Der FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Kunz (Foto: privat)
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Rommerskirchen. Mit Behörden zu kommunizieren ist nicht immer leicht. Amtsdeutsch ist in vielen Rathäusern noch immer an der Tagesordnung. Das führt zu Missverständnissen, Nachfragen oder auch Widersprüchen. Die „Leichte Sprache“ soll zu Verbesserungen führen. Aus diesem Grund beantragen die Freidemokraten in der nächsten Ratssitzung die Erstellung eines Konzepts.

Es ist sicher schon vielen Bürgerinnen und Bürgern vorgekommen: Ein Schreiben aus dem Rathaus ist eingegangen. Und selbst nach mehrmaligem Lesen ist der Inhalt nicht ganz klar geworden.

Dass das nicht so sein muss, beweisen vielerorts schon verschiedene Verwaltungen und Behörden. Sie kommunizieren in der „Leichten Sprache“. Hier handelt es sich um eine Form der Schriftsprache, die sich eher an der mündlichen Rede orientiert. Diese Form der Kommunikation möchten die Freien Demokraten auch für das Rommerskirchener Rathaus einführen, da sie auf besonders leichte Verständlichkeit abzielt. Der Fraktionsvorsitzende Stephan Kunz dazu: „Das Rathaus ist Dienstleister für den Bürger. Das sollte auch an der Art der Kommunikation deutlich werden.“

Denn Fakt ist: Die barrierefreie Kommunikation findet immer mehr Einzug in die Gesetzgebung. Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz 2002, nach dem die Verwaltungen verpflichtet sind in einfacher und verständlicher Sprache zu kommunizieren, ist auch das Bundesteilhabegesetz hierzu verpflichtend. Nur Fakt ist auch: Es tut sich nichts. Stephan Kunz: „Wir reden hier nicht nur über Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geistiger Behinderung, sondern auch über Menschen mit einer psychischen Einschränkung, Menschen mit Demenz und ausländische Mitbürger, die gerade unsere Sprache lernen.“

Die Freien Demokraten sind sich sicher, dass dies nicht ohne zusätzlichen Aufwand zu bewerkstelligen ist. Der sich jedoch lohnt. Insofern halten auch sie es für gangbar, zunächst die Ergebnisse eines entsprechenden Projekts in der Stadt Neuss abzuwarten. Den Verwaltungsvorschlag, auf ein kreisweites Vorgehen zu warten, werden die Freien Demokraten aber nicht akzeptieren. Abschließend nochmals Stephan Kunz: „Es ist jetzt genug abgewartet worden. Das Thema ist ja nicht vom Himmel gefallen, seit 2002 sollen sich die Verwaltungen damit beschäftigen. Wenn das Rathaus jetzt vorschlägt auf eine kreisweite Lösung zu warten, gleichzeitig aber mitteilt, dass sich außer der Stadt Neuss niemand sonst damit beschäftigt, ist das nicht in unserem Sinne.“

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