v.l. Henny Freys (Schriftführerin Hospiz Förderverein), Prof. Dr. Thomas Frieling (Vorsitzender Hospiz Förderverein), Nancy Gasper (Leiterin stups-KINDERZENTRUM), Diane Kamps (Oberin DRK Schwesternschaft Krefeld), Christian Goldkuhle (Autohaus Tölke & Fischer), Biggi Lechtermann (TV-Moderatorin), Andrea Spatzek (Schauspielerin Lindenstraße), Frank Meyer (Oberbürgermeister Krefeld), Alexander Henes (Leiter Hospiz am Blumenplatz), Nicole Grigat (Schatzmeisterin Hospiz Förderverein) und Markus Tölke (Geschäftsführung Autohaus Tölke & Fischer) (Foto: privat)
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Krefeld. Dieses Fahrzeug erfüllt Wünsche: Im Krefelder Autohaus Tölke & Fischer findet am 25. Februar die Übergabe eines besonderen Fahrzeuges statt. Die Mitglieder des Hospiz-Fördervereins übergeben einen speziell umgebauten VW Crafter an Diane Kamps (Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld). Das Fahrzeug hat den Namen „Wünsche on tour – powered by Hospiz-Förderverein e.V.“ Es kann von allen hospizlichen und palliativen Einrichtungen in Krefeld genutzt werden.

Der Hintergrund: Die Auto-Experten von Tölke & Fischer haben den Standard-Crafter zu einem Transporter mit vielfachen Einsatzmöglichkeiten umgebaut. Er verfügt über eine Rampe, um Liegend-Transporte oder die Fahrt mit bis zu drei Rollstühlen gleichzeitig zu ermöglichen. Mit dem neuen Fahrzeug erhalten das Erwachsenen- und das Kinder- und Jugendhospiz neue Möglichkeiten und mehr Mobilität für die Gäste bzw. Ausflügler.

Mit diesem Fahrzeug lässt sich eine Anregung von Alexander Henes, dem Leiter des Hospiz am Blumenplatz, umsetzen: Schwerstkranke haben oft langgehegte Wünsche – Lebenswünsche -, deren Erfüllung ihnen eine große Freude bereiten würde, die jedoch aufgrund fehlender Transportmöglichkeit nicht realisiert werden kann, so seine Erfahrung.

Die Schatzmeisterin des Hospiz-Fördervereins Krefeld e.V., Frau RAin Nicole Grigat, erkannte diese Lücke und überzeugte den Vereinsvorstand von der Notwendigkeit des Kaufs eines geeigneten Fahrzeugs.

Der Crafter kann künftig von beiden Krefelder Hospiz-Einrichtungen genutzt werden – etwa auch, wenn im Kinder- und Jugendhospiz Ausflüge stattfinden, „wir möchten natürlich möglichst viele Kinder – auch mit sperrigen Rollis oder anderen Unterstützungen – beteiligen. Das können wir mit diesem Fahrzeug günstig bewerkstelligen“, so Kamps.

TöFi-Geschäftsführer Markus Tölke war vom Verwendungszweck des Fahrzeugs nachhaltig beeindruckt und gewährte dem Förderverein sehr großzügige Anschaffungskonditionen.

Die festliche Fahrzeug-Übergabe wird moderiert von Birgit Lechtermann (TV)-Moderatorin, musikalisch umrahmt von der Gruppe Media Noche unter der Leitung von Marian Twigt (Saxophon) und der Jazz- und Blues-Sängerin Luna Farina (Teilnehmerin San Remo Youth und the Voice – Kids) sowie kulinarisch versorgt von Steffi Furth (Nordbahnhof Krefeld).

Die Geschichte des Hospiz-Fördervereins e.V.

Im Jahr 1994 trat der altkatholische Pfarrer Herbert Rogmann an Henny Freys heran und vermittelte ihr erstmalig das Gedankengut der Hospiz-Gründerin Dr. Cicely Saunders aus England. Es entstand die Idee, auch in Krefeld ein stationäres Hospiz zu gründen.

Da in absehbarer Zeit weder die Räumlichkeiten noch der Geldbedarf von einigen Millionen DM zu realisieren gewesen wären, beschloss Frau Freys nach eingehender Beschäftigung mit der Materie und durch Gespräche und Besuche in umliegenden Hospizen die Gründung eines Hospiz-Fördervereins für die kostenlose ambulante Betreuung schwerstkranker Menschen, um deren Wunsch, zuhause zu sterben, zu ermöglichen.

Mit der Hilfe zweier Benefizveranstaltungen des ZONTA CLUB Krefeld, einer internationalen Vereinigung berufstätiger Damen, deren Präsidentin Henny Freys damals war, wurde die Anschubfinanzierung für den Verein in Höhe von DM 40.000,00 ermöglicht. Es gelang, schnellstmöglich alle Formalitäten für die Gründung des Fördervereins zu bewältigen, angefangen von der Erstellung der Satzung bis hin zu den Anregungen für die Personenwahl des Vorstands.

So gelang es, Herrn Willi Wahl, Ex-OB der Stadt Krefeld, zu gewinnen für den Vereinsvorsitz, ebenso in dessen Nachfolge zuerst Herrn Prof. Dr. med. Klaus Becker und anschließend Herrn Prof. Dr. med. Thomas Frieling, den zur Zeit amtierenden  Vorsitzenden. Als Schatzmeisterin ist RAin Nicole Grigat seit vielen Jahren unentbehrlich. Frau Freys blieb seit der Gründung bis heute im Vorstand tätig. Alle Vorstandsmitglieder arbeiten seit 24 Jahren ehrenamtlich und unentgeltlich.

Die Gründung des Fördervereins erfolgte am 30. Januar 1995, die Eintragung in das Vereinsregister am 10. März 1995, die Anerkennung als gemeinnütziger Verein wenig später. Hierbei engagierten sich Frau Grigat und Herr Prof. Becker maßgeblich durch unzählige Vorträge in der VHS und in diversen Vereinen.

Es wurden zunächst 20, nach und nach 40 ehrenamtlich tätige Betreuer/innen gesucht und ausgebildet für die Aufgabe der liebevollen Betreuung in vertrauter Umgebung. Eine Koordinatorin war für die Einteilung und Organisation der Hausbesuche zuständig.

Die zusätzliche Aufgabe der Vorstandsmitglieder war es, den Hospiz-Gedanken, der in Krefeld völlig unbekannt war, durch Vorträge in der Krefelder Öffentlichkeit zu verbreiten.

Als Frau Karin Meincke fünf Jahre später mit der Hilfe der Hospiz-Stiftung das stationäre Hospiz am Blumenplatz in Krefeld gründete, konnte der Förderverein ihr 40 ausgebildete Betreuer/innen zur sofortigen Mitarbeit zur Verfügung stellen. Dieses Angebot nahm sie gerne an, da ein stationäres Hospiz ohne ambulante Betreuungsmöglichkeit nicht auf Anhieb hätte in Aktion treten können. Seither arbeiten der Förderverein und die Hospiz Stiftung Krefeld gedeihlich gemeinsam unter einem Dach.

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