Verleihung Albert-Steeger-Preis von links: Bürgermeisterin Karin Meincke, Milena Karabaic, Kulturdezernentin Landschaftsverband Rheinland, Preisträgerin Dr. Tanja Zerl, Preisträger Torsten Rünger, Anne Henk-Hollstein, Vorsitzendes der Landschaftsversammlung Rheinland (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Der Landschaftsverband Rheinland hat auf Burg Linn in Krefeld den Albert-Steeger-Preis an Dr. Tanja Zerl und Dr. des. Torsten Rünger verliehen. Die beiden Preisträger teilen sich die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Feierstunde eröffnete Bürgermeisterin Karin Meincke mit einem Grußwort. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, würdigte die Preisträger.

Dr. des. Torsten Rünger wurde in Euskirchen geboren und wuchs in Bad Münstereifel auf. Nach dem Abitur studierte er an der Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität Bonn die Fächer Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Christliche Archäologie und Historische Geographie. Seine Dissertation trägt den Titel „Gesellschaft und Gewerbe im ländlichen Raum des 12. Jahrhunderts. Die Siedlung am Rand von Pier, Gemeinde Inden, Rheinland“. Gegenstand der Arbeit ist eine hochmittelalterliche Siedlung westlich des ehemaligen modernen Dorfes Pier im Kreis Düren, die großflächig erschlossen werden konnte und sich durch zahlreiche technische Anlagen auszeichnete. Ziele der Dissertation von Rünger sind die Rekonstruktion der Sozialstruktur der ländlichen Gesellschaft sowie die Analyse des Siedlungsareals, um Arbeitsprozesse und Umfang der Produktion aufschlüsseln zu können.

Dr. Tanja Zerl wurde in Rüsselsheim geboren und lebt in Frankfurt am Main. Sie hat an der Goethe-Universität Frankfurt die Fächer Vor- und Frühgeschichte, Geschichte und Kultur der römischen Provinzen sowie Botanik studiert. Ihre Dissertation trägt den Titel „Archäobotanische Untersuchungen zur Landwirtschaft und Ernährung während der Bronze- und Eisenzeit in der Niederrheinischen Bucht“. Seit mehr als 15 Jahren hat Zerl die botanischen Funde aus archäologischen Ausgrabungen in Nordrhein-Westfalen vom Neolithikum bis in die frühe Neuzeit, ganz überwiegend aus dem Rheinland, wissenschaftlich bearbeitet. Dabei verknüpfte sie archäologische Fragestellungen und Fakten mit naturwissenschaftlichen Methoden.

Seit 1955 verleiht der Landschaftsverband Rheinland den Albert-Steeger-Preis an Wissenschaftler, die Beiträge zur Erforschung und Entwicklung der rheinischen Landes- und Volkskunde geleistet haben. Mit dem Preis gedenkt der Landschaftsverband dem Krefelder Universalgelehrten Albert Steeger und seinen Leistungen als Forscher, Wissenschaftler, Heimatpfleger, Museumsdirektor und seinen Verdiensten um die rheinische Landeskunde. Der Preis ist einzig in seiner Art und mit 10 000 Euro dotiert.

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