Im Kreishaus Grevenbroich gratulierten den Stipendiatinnen Sarah Poursheykhi (3.v.r.) und Yifan Chen (5.v.l.) Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (4.v.l.) und Kreisschulausschuss-Vorsitzender Rainer Schmitz gemeinsam mit weiteren Vertretern der Jury sowie der Schulen (Foto: M. Reuter/Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. Sarah Poursheykhi und Yifan Chen profitieren in diesem Jahr vom Migranten-Stipendium des Rhein-Kreises Neuss. Die beiden Abiturientinnen mit iranischen und chinesischen Wurzeln erhalten ab Oktober ein Hochschulstipendium in Höhe von jeweils 300 Euro monatlich. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gratulierte den beiden und sagte: „Sie sind als Stipendiatinnen Vorbilder für andere Schüler mit Migrationshintergrund, denn Sie haben nicht nur ein sehr gutes Abitur absolviert, sondern sich auch in Ihrer Freizeit sozial engagiert.“

Sarah Poursheykhi (18) aus Grevenbroich hat iranische Eltern, lebte bisher in den USA und kam 2004 nach Deutschland. Ihr Abitur machte sie an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule als Beste ihrer Jahrgangsstufe. Die iranisch sprechende angehende Medizinstudentin hat sich während ihrer Schulzeit für eine afghanische Schülerin aus einer Seiteneinsteigerklasse engagiert, die sie umfassend schulisch und familiär begleitete. Außerdem gab sie anderen Schülern Englisch-Nachhilfe. Als Motivation nennt sie ihre Dankbarkeit für die Hilfe, die sie selbst erfahren hat: „Davon möchte ich etwas zurückgeben“.

Yifan Chen (17) aus Neuss ist in China geboren, lebte zuletzt in Singapur und kam 2011 nach Deutschland. Abitur machte sie am Nelly-Sachs-Gymnasium. Ihr Studienwunsch ist Mathematik. Auch sie unterstütze Mitschüler mit Migrationshintergrund, vor allem, um ihnen Ängste vor dem neuen Umfeld und Kulturkreis zu nehmen. Darüber hinaus spielt sie zur Unterhaltung der Bewohner im Altenheim Klavier; und sie liest chinesischen Kindern in der Stadtbibliothek chinesische Geschichten vor.

Seit 2009 vergibt der Rhein-Kreis Neuss das Migranten-Stipendien an erfolgreiche und sozial engagierte Abiturienten, die mit ihren Familien aus dem Ausland eingewandert sind und seit mindestens drei Jahren im Kreisgebiet leben. Alle bis jetzt geförderten Stipendiaten sind gut in ihr Studium gestartet. Sie kommen zudem regelmäßig in Schulen im Rhein-Kreis Neuss und berichten dort über ihren Werdegang.

Eine Kommission hat am 2. Juli die beiden neuen Stipendiaten ausgewählt. In dieser Jury sitzen: Rainer Schmitz, Vorsitzender des Kreisschulausschusses, Tillmann Lonnes, Dezernent für Schule und Kultur beim Rhein-Kreis Neuss, Natalia Lüdtke, Kommunales Integrationszentrum, Annette Anner, Schulrätin, Elisabeth Faber, Schulleiterin der Gesamtschule An der Erft in Neuss, Frank Huber, BBZ Weingartstraße, und Ulrich Dauben, Leiter des Quirinus-Gymnasiums in Neuss. Beraten wurde die Kommission von Torsten Götte, Leiter des Projekts „Migrantenförderung an der Schulform Gymnasium im Rhein-Kreis Neuss“, und Eva Schmitt-Roth, Projektleiterin „Migranten-Stipendium“ beim Rhein-Kreis Neuss.

Weitere Informationen zu dem Stipendium gibt es im Internet unter www.rhein-kreis-neuss.de/migranten-stipendium.

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