Resonanz nach dem Aufruf der NS-Dokumentationsstelle: Zu den ersten Gegenständen und Schriftstücken, die die NS-Dokumentationsstelle erhalten hat, gehören ein Paar Wehrmachtsstiefel, ein Schild der NSDAP-Ortsgruppe sowie Tagebücher, Fotoalben und Briefe aus der Kriegszeit (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Zahlreiche Bürger haben Dokumente und Objekte aus dem Zeitraum von 1925 bis 1950 für den Archivbestand der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld in den vergangenen Tagen übergeben. Deren Leiterin, Sandra Franz, hatte in einem Aufruf in den Krefelder Zeitungen gebeten, Zeitdokumente für die Dauerausstellung und die museumspädagogische Arbeit zur Verfügung zu stellen. „Die Krefelder haben sich gefreut, dass wir an ihren Familiengeschichten interessiert sind und es eine Institution gibt, denen sie die Dokumente und Objekte übergeben können“, sagt Franz. Zu den ersten Gegenständen und Schriftstücken, die die NSDokumentationsstelle erhalten hat, gehören ein Paar Wehrmachtsstiefel, ein Schild der NSDAP-Ortsgruppe sowie Tagebücher, Fotoalben und Briefe aus der Kriegszeit. Ihr liegen weitere Rückmeldungen vor. Franz wird sich einige der Objekte nun auch vor Ort anschauen.

Sandra Franz bittet die Krefelder weiterhin, in ihren Kellern und auf Speichern nach Fotografien, Ausweisen, Alltagsdokumente wie Lebensmittelkarten und Tagebüchern aus dem Zeitraum 1925 bis 1950 zu suchen. Zudem sucht sie nach Unterlagen und Objekten von NS-Tätern und Alltägliches von ganz normalen Krefeldern. Wer Material von oder über Täter besitzt, kann diese bei der NSDokumentationsstelle an der Friederich-Ebert-Straße 42 abgeben – auch anonym. „Es geht uns nicht darum, Leute an den Pranger zu stellen. Es gibt aber auch keinen Grund, sich zu schämen“, betont Franz. „Wir freuen uns, wenn wir Sachen geschenkt bekommen“, sagt Franz. Unterlagen und Objekte können auch als Dauerleihgabe abgegeben, Dokumente durch die NS-Dokumentationsstelle gescannt werden. Mitarbeiter der Dokumentationsstelle holen nach Absprache Dokumente und Unterlagen bei den Eigentümern ab. Die NS-Dokumentationsstelle ist unter Telefon 02151 503553 und per E-Mail sandra.franz@krefeld.de zu erreichen.

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