Oberbürgermeister Frank Meyer verlieh das Stadtsiegel an drei verdiente Krefelder: von links: Günter Holthoff, Oberbürgermeister Frank Meyer, Eva Staudacher und Sigrid Völpel (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Auszeichnungen gingen an Sigrid Völpel, Eva Staudacher und Günter Holthoff

Im Rahmen einer Feierstunde hat Oberbürgermeister Frank Meyer das Stadtsiegel an drei Krefelder Bürger verliehen, die sich in außergewöhnlicher Weise für ihre Stadt eingesetzt haben: Sigrid Völpel, Eva Staudacher und Günter Holthoff. Sigrid Völpel wurde für ihren bereits drei Jahrzehnte währenden Einsatz für krebskranke Kinder geehrt. Eva Staudacher hat die Auszeichnung für ihre über 20-jährige politische Tätigkeit in verschiedenen Gremien und ihr Engagement im Sozial- und Gesundheitsbereich erhalten. Günter Holthoff erhielt das Stadtsiegel für seine Verdienste um den zeitgenössischen Jazz und die lebendige Krefelder Jazzszene. Schüler der Musikschule Krefeld gestalteten das Programm der feierlichen Veranstaltung im historischen Ratssaal.

Sigrid Völpel ist 1943 in Rostock geboren und kam Anfang der 1980er Jahre als Ärztin zum ersten Mal nach Krefeld, wo sie später Fachärztin für Kinderheilkunde und Kinderonkologie wurde. Die Kinderärztin gehört zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder Krefeld und engagiert sich dort mit ihrem medizinischen Sachverstand seit vielen Jahren im Vorstand. Mittlerweile ist sie Ehrenvorsitzende. „Vor allem wegen Ihres Engagements für den Verein wird Ihnen heute das Stadtsiegel verliehen“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer. Der Verein setzt sich seit nunmehr über 30 Jahren dafür ein, krebskranken Kindern die schwere Zeit der Therapie zu erleichtern und sie und ihre Familien zu unterstützen. „Sigrid Völpel war nicht nur als professionelle Helferin, sondern stets auch mit dem ganzen Herzen bei der Sache und eben bei ihren kleinen Patienten“, stellte Frank Meyer fest. Im Jahr 2015 wirkte Völpel maßgeblich daran mit, dass der Verein das Elternhaus „Villa Sonnenschein“ eröffnen und damit ein zentrales Projekt realisieren konnte. Hier finden krebskranke Kinder und ihre Eltern in unmittelbarer Kliniknähe einen gemeinsamen Rückzugsort.

Eva Staudacher wurde 1932 in Neustrelitz in Mecklenburg geboren und kam 1949 nach Krefeld. Die gelernte Einzelhandelskauffrau war seit 1956 mit dem ehemaligen Ratsmitglied Gerd Staudacher verheiratet, der 2016 verstorben ist. „Während ihrer mehr als 20-jährigen politischen Tätigkeit im Stadtrat, in verschiedenen Ausschüssen und in der Bezirksvertretung Oppum-Linn hat sich Eva Staudacher mit unglaublich viel Engagement vor allem im Sozial- und Gesundheitsbereich, bei der Jugendhilfe und in der freien Wohlfahrtspflege hervorgetan“, sagte Oberbürgermeister Meyer in seiner Laudatio. Sie hatte die soziale Arbeit in Krefeld geprägt und vorangetrieben. Bereits 1988 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, zwanzig Jahre später vom Landschaftsverband Rheinland den Rheinischen Ehrenpreis für Soziales Engagement. Die mittlerweile 86-Jährige ist weiterhin mit viel Engagement im Sozial- und Gesundheitsbereich, in der Jugendhilfe und in der freien Wohlfahrtspflege aktiv und arbeitet noch in diversen Vereinen und Organisationen weiter mit, die sie selbst mitbegründet hat. „Das Erstaunen darüber, was Eva Staudacher alles an Aufgaben in einen Tag packen kann, war schon immer groß“, merkte Frank Meyer an.

Der 1936 in Duisburg geborene Günter Holthoff kam 1963 nach Krefeld und engagierte sich seitdem in der lokalen Jazz-Szene. Beruflich wechselte er 1980 nach Krefeld, als er die Geschäftsführung der Krefelder SPD-Ratsfraktion übernahm. Ab 1989 leitete er das Büro des damaligen Oberbürgermeisters Willi Wahl, ab Juni 1992 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 das Rechnungsprüfungsamt der Stadt. Er hat vor 40 Jahren nicht nur den Krefelder Jazzklub mit gegründet, heute ist er auch dessen Ehrenvorsitzender. Darüber hinaus hat er die Geschichte des „Jazzkeller“ 45 Jahre lang mit geprägt und verhalf dort der modernen und experimentellen Musik ins Programm. „Wir ehren Dich heute, weil Du Deine Leidenschaft für den Jazz so ungemein produktiv für das Kulturleben dieser Stadt ausgelebt hast und das, ohne Dich dabei in den Vordergrund zu drängen“, sagte Frank Meyer anerkennend und stellte abschließend fest: „Mit deiner Liebe zum Jazz hast du das Kulturleben Krefelds mit einem bunt schillernden Akzent jahrzehntelang wesentlich bereichert.“

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