Von der Übergabestelle aus wurde der entdeckte Tierkörper per Transporter zu einer Sammelstelle gebracht und von dort in einem geschlossenen Container abtransportiert (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin)
Anzeigen

Düsseldorf. Ein ungewohntes Bild präsentierte sich den Besucherinnen und Besuchern des Aaper Waldes am Donnerstag, 14. März, auf Höhe der Kreuzung Höhenweg/Dachsbergweg: In einer landesweiten Übung probten rund 50 Einsatzkräfte ab 8 Uhr der Landeshauptstadt Düsseldorf den Einsatz zur Eindämmung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest – für den Fall, dass diese im Regierungsbezirk Düsseldorf festgestellt werden sollte. Daran beteiligten sich neben dem zuständigen Amt für Verbraucherschutz/Veterinäramt, die Feuerwehr Düsseldorf, das Ordnungsamt, das Garten-, Friedhof und Forstamt sowie für das Gebiet zuständige Jäger. Nach einer praktischen Einsatzübung am Morgen im Aaper Wald schloss sich am Mittag der Einsatz im Krisenstab der Landeshauptstadt an.

“Diese Übung hat sehr gut geklappt und uns Erkenntnisse gebracht, wie wir uns noch besser vorbereiten können. Dazu gehört, welche Unterstützung wir von Institutionen benötigen, an die wir im Vorfeld nicht sofort gedacht haben. Man kann aber festhalten, dass wir aber auch jetzt schon gut auf so eine Situation vorbereitet sind”, sagt Klaus Meyer, Leiter des Amtes für Verbraucherschutz.

Nach Einschätzung des “Bundesinstituts für Tiergesundheit” muss mit einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland gerechnet werden. Diese Tierseuche ist zwar nicht auf Menschen und andere Tierarten übertragbar, allerdings wird es im Ernstfall darum gehen, die Tierseuche einzudämmen und zu bekämpfen, um zum Beispiel eine Ausbreitung auf Schweinemastbetriebe zu verhindern – ähnlich wie es in der Vergangenheit bei der Vogelgrippe der Fall war. “Die Bekämpfung und Eindämmung dieser Tierseuche erfordert im Ausbruchsfall besondere Vorkehrungen, denn im Fall eines Ausbruchs stoßen die klassischen Methoden der Tierseuchenbekämpfung an ihre Grenzen. Von daher ist es besonders wichtig, dass wir den Ernstfall mit allen beteiligten Institutionen proben und die Abläufe und realen Bedingungen darstellen und später analysieren, um Schwachpunkte ausfindig zu machen und abstellen zu können”, erklärt Beigeordnete Helga Stulgies, zuständige Dezernentin für das Amt für Verbraucherschutz.

Ausgangspunkt der Übung war der fiktive Fund eines infizierten toten Wildschweines im Aaper Wald. In der Folge wurde ein Kerngebiet festgelegt und abgesperrt, in dem weitere verendete Tiere vermutet wurden. Die Suchtrupps hatten nun die Aufgabe, insgesamt drei Kadaver-Attrapen zu orten und zu bergen, ohne dass das Virus weiter verbreitet wird. Eigens dafür wurden Desinfektionsmaßnahmen wie Hygieneschleusen aufgebaut. Geübt wurden auch das Verladen und der Transport der Kadaver in ein Labor sowie das Einrichten von Sperr-, Kontroll- und Pufferzonen und die Information der Bevölkerung. “Ziel der Übung ist das Training eines koordinierten und aufeinander abgestimmten Vorgehens aller Beteiligten, um infizierte Wildschweinkadaver unmittelbar und rechtzeitig aus einem Ausbruchsgebiet zu entfernen”, betont Klaus Meyer, Leiter des Amtes für Verbraucherschutz der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Hintergrund: Afrikanische Schweinepest (ASP)
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine meist tödlich verlaufende Viruserkrankung von Haus- und Wildschweinen, die ihren Ursprung in Afrika hat. Für Menschen und andere Tierarten besteht keine Ansteckungsgefahr. Sie wird über Sekrete wie Blut oder Sperma durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder die Aufnahme von Lebensmitteln, die virushaltiges Schweinefleisch enthalten, übertragen. In Afrika übertragen auch Leberzecken die ASP, die Zecken spielen hierzulande aber keine Rolle. Seit 2014 breitet sich die über Warenverkehr oder durch Reisende eingeschleppte Seuche in Osteuropa unter Wild- und Hausschweinen aus; seit September 2018 sind Wildschweine in Belgien betroffen.

Fragen zur ASP beantwortet das Amt für Verbraucherschutz unter der Telefonnummer 0211-8993227.

Weitergehende Informationen sind unter anderem auf der Homepage des Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW zu finden unter www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tiergesundheit/tierseuchenbekaempfung/tierseuchen/afrikanische-schweinepest/

Beitrag drucken
Anzeige