Diese Formationen machen die Rumelner Straße zu einer besonders schönen und geschützten Baumallee (Foto: Ferdi Seidelt)
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Duisburg. Zur Jahrtausendwende riefen der Deutsche Städte- und Gemeindebund in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Baumschulen zur Pflanzaktion „Jahrtausend-Alleen für Bürger und Umwelt“ auf. In Duisburg waren es auf Initiative von Fritz Moldenhauer Einzelpersonen, Betriebe, Vereine und Verbände aus Rumeln-Kaldenhausen, die am Westrich, zwischen Darwinstraße und Spielplatz, entsprechend zu Werke gingen. Doch den Sprung in den gesetzlich geschützten Alleen-Olymp hat die Straße „Am Westrich“ bis heute nicht geschafft.

Im Alleen-Kataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Stand 2018) sind mit Am Volkesberg, Friedhofallee, Friemersheimer Straße, Haus Kaldenhausen, Rathausallee und Rumelner Straße sechs Rumeln-Kaldenhausener Baumstraßen eingetragen.

Das und weitere Anregungen aus der Bevölkerung lässt die CDU-Fraktion für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung fragen: „Warum gehören die Baumreihen Am Westrich, aber auch die der Giesenfeldstraße (Teil), Kirschenallee, Moerser Straße (Teil) und Am Volkesberg (Zufahrt zur ehemaligen Zeche) nicht dazu? Beabsichtigt die Verwaltung beim vom Landesamt angeforderten Update die Liste für Rumeln-Kaldenhausen zu ergänzen, wenn nein, warum, wenn ja, mit welchen Alleen? Sind Ergänzungspflanzungen bereits festgelegter Alleen (zum Beispiel Teilstück Friedhofallee ab Düsseldorfer Straße, südliche Seite) vorgesehen?“

Zur Begründung greift die Union ganz tief in die Umwelt-Kiste: „Alleen sind für den Menschen unter landschaftsästhetischen Gesichtspunkten immer eine Bereicherung. Sie sind ein wertvoller Bestandteil unserer Kulturlandschaft und tragen wesentlich zu einem harmonischen Landschaftsbild bei. Sie besitzen damit eine hohe Bedeutung für die Erholung und sind ein wesentlicher Bestandteil einer lebenswerten Umwelt. Vor allem in Städten tragen Bäume darüber hinaus zu einem spürbaren Wohlbefinden der Menschen bei, indem sie über Beschattung und Staubbindung die kleinklimatischen Verhältnisse in ihrer Umgebung nachhaltig verbessern.“

Mehr noch: „Durch das teilweise hohe Alter der Bäume besitzen Alleen auch einen besonderen ökologischen Wert. Sie dienen als Orientierungshilfe für Fledermäuse auf dem Weg vom Quartier zum Jagdgebiet (Zwergfledermaus, Großer Abendsegler) oder als „Landmarken“ bei den Balzflügen von Insekten. Aber auch baum- oder höhlenbrütende Vogelarten, wie Rotmilan oder verschiedene Spechtarten, nutzen Alleebäume als Bruthabitat oder als Ansitzwarte (Grauschnäpper, Baumpieper), zur Nahrungssuche oder als Rastplatz während der Zugzeit (Drosseln in Obstbaumalleen). Alleen sind ein Stück Heimat, steigern die Lebensqualität der Menschen, bieten vielen Tieren und Pflanzen Unterschlupf, filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Ihr gesetzlich geschützter Bestand ist zu erhalten und sogar zu vergrößern.“

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