Peter Beitz, Fraktionsvorsitzender der FDP (Foto: Nicole Trucksess)
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Mülheim. Laut Berichterstattung in der Presse wird die Thyssenbrücke zwei Monate nicht zu benutzen sein. Der Verkehr soll großräumig umgeleitet werden und Straßenbahnen durch Busse ersetzt werden.

„So sieht also der Plan B aus, den die FDP-Fraktion schon lange vor dem Desaster gefordert hat. Die Umleitungsstrecken sind für den kommenden Verkehr überhaupt nicht vorbereitet. Baustellen legen schon den normalen Verkehr lahm und jetzt soll diese Strecken noch den zusätzlichen Verkehr aufnehmen können. ‘Zweifelhaft!'”, stellt Peter Beitz, der FDP-Fraktionschef, deutlich fest.

Der geforderte Alternativplan mit entsprechenden vorbereitenden Maßnahmen für die Ersatzstrecken hätte schon Teil der Planung sein müssen und bei den ersten Frühwarnzeichen, beim ersten falsch gelieferten Träger, in Kraft treten müssen. Peter Beitz: „Nun sehen wir nur Flickschusterei und Hilflosigkeit.“

Das ganze Projekt läuft bei den Kosten und bei den Bauzeiten komplett aus dem Ruder. „Und das soll nicht aufgefallen sein? Das ist Kontrollverlust und gehört zum Thema Organisationsversagen. Wo sind die Aufzeichnungen, die jeweils den nächsten Bauabschnitt freigeben, wo sind die Messprotokolle, die bei der Abnahme erstellt werden, wo sind die Übergabeprotokolle der geänderten Bauzeichnungen, welche Maßnahmen sind bei Abweichungen der Bauzeiten eingeleitet worden, wer hat sich nicht darum gekümmert, etc.?“, fragt Peter Beitz.

Bei so vielen Fehlern kann nach Auffassung der FDP nicht zur Tagesordnung übergeleitet werden. Die nächsten Bauprojekte stehen an. Sollen die wieder so enden? Fast doppelt so teuer und im Chaos?

Die FDP-Fraktion hat die Baumaßnahme Thyssenbrücke in dieser Größenordnung von Anfang an abgelehnt. Peter Beitz: „Die Komplexität solcher Projekt überfordern die örtliche Ressourcen. Für den Mehraufwand, der nun entstanden ist, hätte man  Fachleute gut bezahlen können.“

In den ersten Sitzungen nach der Sommerpause wird die FDP ihre Fragen stellen und erneut darauf drängen, die Verantwortlichkeit für das Organisationsversagen zu klären.

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