(Foto: privat)
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Dormagen. 2019 wird das Jahr der Generalüberholung, Umgestaltung und Erneuerung in der Rathaus-Galerie. „Refurbishment“ ist der branchenübliche Begriff dafür, den Center-Managerin Babett Arnold ins Spiel bringt. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität verbessern, beispielsweise dadurch, dass gastronomische Angebote räumlich zusammenrücken und der Eingangsbereich von der Kölner Straße aus optisch erneuert wird“, nennt die Chefin der Rathaus-Galerie zwei für den Kunden sichtbare Maßnahmen. Eher unter die Haut geht die Erneuerung der Kälteanlage, mit der die umfassende technische Modernisierung des gläsernen Einkaufs-Tempels abgeschlossen ist. „Drei große Bausteine sind dann erledigt, denn das Glasdach wurde saniert und die Heizung ist schon erneuert“, fasst Arnold zusammen.

Meilenstein für die innerstädtische Entwicklung

Kaum vermag man die Rathaus-Galerie mehr aus dem Stadtbild wegzudenken, die am 29. September 1995 erstmals ihre gläsernen Türen öffnete und in punkto Architektur und Auswahl Maßstäbe setzte. Aus Glas, Stahl und Stein entstand ein lichter Freizeittempel, der „nicht nach den Standards der damaligen Zeit gebaut ist, sondern in die Zukunft gerichtet war“, wie es Babett Arnold formuliert.

Ein „Treffpunkt innerhalb der Stadt“ als Kontrapunkt zu den Zentren auf der grünen Wiese sollte entstehen, mit Qualitäten „weit über den nüchternen Vorgang des Einkaufens hinaus“. So wollten es seinerzeit die beiden außergewöhnlich weitsichtigen Planer und Bauherren Alfred Sass und Walter Allard. Sie hinterließen der Stadt mit dem 95 Millionen Mark teuren Bau nebst farbenfrohen Skulpturen des Künstlers Otmar Alt ein prägendes Erbe. Eine überdachte Fußgängerzone quasi mit einem Mix an Einkaufs-, Freizeit- und Verzehrangeboten, 43 an der Zahl. Darunter Stellflächen für 400 Autos und auf dem Dach Stadthäuser und Wohnungen.

„Kaufkraft in Dormagen stimmt“

Auch mit bald 25 Jahren präsentiert sich die Rathaus-Galerie noch zeitgemäß, sagt Babett Arnold, die die Mall in Diensten der ILG-Gruppe verwaltet. Das Unternehmen mit Sitz in München betreibt deutschlandweit an die 50 Objekte, darunter einige innerstädtische Shopping-Center. 2017 erst kam die Rathaus-Galerie nach mehreren Besitzerwechseln zur ILG, die im Herbst 2018 auch den bis dato noch im Familienbesitz der Allards befindlichen Anteil mit 18 Ladenlokalen und 19 Wohnungen übernommen hat und das Objekt nun runderneuern will. In Dormagen stimme die Kaufkraft grundsätzlich, sagt Arnold, auch „dass die Einwohnerzahl steigt, wog positiv beim Ankauf durch die ILG“.

Die Zeichen stehen also auf Kontinuität auf der Betreiberseite und Bewegung, was den Besatz der Galerie angeht. Ein Elektrofachmarkt und Drogerieartikel, so Arnold, würden das Portfolio gut ergänzen. Solche Anbieter allerdings suchten in der Regel größere Flächen: „Unsere Herausforderung liegt darin, diese Mieter in Dormagen dennoch zu verwirklichen.“ Die von Alfred Sass vor 25 Jahren ausgegebene Maxime, „Bedarfsdeckung und Freizeitgestaltung“ unter ein Dach zu bringen, sie gilt auch heute noch. Aus dem Mund von Immobilien-Ökonomin Arnold klingt sie so: „Die Zukunft der Shopping-Center liegt im Verweilen.“ Gerne möchte sie deshalb wieder Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen wie jüngst die Seniorenmesse in die gläserne Mall holen. Kooperationspartner sind willkommen.

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