Guter Nachwuchs in einem spannenden Handwerk: Die jungen Tischlerinnen und Tischler wurden im Stadtwaldhaus Krefeld losgesprochen (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld. 19 Nachwuchskräfte haben ihre Ausbildung im Krefelder Tischlerhandwerk erfolgreich abgeschlossen. Prüfungsbester wurde Hagen Pesch. Er absolviert ein triales Studium.

Peter Flümann, Obermeister der Tischler-Innung Krefeld, sprach die jungen Handwerkerinnen und Handwerker im Stadtwaldhaus Krefeld traditionell los und erhob sie in den Gesellenstand. Zu den Gratulanten zählte auch Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Flümann lobte die frischgebackenen Gesellen, unter ihnen zwei junge Frauen: „Sie haben eine tolle Leistung vollbracht und in vielen Bereichen Leistungsfähigkeit bewiesen.“ Sein Dank galt allen Eltern, Familienmitgliedern, Freunden, aber auch den Lehrern, Ausbildern und den Ausbildungsbetrieben. Er appellierte an die Gesellen: „Bringen Sie sich ein ins Ehrenamt.“

Damit war der Übergang bereitet für Joachim Selzer. Der stellvertretende Kreishandwerksmeister sprach über die Image-Kampagne des Handwerks mit ihren verschiedenen Slogans und sagte: „Wir müssen uns behaupten, wir müssen uns darstellen.“ Zum Slogan „Handwerk – die Wirtschaftsmacht von nebenan“ sagte Selzer: „Wir können uns so bezeichnen wegen der Wirtschaftsleistungen, die wir erbringen.“ Wobei das „Nebenan“ für den engen Kontakt zwischen den Betrieben und ihren Kunden stehe. In diesem Bereich gebe es keine Anonymität.

Die Gesellenbriefe überreichte diesmal Studiendirektor Michael Dammer vom Berufskolleg Glockenspitz. Aus gutem Grund: Nach 29 Jahren und 58 Gesellenprüfungen (auch im Winter gibt es Prüfungen, diesmal hatten drei Auszubildende bestanden) war es seine letzte Lossprechung vor dem Ruhestand. Obermeister Flümann, der zuvor das Bild von verschiedenen Höhen in der Bergwelt gewählt hatte, sagte über Dammer: „Er ist ein Achttausender. Und dementsprechend groß ist die Lücke, die er hinterlässt.“

Als Prüfungsbester wurde Hagen Pesch, Ausbildungsbetrieb Tischlerei Bohnen in Krefeld, ausgezeichnet. Der 21-jährige Krefelder gehört zu den wenigen, die ein triales Studium absolvieren. Nach dem Abitur begann er zeitgleich seine Ausbildung zum Tischler und das berufsbegleitende Studium „Handwerksmanagement – Betriebswirtschaftslehre“ an der Hochschule Niederrhein. Pesch ist jetzt im vierten Semester, zehn sind vorgesehen. Die Hochschul-Stunden sind freitagabends und samstags ganztägig. „Mit dem Tischler habe ich meinen Wunschberuf gefunden“, sagt Pesch. „Die Arbeit macht sehr viel Spaß.“ Ein Jahr arbeitet er bei Bohnen weiter, um praktische Erfahrung zu sammeln. Im kommenden Jahr beginnt das dritte Paket des trialen Studiums, die Meisterschule in Vollzeit in Düsseldorf.

Platz zwei bei den Prüfungsbesten belegten Janina Flechsig (Ausbildungsbetrieb Dirk Kosanke) und Felix Kamper (Legno Tischlerei). Im Wettbewerb „Die gute Form“, bei dem die Gesellenstücke vor allem nach ihrem Design beurteilt werden, holte Anton Kothen (Kurt Lohmann GmbH) Platz eins, der Südafrikaner Malefetsane Malefane (Tischlerei Markus Stosiek) Rang zwei und Moritz Nicolai Salven (Tischlerei Wilhelm Klümper) Platz drei.

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