Vom Georg-Forster-Gymnasium erhielt Simona Kisseler für ihre Arbeit im Fachgebiet Biologie "Auswirkungen von Pflanzen auf bakteriell ausgelöste Erkrankungen der oberen Atemwege" den Sonderpreis "Gesundheit" (Foto: Jugend forscht/Unternehmerschaft Niederrhein)
Anzeigen

Moers/Kamp-Lintfort/Alpen. „Frag Dich!“ – Das ist das Motto der diesjährigen Wettbewerbsrunde von Jugend forscht – Deutschlands größtem Wettbewerb für Nachwuchsforscher in Naturwissenschaften und Technik. Beim niederrheinischen Regionalwettbewerb, der in diesem Jahr zum 24. Mal durch die Unternehmerschaft Niederrhein in Krefeld ausgerichtet wurde, hatten sich 290 Jungforscherinnen mit 150 Wettbewerbsarbeiten angemeldet. Am 12. März stellten sie ihre Wettbewerbsbeiträge vor und wurden von einer Fachjury bewertet.

Der Vorsitzende der Unternehmerschaft Niederrhein, Ralf Schwartz, begrüßte pünktlich um 17 Uhr die rund 1.000 Gäste im vollbesetzten Seidenweberhaus zur Feierstunde und übergab den ersten Sonderpreis des Abends – den Preis der Unternehmerschaft Niederrhein – an den Kempener Lukas Weghs. Der fünfzehnjährige Schüler vom Städtischen Gymnasium Thomaeum war der Abräumer des Abends. Er war gleich mit zwei Arbeiten gestartet und holte sich mit dem Bau einer Robotermontierung für ein kleines Newtonteleskop nicht nur den Preis der Unternehmerschaft Niederrhein sondern auch den 1. Platz im Fachgebiet Technik.  Er darf nun beim Landeswettbewerb in Leverkusen an den Start gehen.  Mit seiner zweiten Arbeit im Fachgebiet Physik hatte er sich mit der Berechnung und dem Bau einer Experimentalplattform zur Solarthermie beschäftigt und holte sich hier einen zweiten Platz und den Sonderpreis der Hochschule Niederrhein “Makerspace”. Er wird hier an einem eintägigen Workshop in der High-Tech-Werkstatt “Makerspace” teilnehmen.

Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner gab in der rund zweistündigen Feierstunde bekannt, wer bei seinen Forschungsaktivitäten besonders innovativ war und die Jury überzeugen konnte. Insgesamt 81 Preise wurden ausgelobt und verlesen. Die Besten in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik erhielten erste Preise und dürfen nun bei den Landeswettbewerben starten. Die Erstplatzierten erhalten neben der Berechtigung zum Start am Landeswettbewerb auch einen Geldpreis in Höhe von 75 €; die Zweitplatzierten erhalten 60 €.

Aus dem Kreis Wesel waren insgesamt sieben Wettbewerbsbeiträge von acht Schülerinnen und Schülern dabei. Das Gymnasium Adolfinum in Moers und das Georg-Forster-Gymnasium in Kamp-Lintfort gingen mit jeweils drei Wettbewerbsbeiträgen an den Start und zwei Auszubildenden der Lemken GmbH & Co. KG in Alpen kamen mit ihrer gemeinsam erstellten Arbeit zum Wettbewerb nach Krefeld. An Jugend forscht dürfen neben Schülerinnen und Schülern ab der 4. Klasse auch Jugendliche bis 21 Jahre teilnehmen – d. h., dass auch Auszubildende und Studierende mitmachen können.

Regionalsiegerin im Fachgebiet Biologie wurde die neunzehnjährige Anna Karl. Sie besucht das Gymnasium Adolfinum in Moers und hatte sich mit der Reduktion von Stickoxiden durch biochemische Verfahren beschäftigt. Sie konnte ein Bakterium ausfindig machen, mit dem sie in einem chemischen Verfahren Stickstoffmonoxid abbauen konnte. Für ihre Experimente war sie sogar zum Karlsruher Institut (KIT) gefahren. Für den Start beim Landeswettbewerb Anfang April in Leverkusen hat sie sich vorgenommen, eine weitere Testreihe durchzuführen.

Insgesamt drei zweite Preise gingen in den Kreis Wesel:

Dominik Bux besucht ebenfalls das Gymnasium Adolfinum in Moers. Er beschäftigte sich mit den Möglichkeiten einer Optimierung eines Mikrowellenherdes auf Grundlage der Reflexion von Mikrowellen und konnte mit seinen Forschungsergebnissen die Physik-Jury überzeugen.

Dominik Bux (Foto: Jugend forscht/Unternehmerschaft Niederrhein)

Ein zweiter Preis ging an das Georg-Forster-Gymnasium der Stadt Kamp-Lintfort. Alexander Dworczyk hatte sich im Fachgebiet Technik ein Luftmessgerät vorgenommen, das mit Hilfe von verschiedenen Sensoren die Emissionen und Größen von Feinstäuben, Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfassen und bei Überschreitung von bestimmten Werten ein Warnsignal ausgeben kann. Für diese Arbeit erhielt er auch den Sonderpreis “Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung”.

Zwei Auszubildende der Lemken GmbH & Co. KG in Alpen hatten sich mit einem sogenannten Spurlockerer beteiligt. Das Unternehmen stellt regelmäßig den Auszubildenden frei, sich an Jugend forscht zu beteiligen und fast immer sind sie erfolgreich. Markus Rheinen und Daniela Bauhaus stellten sich den Fragen der Jury im Fachgebiet Arbeitswelt und freuen sich über den zweiten Platz.

Vom Georg-Forster-Gymnasium erhielt außerdem Simona Kisseler für ihre Arbeit im Fachgebiet Biologie “Auswirkungen von Pflanzen auf bakteriell ausgelöste Erkrankungen der oberen Atemwege” den Sonderpreis “Gesundheit” – gestiftet von der Krankenkasse Novitas BKK.


Über Jugend forscht und die Unternehmerschaft Niederrhein

Aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens im Jahre 1995 beschloss die Unternehmerschaft Niederrhein, in Zukunft den Wettbewerb „Jugend forscht“ am Niederrhein dauerhaft zu fördern und in jedem Jahr zu organisieren. Jugend forscht ist Deutschlands größter Wettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik. Pro Jahr beteiligen sich deutschlandweit mehrere Tausend Jugendliche mit ihren Forschungsarbeiten in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo-/Raumwissenschaften, Mathe/Informatik, Technik und Physik.

Es gibt zwei Alterssparten: die jüngeren Teilnehmer bis 14 Jahre starten in der Kategorie „Schüler experimentieren“; die älteren zwischen 15 und 21 Jahre in der Kategorie „Jugend forscht“. Im Spätsommer 2018 wurde der Regionalwettbewerb für Schüler/innen und Auszubildende in Krefeld und Mönchengladbach, in den Kreisen Heinsberg, Kleve, Neuss, Wesel (linksrheinisch) und Viersen zum 24. Mal ausgeschrieben. Der Unternehmerschaft Niederrhein ist es wie in den vergangenen Jahren gelungen, zur Teilnahme am Wettbewerb in ungewöhnlicher Breite zu motivieren. 290 Jugendliche beteiligen sich mit 150 Forschungsarbeiten. Sie kommen von Real- und Gesamtschulen, Gymnasien sowie Berufskollegs und einem Ausbildungsbetrieb.

Am 12. März 2019 wurden die Wettbewerbsbeiträge im Seidenweberhaus in Krefeld einer unabhängigen Jury zur Bewertung vorgestellt. Die Jury setzt sich aus Experten der sieben Fachbereiche aus Hochschulen, Schulen und Unternehmen zusammen. Der unabhängig tätigen Jury steht Studiendirektor Dr. Thomas Zöllner, stellvertretender Schulleiter im Gymnasium am Moltkeplatz Krefeld, vor. Geschäftsführer Dr. Ralf Wimmer und das Team der Unternehmerschaft Niederrhein organisieren den Regionalwettbewerb in Krefeld.

Der Landeswettbewerb Jugend forscht findet vom 1. bis 3. April 2019 bei der Bayer AG in Leverkusen statt; der Landeswettbewerb Schüler experimentieren wird am 3. und 4. Mai 2019 von der innogy SE in Essen ausgerichtet.

Beitrag drucken
Anzeige