(Foto: privat)
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Sonsbeck. Die Ortschaft Labbeck kämpft schon lange gegen den Verkehrslärm und die daraus folgende Ruhestörung. Die Bürger in Labbeck haben sich nun mehrfach getroffen und möchten nun eine Änderung und Verbesserung Ihrer Situation erreichen. Dazu wurden Banner angefertigt und an den Häusern angebracht.

Zur aktuellen Situation in Labbeck erklärt Leser Hans-Günter Reiner:

„Wir, die Anwohner der Marienbaumer Straße, leiden seit vielen Jahren unter den Verkehrsaufkommen und den damit verbundenen Verkehrslärm auf der Marienbaumer Straße (L77/L6).

Wir möchten keinen Warenverkehr verhindern oder gar Arbeitsplätze in Gefahr bringen.

Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Güter auf der Straße für die Allgemeinheit, also auch für uns gefahren werden. Unser Ziel ist die Entlastung der Anwohner und daher suchen wir einen gangbaren Weg für alle Beteiligten.

Hier nun einige Argumente / Fakten:

In den Monaten Oktober bis Dezember werden ca.1.1 – 1,3 Mio Tonnen Rüben gefahren. Ungefähr 9000-15000 Tonnen/Tag = > 600LKW / 25to Nutzlast (Die Daten für 2018 können im Internet eingesehen werden)

600 LKW für die Tour zum Rübenwerk, d.h. die 600 LKW fahren auch wieder leer mit polternden und springenden Wagen zurück, was eine unzumutbare Lärmbelästigung auslöst. Zu der extrem starken Lärmbelastung trägt insbesondere bei, dass die Wohnhäuser unmittelbar an die Straße angrenzen und eine Straßenschlucht mit hoher Resonanz formen. Durch verschiedene Baumaßnahmen hat der Straßenbelag Flickstellen bekommen. Auch hier leiden die Anwohner durch Vibrationen der polternden Auflieger.

Früher: landwirtschaftlicher Verkehr mit Traktoren und Anhänger max. 35km/h. Anlieferung nur tagsüber

Heute: industrieller Schwerlastverkehr mit LKW, Sattelzügen, Hängerzügen und Traktorgespannen. max. 60km/h. Anlieferung 24 Stunden.

Positiv: Es hat sich auch viel ins Positive gewandelt. Die Fahrzeuge sind heute verkehrssicherer gegenüber den alten Traktorengespannen. Jedoch hat sich die Geschwindigkeit stark erhöht.

On Top: Errichtung einer Mautstation in Xanten-Marienbaum an der B57

Die L77 ist zu einer Ausweichstrecke für den LKW und Schwerlastverkehr geworden. Über 24h

Geschwindigkeit: Der Durchgangsverkehr fährt nicht immer angepasst, besonders nachts und früh Morgens wird sehr schnell gefahren. z.B.: Am 23.11.2017 hat die Verkehrspolizei in der Zeit von ca. 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr an der Marienbaumer Straße Höhe Hausnummer 74 eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt. Ergebnis: Sehr viele Temposünder wurden angehalten.

Lärm: Die Marienbaumer Straße erreicht 24h eine Lärmemission bis max. 110 Db(A) Peak. Gemessen in Eigeninitiative mit eigenen Messgeräten.

Beispiel: Lärmstufe II 65-90 dB(A)

Geräuschempfinden: Laute Fabrikhalle, Lkw-Fahrgeräusch in 5 Meter Abstand

90 dB(A) = sehr laut

Alles über diesen Wert wird als sehr laut bis unerträglich eingestuft.

Die starke Belastung durch den Verkehrslärm lässt keine normale Unterhaltung an der Marienbaumer Straße und bei geöffneten Fenstern gelegenen Wohnräumen zu. Sie führt darüber hinaus zu starken Konzentrationsstörungen und häufigen Kopfschmerzen. Besonders gravierend sind die massiven Schlafstörungen, die wir durch den nächtlichen Verkehrslärm Nacht für Nacht erleiden müssen.

Untersuchungen des Umweltbundesamtes zufolge besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei einem Lärmpegel von über 65 dB(A) tagsüber. Dieser Pegel ist bei uns überschritten. Wir befürchten deshalb gravierende Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Labbeck: Labbeck ist in den letzten Jahren gewachsen und hat neue Wohngebiete. Mitten im Ort befinden sich Bushaltestellen für den Schülerspezialverkehr, der Bäcker, das Pfarrheim und der Kindergarten. Da stellt sich für uns die Frage, ob 50km/h in einer Ortschaft noch angemessen sind?

Straße: Die konstante hohe Belastung durch den Schwerlastverkehr ist nicht spurlos an der Marienbaumer Straße und die L77 vorbei gegangen. Hinzu kommen die Asphaltarbeiten für das Glasfasernetz. Die Fahrbahn zeigt Wellen, Dellen und Löcher, die teilweise sehr schlecht repariert wurden. Aber auch der normale Straßenverkehr trägt zu der Belastung bei.

Jetzt folgt noch die Schlechtwetterperiode mit Regen und evtl. Schneematsch, d.h. der Lärmpegel steigt weiter an.

Was fehlt: Eine aktuelle Verkehrszählung und ein damit verbundenes Lärmgutachten für ein effektives Verkehrskonzept (die letzte Zählung fand 2010 statt).

Problem: Es müssen die Zuständigkeiten geklärt werden, um eine Lösung für Labbeck zu erwirken

Fazit: Wir möchten verhindern, das Labbeck und die L77, ein Teil der Grünen Perle am Niederrhein, sich besonders durch sehr hohes Verkehrsaufkommen, Lärmemissionen und erhöhte Abgasemissionen auszeichnet.

In Labbeck gibt es keinen sicheren Übergang über die Marienbaumer Straße.

Botschaften:

  • Wir wollen wieder schlafen! Lärm macht krank!
  • Wir wünschen uns ein Verkehrskonzept
  • Wir wünschen uns eine effektive Geschwindigkeitsregelung
  • evtl. durch einen stat. Blitzer im Ort
  • Wir wünschen eine Lärmreduzierung
  • evtl. Nachtfahrverbot für LKW oder Tempo 30km/h in der Ortschaft

Unser Problem wird seit vielen Jahren in der Presse aufgezeigt. Zeit das Wünsche in Erfüllung gehen. Die Verkehrspolitik gibt das Erreichen unserer Ziele her.”

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