Kreis Wesel. Anika Zimmer aus Hünxe bleibt Kreisvorsitzende der Frauen Union und gibt sich kämpferisch: „Wir müssen und werden mehr Frauen ermutigen, politische Verantwortung zu übernehmen“
Anika Zimmer bleibt Vorsitzende der Frauen Union Kreis Wesel. Die Mitgliederversammlung wählte sie am Mittwoch im Hotel-Restaurant „Wacht am Rhein“ erneut an die Spitze der mit 800 Mitgliedern bedeutsamen Vereinigung der CDU im Kreis. Stellvertretende Vorsitzende wurden Daniela Staude aus Wesel und Sarah Stantscheff aus Rheinberg. Folgende Beisitzerinnen gehören dem neu gewählten Vorstand an: Christa Plog (Voerde), Savina Lobina (Moers), Elke Pickel (Moers), Angelika Sura (Alpen), Tanja Pollmann (Hünxe), Katja Kieselbaum (Dinslaken), Jennifer Born (Alpen), Hannelore Löll (Wesel) und Theresa Durben (Rheinberg). Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Kathi Schmidthüsen (Xanten), Marianne Evers (Rheinberg), Franca Wunschik (Voerde), Christiane Wenzel (Dinslaken), Hannelore Kaufmann (Moers) und Sabine Krüger (Voerde).
In einer emotionalen Rede ging die alte und neue Vorsitzende auf viele Themen ein. „Wir müssen und werden mehr Frauen ermutigen, politische Verantwortung zu übernehmen“, lautete eine zentrale Aussage von Anika Zimmer, die auch den geringen Frauenanteil in der CDU kritisierte. “Vor 100 Jahren gingen 80 Prozent der wahlberechtigten Frauen zur Wahl und 37 Frauen zogen in das erste Parlament der Weimarer Republik ein. Das entsprach damals einem Frauenanteil von neun Prozent. Heute liegt die Wahlbeteiligung vielleicht etwas niedriger, aber in der nordrhein-westfälischen Landtagsfraktion sind von 72 Abgeordneten nur 17 Frauen – weniger als ein Viertel. In der Bundestagsfraktion liegt der Frauenanteil bei 20 Prozent, in der CDU-Kreistagsfraktion mit zwölf Prozent nur unwesentlich höher als 1919. Da ist noch viel Luft nach oben!“ Positiv stimme sie die Tatsache, dass es mit Marie-Luise Dött, Kerstin Radomski und Sabine Weiss drei Bundestagsabgeordnete sowie mit Charlotte Quik eine Landtagsabgeordnete für den Kreis Wesel gebe. „Sie alle sind Ansporn, dass es sich lohnt, sich politisch zu engagieren und dass Frauen alles erreichen können. Dort, wo Frauen nicht vertreten sind, können sie das politische Geschehen nicht mitbestimmen. Das muss sich auch gerade im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen ändern.“
Die anwesende Landtagsabgeordnete Charlotte Quik konnte dem nur beipflichten: „Die Arbeit der Frauen Union ist enorm wichtig. Parteien können keine gute Politik gestalten, wenn die weibliche Sichtweise mangels Beteiligung von Frauen fehlt. Die Frauen Union leistet einen zentralen Beitrag, die CDU auch attraktiv für Frauen zu gestalten. Da darf die Frauen Union nicht nachlassen.“ Die Landtagsabgeordnete betonte, auch weiterhin als Mittlerin zwischen den Anliegen der Frauen Union im Kreis Wesel und der Landespolitik auftreten zu wollen.
Anika Zimmer blickte schließlich noch auf die Aktivitäten der Frauen Union in den vergangenen zwei Jahren zurück. Sie erinnerte an das Neumitgliedertreffen unter dem Motto „Auf ein Bier und eine Currywurst“, mehrere politische Frühstücke, an denen unter anderem Heimatministerin Ina Scharrenbach teilnahm, die Klausurtagung, die Fahrt nach Maastricht und die Veranstaltung des Bezirksverbandes in Moers mit den Europakandidaten. „Ich glaube, dass wir durch unsere Präsenz, unsere Zuverlässigkeit und die Qualität, für die wir stehen, überzeugen.“
An dem Abend wurden mit Sabine Krüger aus Voerde und Hannelore Kaufmann aus Moers auch noch verdiente Mitglieder geehrt. Sie erhielte aus den Händen der ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden der Frauen Union, Ilse Falk, die Ehrenurkunde der Frauen Union Deutschlands. Sabine Krüger war seit 1987 im Kreisvorstand – von 1987 bis 1989 als Beisitzerin, von 1989 bis 2017 als Schriftführerin und von 2017 bis 2019 als stv. Vorsitzende. Hannelore Kaufmann wurde im Januar 2002 in den Kreisvorstand gewählt. Bis 2016 war sie als Beisitzerin tätig, seit 2017 als stv. Kreisvorsitzende. Darüber hinaus bekleidete sie auch von 2011 bis 2019 das Amt einer Beisitzerin im Bezirksvorstand.
