Andrea Thul, Fachanwältin für Familienrecht, Gülsüm Erden, Leiterin des Frauenhauses, Cäcilia Tiemann, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mülheim, Nicole Weyers, Vorsitzende Hilfe für Frauen e.V., Christine Brandenbusch, Kripo Mülheim/Essen Abt. Sexualisierte Gewalt, Annette Lostermann-De Nil, stellv. Vorsitzende Hilfe für Frauen e.V., Karen Brinker, Leiterin der Allgemeinen Beratungsstelle für Frauen, Olaf Falke, bbwe gGmbH, „Balance“ (Arbeitsmarkintegration für Alleinerziehende) (Foto: privat)
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Mülheim. Am 30.10.2018 fand die Informationsveranstaltung von Hilfe für Frauen e.V. mit großem Erfolg statt. Rund 50 Gäste, darunter einige Gründungsmitglieder, viele Interessierte und Fachpartner, folgten hochinteressiert den Beiträgen der Mitarbeiterinnen. Hier wurde deutlich, dass die Standortleiterinnen der Allgemeinen Beratungsstelle für Frauen, Karen Brinker und des Frauenhauses, Gülsüm Erden nach weiteren Wegen suchen wollen, nach einer erfolgten Stabilisierung der Frauen, Angebote bzw. Kooperationen zu schaffen, mit denen eine Verselbständigung – auch ökonomisch – unterstützt werden kann. Dass die Anonymität des Frauenhauses weiterhin unentbehrlich bleibt, spiegelt sich nicht zuletzt darin wieder, dass die meisten der elf Mitarbeiterinnen nicht namentlich genannt wurden.

Besondere Aufmerksamkeit und auch Betroffenheit fand der Beitrag zur sexualisierten Gewalt von Fraya Meru, denn jedes 5. Kind erlebt bis zum 18. Lebensjahr diese schlimme Form der Gewaltanwendung. Dass Kinder durchschnittlich mindestens 7 Versuche unternehmen müssen, bis ein Erwachsener handelt, konnten viele der Anwesenden erst kaum glauben.

Daher will Hilfe für Frauen e.V. den Präventionsbereich ausbauen und seine Fachlichkeit im städtischen Netzwerk zu Verfügung stellen.

Außerdem werden die fachlich versierten Frauen ab 2019 die anonymisierte Datenerfassung genauer in den Blick nehmen, um die Ausrichtung der drei sehr unterschiedlichen  Bereiche im kommunalen Zusammenhang zielgerichteter zu koordinieren.

Der teilweise schwer verdauliche Vortrag wurde möglichst kompakt gehalten, um danach in persönlichen Gesprächen, Fragen zu stellen oder Erfahrungen auch am Infostand auszutauschen. Mitarbeiterinnen und Vorstand waren sehr erfreut, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Gelegenheit ausgiebig nutzten.

„Wo stünden wir als Gesellschaft in menschlicher, sozialer und ökonomischer Hinsicht, wenn wir weniger physisches und psychisches Leid in unserer Gesellschaft aufzufangen hätten, und stattdessen die durch Bildung und Selbstbestimmung geleiteten Potenziale unser Leben bereichern würden?“ schloss Nicole Weyers den Informationsteil ab.

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