Den Regionalsieg im Fachgebiet Biologie in der Alterssparte Schüler experimentieren konnte Heidi Möller mit der Untersuchung, ob Kaninchen eine Lieblingsfarbe haben, erzielen. Die elfjährige Schülerin hatte beobachtet, dass ihre beiden Kaninchen am häufigsten mit grüner Lebensmittelfarbe eingefärbtes Wasser aufnahmen (Foto: Jugend forscht/Unternehmerschaft Niederrhein)
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Rhein-Kreis Neuss. „Frag Dich!“ – Das ist das Motto der diesjährigen Wettbewerbsrunde von Jugend forscht – Deutschlands größtem Wettbewerb für Nachwuchsforscher in Naturwissenschaften und Technik. Beim niederrheinischen Regionalwettbewerb, der in diesem Jahr zum 24. Mal durch die Unternehmerschaft Niederrhein in Krefeld ausgerichtet wurde, hatten sich 290 Jungforscherinnen mit 150 Wettbewerbsarbeiten angemeldet. Am 12. März stellten sie ihre Wettbewerbsbeiträge vor und wurden von einer Fachjury bewertet.

Der Vorsitzende der Unternehmerschaft Niederrhein, Ralf Schwartz, begrüßte pünktlich um 17 Uhr die rund 1.000 Gäste im vollbesetzten Seidenweberhaus zur Feierstunde und übergab den ersten Sonderpreis des Abends – den Preis der Unternehmerschaft Niederrhein – an den Kempener Lukas Weghs. Der fünfzehnjährige Schüler vom Städtischen Gymnasium Thomaeum war der Abräumer des Abends. Er war gleich mit zwei Arbeiten gestartet und holte sich mit dem Bau einer Robotermontierung für ein kleines Newtonteleskop nicht nur den Preis der Unternehmerschaft Niederrhein sondern auch den 1. Platz im Fachgebiet Technik. Er darf nun beim Landeswettbewerb in Leverkusen an den Start gehen. Mit seiner zweiten Arbeit im Fachgebiet Physik hatte er sich mit der Berechnung und dem Bau einer Experimentalplattform zur Solarthermie beschäftigt und holte sich hier einen zweiten Platz und den Sonderpreis der Hochschule Niederrhein “Makerspace”. Er wird hier an einem eintägigen Workshop in der High-Tech-Werkstatt “Makerspace” teilnehmen.

Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner gab in der rund zweistündigen Feierstunde bekannt, wer bei seinen Forschungsaktivitäten besonders innovativ war und die Jury überzeugen konnte. Insgesamt 81 Preise wurden ausgelobt und verlesen. Die Besten in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik erhielten erste Preise und dürfen nun bei den Landeswettbewerben starten. Die Erstplatzierten erhalten neben der Berechtigung zum Start am Landeswettbewerb auch einen Geldpreis in Höhe von 75 €; die Zweitplatzierten erhalten 60 €.

Die Schulen aus dem Rhein-Kreis Neuss waren mit insgesamt 13 Arbeiten von 22 Schülerinnen und Schülern dabei. Die Erzbischöfliche Schule Marienberg in Neuss kam mit fünf Wettbewerbsbeiträgen, das Norbert-Gymnasium Knechtsteden in Dormagen und das Gymnasium Norf (Neuss) mit jeweils zwei Arbeiten und das Albert-Einstein-Gymnasium Kaarst, das Erasmus-Gymnasium Grevenbroich, die Gesamtschule An der Erft (Neuss) sowie das Leibniz-Gymnasium Dormagen mit jeweils einem Wettbewerbsbeitrag.

Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Schule Marienberg in Neuss:
Gleich drei Preise gingen an das Neusser Gymnasium. Den Regionalsieg im Fachgebiet Biologie in der Alterssparte Schüler experimentieren konnte Heidi Möller mit der Untersuchung, ob Kaninchen eine Lieblingsfarbe haben, erzielen. Die elfjährige Schülerin hatte beobachtet, dass ihre beiden Kaninchen am häufigsten mit grüner Lebensmittelfarbe eingefärbtes Wasser aufnahmen.

Hayathry Sellathurai und Melissa Kirchhoff – sie sind beide 16 Jahre alt und starteten in der Alterssparte Jugend forscht – hatten spektroskopisch die Eigenschaften von Komplexen untersucht. Mit dieser anspruchsvollen Arbeit konnten sie den zweiten Preis im Fachgebiet Chemie sowie den Sonderpreis der Hochschule Niederrhein ‘Makerspace’ – einen eintägigen Workshop in der High-Tech-Werkstatt der Hochschule – gewinnen.

Einen Regionalsieger im Fach Physik stellt auch das Norbert-Gymnasium Knechtsteden in Dormagen. In der Juniorsparte Schüler experimentieren holten Maximilian Wilhelm Starp und Tim Schroeder mit ihrem Modell eines Aufwindkraftwerks den ersten Platz und dürfen nun beim Landeswettbewerb in Essen an den Start gehen.

Maximilian Wilhelm Starp und Tim Schroeder (Foto: Jugend forscht/Unternehmerschaft Niederrhein)

Regionalsieger im Fach Biologie wurde auch der dreizehnjährige Oskar Möller mit seiner Untersuchung, wie viel Platz Triopse zum Baden brauchen. Er besucht das Leibniz-Gymnasium Dormagen und freut sich auch schon auf den Landeswettbewerb in Essen.
Für das Albert-Einstein-Gymnasium in Kaarst gab es einen zweiten Preis im Fach Arbeitswelt. Mathis Labrenz und Jon Haxhiu hatten an einem rutschfesten Schuhprofil geforscht und konnten die Jury überzeugen.

Über Jugend forscht und die Unternehmerschaft Niederrhein

Aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens im Jahre 1995 beschloss die Unternehmerschaft Niederrhein, in Zukunft den Wettbewerb „Jugend forscht“ am Niederrhein dauerhaft zu fördern und in jedem Jahr zu organisieren. Jugend forscht ist Deutschlands größter Wettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik. Pro Jahr beteiligen sich deutschlandweit mehrere Tausend Jugendliche mit ihren Forschungsarbeiten in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo-/Raumwissenschaften, Mathe/Informatik, Technik und Physik.

Es gibt zwei Alterssparten: die jüngeren Teilnehmer bis 14 Jahre starten in der Kategorie „Schüler experimentieren“; die älteren zwischen 15 und 21 Jahre in der Kategorie „Jugend forscht“. Im Spätsommer 2018 wurde der Regionalwettbewerb für Schüler/innen und Auszubildende in Krefeld und Mönchengladbach, in den Kreisen Heinsberg, Kleve, Neuss, Wesel (linksrheinisch) und Viersen zum 24. Mal ausgeschrieben. Der Unternehmerschaft Niederrhein ist es wie in den vergangenen Jahren gelungen, zur Teilnahme am Wettbewerb in ungewöhnlicher Breite zu motivieren. 290 Jugendliche beteiligen sich mit 150 Forschungsarbeiten. Sie kommen von Real- und Gesamtschulen, Gymnasien sowie Berufskollegs und einem Ausbildungsbetrieb.

Am 12. März 2019 wurden die Wettbewerbsbeiträge im Seidenweberhaus in Krefeld einer unabhängigen Jury zur Bewertung vorgestellt. Die Jury setzt sich aus Experten der sieben Fachbereiche aus Hochschulen, Schulen und Unternehmen zusammen. Der unabhängig tätigen Jury steht Studiendirektor Dr. Thomas Zöllner, stellvertretender Schulleiter im Gymnasium am Moltkeplatz Krefeld, vor. Geschäftsführer Dr. Ralf Wimmer und das Team der Unternehmerschaft Niederrhein organisieren den Regionalwettbewerb in Krefeld.

Der Landeswettbewerb Jugend forscht findet vom 1. bis 3. April 2019 bei der Bayer AG in Leverkusen statt; der Landeswettbewerb Schüler experimentieren wird am 3. und 4. Mai 2019 von der innogy SE in Essen ausgerichtet.

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