Auch die Betreuung von Kindern unter drei Jahren ist in Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen gut gewährleistet. Millioneninvestitionen machen es möglich (Foto: Santypan-iSTock-GettyImages-817588604)
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Rhein-Kreis Neuss. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, wird in Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen viel Geld in den Ausbau der Kindertagesstätten gesteckt. Die Investitionen in Höhe von insgesamt 21,2 Millionen Euro seit 2008 gelten besonders der Betreuung von Jungen und Mädchen unter drei Jahren. Dies geht aus einer aktuellen Bilanz des Jugendamts des Rhein-Kreises Neuss hervor, das für diesen Bezirk verantwortlich ist.

„Wir kümmern uns um ein familienfreundliches Umfeld und investieren in Gebäude und Personal gleichermaßen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. So sei der U3-Ausbau insbesondere seit dem Inkrafttreten des Kinderförderungsgesetzes im Jahr 2008 enorm vorangetrieben worden. Nach diesem Gesetz besteht für Kinder unter drei Jahren (ab dem vollendeten ersten Lebensjahr) ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

„Nach Verabschiedung des Gesetzes haben die Stadt Korschenbroich sowie die Gemeinden Jüchen und Rommerskirchen in enger Kooperation mit dem Kreisjugendamt alles daran gesetzt, dem Rechtsanspruch zu entsprechen“, unterstreicht Petrauschke. Insgesamt 54 Baumaßnahmen von freien und kommunalen Trägern von Kindertagesstätten sowie vier Großtagespflegestellen stünden seitdem in der Bilanz. 503 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 489 Plätze für Kinder über drei Jahren werden bis zum 1. August 2019 geschaffen und gefördert.

Von den Gesamtkosten von 21,2 Millionen Euro fließen fünf Millionen über das Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss. Von Bund und Land kommen 7,6 Millionen Euro hinzu, von Kommunen und freien Trägern 8,5 Millionen. „Mit diesen Maßnahmen wird sichergestellt, dass alle Kinder unter und über drei Jahren Betreuungsplätze in einer Tagesstätte oder Tagespflege in Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen bekommen. Das ist ein großer Erfolg für unsere Bemühungen“, betont Petrauschke.

Weitere Ausbaumaßnahmen für den U3- und Ü3-Bereich werden allerdings notwendig und sind bereits in Planung, denn der Bedarf steigt. Dafür sorgen Faktoren wie steigende Geburtenzahlen, immer frühere Anmeldungen zum Kindergarten (auch schon vor der Geburt), Neubaugebiete, Flüchtlingskinder und Zuzüge in alten Wohnbestand infolge eines Generationenwechsels.

Über die Schaffung von Betreuungsplätzen hinaus stand und steht die Qualifizierung von Kindertagespflegepersonen und Erzieherinnen im Fokus des Kreisjugendamts. Neben einer Vielzahl von Fortbildungsangeboten haben sich Erzieherinnen unter Leitung des Amtes zu einem Arbeitskreis „U3“ zusammengeschlossen, um sich auszutauschen und Themen aus der täglichen Betreuung zu erörtern.

Das Team der Fachberater für die Tagesstätten und Tagespflegen wurde außerdem maßgeblich verstärkt. Jugend- und Gesundheitsamt des Kreises entwickeln darüber hinaus in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein Qualitätskriterien für die Arbeit mit den Kindern.

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