Die drei Chefanästhesisten des Johanniter-Krankenhauses Rheinhausen trafen sich zum 50-jährigen Jubiläum der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und zum Erfahrungsaustausch (v.l.n.r:) Der heutige Chefarzt Dr. Karlheinz Lüdtke neben seinen Chefarztvorgängern Kwie Lian Tio und Dr. Gerhard Andree (Foto: Sandra Kalkmann)
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Duisburg. Drei Chefarztgenerationen des Johanniter-Krankenhauses treffen sich zum Erfahrungsaustausch anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin.

Das Fachgebiet der Anästhesie und der Intensivmedizin ist als eigenständige Klinik rückblickend eher ein noch jüngeres Fach. Taucht man ein wenig tiefer in die Krankenhausgeschichte ein, so begann im Jahr 1962 der Krankenhausbetrieb der Johanniter in Rheinhausen mit drei Fachabteilungen. Die damaligen Spezialisierungen gab es in den 50er und 60er Jahren lediglich für die Medizinfächer der Inneren Medizin, der allgemeinen Chirurgie und der Gynäkologie. Die zuletzt beiden genannten „schneidenden“ Fächer wickelten damals ganz üblich neben den Operationen auch die Narkosen selber mit ab. Doch die Entwicklung der Medizin in den 60er Jahren schritt rasant voran und brachte komplexe chirurgische Operationstechniken mit. Auch die Medizintechnik bekam eine andere Bedeutung und bot sowohl Medizinern als auch Patienten effektiv mehr Möglichkeiten.

All dies erforderte eine fachärztliche Betreuung vor Ort während und nach operativen Eingriffen.

Das war der Meilenstein in der Entwicklung und Etablierung der Anästhesie und der Intensivmedizin als eigenständiges Fach mit spezialisierten Fachärzten.

Im Jahr 1969 übernahm Dr. Gerhard Andree als erster Chefarzt und sozusagen als Gründungsvater die damals neue Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin.  So baute er über zwei Jahre die Abteilung mit der Intensivstation auf. Von der Beatmung mit der Hand bis zur kontrollierten maschinellen Beatmung, durchlebte er alle technischen Fortschritte. Auch an der Entwicklung des Notfallsystems mit Stationierung des Notarztwagens für den Duisburger Westen, war er maßgeblich beteiligt.

1988 übernahm dann der damalige Oberarzt Kwie Lian Tio die Klinik als Chefarzt und führte die Entwicklung mit viel Energie fort. Er erweiterte die Intensivstation auf 14 Betten und führte als eine der ersten Kliniken der Region die digitale Krankenakte mit kontinuierlicher elektronischer Überwachung der Patienten ein. Somit konnten alle Vitaldaten der Intensivpatienten lückenlos überwacht und kontrolliert werden. Ein großes Anliegen waren ihm auch die Notarztwageneinsätze im Stadtgebiet, die durch ihn bis kurz vor seinem Ruhestand mit besetzt wurden.

Am 01.01.2012 löste dann der gebürtige Rheinhauser Dr. Karlheinz Lüdtke seinen Vorgänger Kwie Lian Tio nach 24-jähriger Tätigkeit als Chefarzt ab und baute die Intensivstation weiter aus.

Heute werden im Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen in vier Operations-Sälen, 16 Intensivbetten, zwei Herzkatheter-Laboren und bei Bedarf in der Gastroenterologie mehr als 4500 Patienten pro Jahr anesthesiologisch und intensivmedizinisch betreut. Weiterhin gehören eine individuelle Schmerztherapie sowie die Organisation des Notarztdienstes zum Aufgabengebiet des jetzigen Chefarztes und ärztlichen Direktors Dr. Lüdtke.

Die drei Chefärzte ließen die letzten 50 Jahre Revue passieren und waren mit der positiven Entwicklung der Klinik sehr zufrieden.

Da sich sowohl Dr. Andree mit 82 Jahren, als auch der begeisterte Radfahrer Herr Tio mit 74 Jahren top fit fühlen, übernehmen Sie zur Zeit noch viele ehrenamtliche caritative Aufgaben.

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