(Foto: privat)
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Hünxe. Es war ein gelungener Auftakt des politischen Frauenfrühstücks der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Hünxe. 13 Frauen aller Generationen diskutierten in gemütlicher Runde die vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart. Dabei beschränkten sie sich nicht nur auf frauenpolitische Themen. Die Hünxerinnen hatten anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ersten Wahl, an der Frauen in Deutschland teilnehmen konnten, eingeladen.

Die SPD-Frauen vergegenwärtigten sich den langen Weg der Frauenbewegung und schlossen mit der Sozialdemokratin und AWO-Gründerin Marie Juchacz gleich, die 1919 als erste Frau im Reichstag gesprochen hatte: „Die Einführung des Frauenwahlrechts war eine Selbstverständlichkeit. Es geht nicht darum, 100 Jahre danach dankbar zu sein. Wir sollten vielmehr unsere Stimme heute nutzen, um gegen weitere Ungerechtigkeiten anzugehen“, fordern die Hünxer AsF-Vorsitzende Marion Hülser und die stellvertretende Bürgermeisterin Waltraud Schilling.

Und mit dem Frauenwahlrecht allein sei es nicht getan. „Wir müssen bedenken, dass nach 100 Jahren noch immer nicht alle Menschen in Deutschland wählen dürfen“, mahnt die Hünxer Jusos-Chefin Dominique Freitag. „Was viele nicht wissen: Rund 80.000 Menschen mit Behinderung in Deutschland dürfen ihr Wahlrecht, zumindest auf Bundesebene, nicht wahrnehmen, weil sie eine Betreuung in allen Angelegenheiten haben. Das ist ein großes Manko in unserer Demokratie.“

Mit der Xantenerin Marion Nasskau, Europabeauftragte des SPD-Kreisverband und Kandidatin für die Europawahl, tauschten sich die Sozialdemokratinnen über die EU und den Brexit aus. Weitere Themen, die den Frauen am Herzen lagen, waren Lohngerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie ein kritischer Umgang mit dem eigenen Konsum. „Bei der Palette von Themen, die wir haben, lässt das nächste politische Frauenfrühstück nicht lange auf sich warten“, freut sich Hülser.

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