v.l. Ibrahim Yetim, André Stinka, Rainer Bischoff, Jürgen Voß (Prokurist / Bereichsleitung des Geschäftsbereichs Soziale Dienste, Gemeindediakonie und Behindertenhilfe in Moers), Kai Thorsten Garben (Geschäftsführer Grafschafter Diakonie) und René Schneider (Foto: privat)
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Duisburg/Moers/Neukirchen-Vluyn/Kamp-Lintfort/Rheinberg/Alpen/Sonsbeck/Xanten. Über die Probleme der Schuldnerberatung in NRW haben sich die SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider, Ibrahim Yetim, Rainer Bischoff und André Stinka jetzt mit der Geschäftsführung der Grafschafter Diakonie ausgetauscht. Weil nicht genügend Stellen finanziert werden, müssen viele verschuldete Menschen monatelang auf einen Termin warten. Mögliche Folge: Die finanziellen Probleme werden so groß, dass Privatinsolvenz und Job-Kündigungen die Folge sein können.

Die Beratungsstellen sind derart ausgelastet, dass für einen Termin oft Monate ins Land gehen. „Das ist zu spät, denn oft ist das Kind dann schon in den Brunnen gefallen und aus einem kleinen Problem sind schier unlösbare Schwierigkeiten geworden“, kritisiert René Schneider. Besser ist es auf Vorbeugung zu setzen. Ziel der SPD ist deshalb ein Gesetz, das jedermann einen gesetzlichen Anspruch für eine Schuldnerberatung einräumt. Dies könnte den gesetzlichen Rahmen für eine kostendeckende Finanzierung sowie gleichzeitig für vorbeugende Maßnahmen gegen Schuldenfallen schaffen. Das ist jedoch alles Zukunftsmusik. So finanziert die Diakonie Moers derzeit 1,5 Stellen im Kreis Wesel. Zwar gibt es Zuschüsse vom Land und teilweise auch von den Kommunen, diese sind allerdings nicht ausreichend und decken nicht einmal die Personal- und Sachkosten, sodass die Diakonie Mittel dazu schießen muss. Logische Folge: Ob das Angebot erhalten bleiben kann, ist derzeit fraglich.

„Die SPD weiß um das Problem. Schuldnerberatungen müssen sicher finanziert sein und darüber hinaus in Zukunft am besten auch viel früher greifen, um Schuldenberge zu verhindern“, so Ibrahim Yetim. Der nächste Schritt wird deshalb eine Kleine Anfrage im Landtag sein, um einen Überblick über die Situation zu bekommen. „Im Anschluss daran wird sich die SPD an der Seite der Diakonie dafür einsetzen, dass mehr Mittel in den Haushalt 2020 eingestellt werden“, versprechen die beiden Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Wesel.

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