v.l. Jörg Schneider, Dr. Bettina Rademacher-Bensing und Norbert Peffer (Foto: privat)
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Krefeld/Kreis Viersen. Arbeitslosenzahl in einem Januar so niedrig wie seit 1993 nicht mehr

„Mit dem Anstieg im Vergleich zum Vormonat war saisonal bedingt zu rechnen“, zeigt sich Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, nicht allzu überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Januar 2019, welche 21.280 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, eine Steigerung von 674 im Vergleich zum Vormonat. Immer noch ist das Quartals- und zeitgleich Jahresende ein typischer Kündigungstermin. Ebenso führen zum Jahresende auslaufende befristete Verträge und das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel regelmäßig im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. „Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch sehr deutlich um 1.391 Personen gesunken, das ist eine gute Nachricht. Wir verzeichnen somit die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Januar seit 26 Jahren. Auf der Stellenseite gibt es weiterhin einen hohen Bestand, der Markt ist aufnahmefähig“, erläutert Rademacher-Bensing weitere Eckwerte. „Der Arbeitsmarkt befindet sich somit weiter in einer äußerst stabilen Verfassung, auch wenn im Februar saisontypisch mit einer weiteren Steigerung der Arbeitslosigkeit gerechnet werden muss“, lautet ihr Resümee für den Januar und der Ausblick auf die weitere Entwicklung.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6.875 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (510 weniger als vor einem Jahr).

14.405 Arbeitslose (881 weniger als im Januar 2018) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 7,5 Prozent (0,2 Prozentpunkte über Dezember, aber 0,6 Prozentpunkte unter Januar 2018).

In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,0 Prozent (Dezember 2018: 9,7 %, Januar 2018: 10,5 %), im Kreisgebiet Viersen nun bei 5,6 Prozent (Dezember 2018: 5,5%, Januar 2018: 6,4 %).

Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst):                          4,6 Prozent (Vorjahr: 5,3%)

Nettetal (Nettetal, Brüggen):                                               5,9 Prozent (Vorjahr: 6,7%)

Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal):

6,0 Prozent (Vorjahr: 6,8%)

 

Kräftenachfrage

Der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Januar dieses Jahres bei 4.574 Stellen (-66 im Vergleich zum Vorjahr).

„Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiter da. Der gemeldete Stellenbestand zeigt weiter die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts. Für die bald einsetzende Frühjahrsbelebung ist es wichtig, dass die Arbeitgeber frühzeitig ihre Vakanzen melden, denn eine Stellenbesetzung kann etwas Zeit in Anspruch nehmen“, richtet Rademacher-Bensing ihren Blick auf die nächsten Monate.

Beschäftigung Älterer

„In den letzten Monaten konnten verschiedenste Personengruppen von der guten Stellensituation profitieren“, schaut Rademacher-Bensing detailliert auf die Entwicklungen. Doch bei den älteren Arbeitslosen ist der Trend in der Langzeitbetrachtung ein anderer. Dies ist unbefriedigend und stellt eine besondere Herausforderung für den Bezirk dar. „Gerade unter der Gruppe der arbeitslos gemeldeten älteren Menschen ist das Qualifikationsniveau hoch, es liegt reichlich Berufserfahrung und somit Know-how vor. Hier müssen Vorbehalte der Arbeitgeber abgebaut werden. Aber auch die lebensälteren Arbeitslosen müssen weiter am Ball bleiben, sie werden zukünftig weiter gebraucht. Daran werden wir in der nächsten Zeit intensiv arbeiten“, kündigt sie für die nähere Zukunft an. Die Unternehmen können dabei durch Weiterbildungen im Betrieb oder Eingliederungszuschüsse bei Einstellungen unterstützt werden.

Jörg Schneider, Geschäftsführer der Städtischen Krankenhaus Nettetal GmbH, baut auf die Beschäftigung Älterer: „Auf der Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern ist das Alter für uns längst kein ausschlaggebendes Kriterium mehr. Wir gewinnen motivierte und zuverlässige Mitarbeiter, die über eine gute Qualifikation und viel Erfahrung verfügen. Das sind die wichtigen und richtigen Voraussetzungen. Inzwischen beschäftigen wir ca. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über 50 Jahre alt sind. Allein das zeigt, wie wichtig diese Personengruppe für uns als Betrieb ist. Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit hilft dabei, schnell und unbürokratisch geeignetes Personal zu finden.“

Aktuell gibt es in Krefeld und im Kreis Viersen 7.626 arbeitslose Menschen, die 50 Jahre oder älter sind (Krefeld: 4.001, Kreis Viersen: 3.625), 358 weniger als vor einem Jahr. Damit macht dieser Personenkreis einen Anteil von 35,8 % an allen arbeitslosen Menschen aus.

Unternehmen erhalten weitere Informationen bei ihrem persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service oder unter der gebührenfreien Service-Rufnummer des Arbeitgeber-Service 0800 4 5555 20.

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