v.l.: Gabriela Grillo, Oberbürgermeister Sören Link, Wolfgang Schmitz (Unternehmerverband), Rainer Bischoff (Stadtsportbund Duisburg), Petra Neu (Agentur für Arbeit), Michael Rüscher (IHK), Olivia Jazwinski (Uni Duisburg-Essen) (Foto: privat)
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Duisburg. Der Stadtsportbund Duisburg will den Talenten in der Stadt den Weg an die nationale und internationale Spitze erleichtern. Der SSB hat dazu auf Initiative seines Vorsitzenden Rainer Bischoff eine Leistungssportkonzeption für Duisburg erarbeitet. Ein Baustein dieser Konzeption ist die Unterstützung der Sportler mit Potential bei der Gestaltung einer Berufs- oder Karrierelaufbahn. Während der Ausbildung soll ausreichend Zeit für Training und Wettkampf bleiben.

Der SSB hat dafür das tragfähige Netzwerk Leistungssport geknüpft. Als starke Partner bilden wichtige Knotenpunkte: die Stadt Duisburg, die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer zu Duisburg, der Unternehmerverband, die Agentur für Arbeit sowie die Universität Duisburg. Die Unternehmerin und Olympiasiegerin Gabriela Grillo arbeitet als Motor der Initiative ebenfalls in diesem Netzwerk mit.

Der SSB-Vorsitzende Rainer Bischoff und Geschäftsführer Uwe Busch stellten am Montag gemeinsam mit Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link und den Unterstützern aus der Wirtschaft sowie der Universität die Initiative „Gold für Duisburg“ vor. Rainer Bischoff beschreibt die Ziele des Netzwerks Duale Karriere: „Ich bin als Vorsitzender des SSB angetreten, um auch dem Thema Leistungssport wieder mehr Gewicht zu verleihen. Unser Arbeitskreis hat schnell erkannt, dass neben der Talentsicherung oder einer geeigneten Sportinfrastruktur gerade das Thema Duale Karriere von großer Bedeutung ist. Dazu haben wir sehr schnell kompetente Netzwerkpartner gefunden, die sich für unsere Idee, Duisburger Topsportler geeignet zu fördern, begeistern konnten. Ab heute können sich Vereine an den SSB wenden und wir versuchen dann je nach Ausgangslage zu helfen.“

Sören Link verwies mit einem Beispiel aus der Vergangenheit, dass eine berufliche Ausbildung und der notwendige Freiraum für Training oder die Reise zu wichtigen Wettkämpfen sich nicht ausschließen müssen: „Einer unserer letzten Olympiasieger der Stadt, Rolf Milser, war seinerzeit städtischer Mitarbeiter und konnte nicht zuletzt durch flexible Arbeitszeitregelung seine Erfolge erreichen. Das Netzwerk ist deshalb ein wichtiger neuer Mosaikstein der Leistungssportförderung in unserer Stadt.“

Sören Link begrüßte, dass Gabriella Grillo die Rolle als Captain im Team übernommen habe. Sie sei eine erfolgreiche Unternehmerin und wisse, welche Möglichkeiten Firmen bei der Förderung zur Verfügung stehen. Zugleich sei sie als Olympiasiegerin im Dressurreiten im Bilde darüber, welche Anforderung der Sport an Athletinnen und Athleten stelle, wenn sie Spitzenleistungen erringen wollen. Gabriela Grillo beschrieb ihre Rolle im Netzwerk am Montag so: „Ich weiß wie schwer es Topleute in den sogenannten Randsportarten haben, die nötige Unterstützung zu bekommen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass junge Sportler neben ihrem Training auch eine adäquate Ausbildung bzw. berufliche Perspektive erhalten, damit diese Sportler in Duisburg bleiben können.

Damit dies gelingt, will das Netzwerk auf die Kontakte und Möglichkeiten des Unternehmerverbandes, der Wirtschaft, aber auch der Agentur für Arbeit zurückgreifen. „Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes, sagte dazu: „Wir sind von dem Projekt begeistert und denken, dass wir durch unser eigenes Netzwerk den Sportler helfen können. Der Unternehmerverband deckt dabei eine große Bandbreite ab. Zudem sieht er Vorteile für die Betriebe: Leistungssportler sind willensstark, denken strategisch und bringen ein hohes Maß an Disziplin mit. Das sind Eigenschaften, von denen auch die Firmen profitieren können.“

Michael Rüscher, Geschäftsführer der IHK ergänzt: „Gemeinsam mit dem Unternehmerverband, der Stadt und vielen weiteren Akteuren haben wir in den vergangenen Jahren den Masterplan Wirtschaft für Duisburg erarbeitet. Das Thema Image, aber auch Bildung und Familienfreundlichkeit spielten dabei wichtige Rollen. Mit unseren guten Kontakten in die Region Niederrhein wollen wir die Leistungssportler unterstützen. Der Stadt tut es sicher gut, wenn sie über sportliche Erfolge in den Medien genannt wird. Zugleich zeigt die Initiative, wie sich der Begriff Sportstadt Duisburg mit attraktiven Inhalten besetzen lässt.

Petra Neu sieht die Agentur für Arbeit als weiteren wichtigen Partner im Bereich der Dualen Ausbildung: „Unsere weitreichende Jobbörse ist eine wertvolles Werkzeug dabei. Besonders hervorheben möchte ich den Lehrstellenbereich, wo wir sicherlich über sehr intensive Kontakte verfügen und so Perspektiven für die jugendlichen Leistungssportlern bieten können.“

Olivia Jazwinski von der Universität Duisburg erläutert, dass der Karriereweg nicht unbedingt gleich in einem Unternehmen beginnen muss: „Durch den Verbund der Städte Duisburg und Essen bietet die Unis eine Vielzahl herausragender Studienangebote. Wir wollen Sportlern mit Perspektiven einen Zugang zu diesen Angeboten verschaffen wollen. Darüber hinaus ist es sicherlich von großem Nutzen, durch flexible Studienzeiten den Athletinnen und Athleten eine verlässliche Planung von Studien- und Sportzeiten zu bieten.“

Rainer Bischoff erläuterte zum Abschluss noch einmal die Laufwege: „Vereine, aber auch Privatpersonen können ihre Talente bei uns, dem Stadtsportbund, melden. Wir entscheiden dann gemeinsam mit den Mitgliedern des Netzwerks, ob und wie wir bei der Karriereplanung helfen können.“ Als gutes Beispiel verwies Rainer Bischoff auf den Bochumer Hendrik Pfeiffer. Der Langläufer, der zu den Topsportlern in Deutschland zählt, erhält über eine Teilzeit-Beschäftigung bei Klöckner und Co in Duisburg die Möglichkeit, Laufstrecke und Karriereweg gleichzeitig im Auge zu behalten.

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