Am städtischen Familienzentrums Fronhof "begrüßen" Kinder gemeinsam mit Ilse Kremer, Leiterin der Einrichtung, in mehreren Sprachen das "Motto des Monats" (Foto: privat)
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Meerbusch. Kita- und Grundschulkinder sollen wieder mehr Höflichkeit und Wertschätzung lernen

Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in Meerbusch-Büderich wollen gemeinsam an einem besseren sozialen Miteinander ihrer Kinder arbeiten. Und das hat seinen Grund: „Wir beobachten, dass Höflichkeiten und Wertschätzung im Umgang der Kinder untereinander stetig zurückgehen“, sagt Ilse Kremer, Leiterin des Städtischen Familienzentrums Fronhof an der Gereonstraße – ein Phänomen, das sowohl in Kitas als auch in Schulen zu beobachten sei.

Beim regelmäßigen Treffen der Leiterinnen habe man dann daraufhin überlegt, wie man diesem Trend praxis- und lebensnah begegnen könne. Die Idee: ein positives ‚Motto des Monats‘, das alle Einrichtungen gleichzeitig mit Inhalt füllen. Im Januar geht’s gleich ebenso einfach wie griffig los. Der Titel zum Auftakt: „Ein freundliches Hallo macht froh“. Kitas und Grundschulen greifen das Thema auf unterschiedliche Weise in Gruppenrunden oder im Unterricht auf. „Umgangsformen kann man nicht theoretisch abhandeln, man muss sie kreativ mit Leben füllen und den Kindern schmackhaft machen“, sagt Ilse Kremer. Beispiel: Im Familienzentrum Fronhof haben die Jungen und Mädchen Herzen mit der Begrüßung „Guten Morgen“ in verschiedenen Sprachen gebastelt. In der Mauritiusschule wird das „Motto des Monats“ im Religionsunterricht aufgegriffen.

Im monatlichen Wechsel wird in diesem Jahr ein neuer Fokus auf den zwischenmenschlichen Umgang gelegt. Im Februar heißt es „Der Ton macht die Musik“, im März stehen „Bitte, danke, gern geschehen“ im Vordergrund. „Soft skills“ nennt Ilse Kremer diese zwischenmenschlichen Qualitäten, die auch unter Kindern und in den Familien wieder einen höheren Stellenwert bekommen sollen. „Besonders da, wo Geschwisterkinder eine Kita und eine Grundschule besuchen, zeigt unsere Initiative positive Wirkung, da sich bis ins Elternhaus darüber ausgetauscht wird“, sagt Ilse Kremer.

Seit nunmehr 30 Jahren initiiert die Kita-Leiterin regelmäßig Arbeitskreistreffen der Kindertagesstätten und Grundschulen in Büderich. Neben der Adam-Riese-Schule, der Brüder-Grimm-Schule und der Mauritius-Schule nehmen die städtischen Familienzentren Fronhof und „Sonnengarten“, die städtische Kita „Lummerland“ sowie die kirchlichen Kitas „Karl-Borromäus“, „Marienheim“ und „Schatzkiste“ an der Aktion „Motto des Monats“ teil, die jährlich wiederholt werden soll.

Die Erziehung zu besseren Umgangsformen soll keine Eintagsfliege bleiben. „Wir hoffen, auch die anderen Kitas in Büderich zur Teilnahme animieren zu können“, sagt Ilse Kremer. Professionelle Mitstreiter hat sie auch schon gefunden: Die Städtische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern mit Sitz an der Hochstraße in Osterath hat sich der Idee bereits angenommen und will eigene Angebote dazu entwickeln.

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