v.l.: Abdoulaye Barry, Meron Hagos (Foto: DRK Oberhausen)
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Oberhausen. Schule ist eine der wichtigsten Säulen der Integration: sie ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe in allen Bereichen. Dass seit dem letzten Schuljahr freie Plätze in Sprachfördergruppen der Berufskollege auch an nicht mehr schulpflichtige Erwachsene verteilt werden können, ist dabei sehr hilfreich.

Im November 2017 und im Februar 2018 konnten so 18 junge Menschen in die Sprachfördergruppen integriert werden. Ob sie anschließend dort auch ihren Schulabschluss machen können, wird derzeit geprüft.

Auch am Niederrheinkolleg, an dem das Abitur für Erwachsene in Tagesform angeboten wird, wurden im Februar 2018 zwei Vorkurse gestartet, in denen sich Erwachsene auf eine mögliche Aufnahme am Kolleg vorbereiten können. Insgesamt 33 Geflüchtete haben diese Chance ergriffen und wollen ihren Schulabschluss machen.

Die Auswahl der Kandidat*innen für beide Maßnahmen erfolgte durch das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Oberhausen, in Zusammenarbeit mit den Sozialbetreuer*innen und ehrenamtlichen Betreuer*innen der Einrichtungen für Geflüchtete, sowie der Arbeitsagentur und dem Integration Point.

„Diese jungen Männer sind allein aus ihren Heimatländern geflohen und haben auf ihrem Fluchtweg teils extrem traumatische Situationen erlebt“, beschreibt Jolanda Kuci, Projektleiterin Integration und Bildung beim DRK. „Es ist wichtig, ihnen hier Halt und Struktur zu geben – für sie selbst genauso wie für die aufnehmende Gesellschaft. Bildung ist dabei ein wesentlicher Bestandteil.“

Das Oberhausener Rote Kreuz begleitet im Rahmen des vom DRK-Bundesverband geförderten Projekts zur Integration männlicher Geflüchteter in Oberhausen insgesamt 15 junge Männer in den Sprachfördergruppen und in den Vorkursen des Niederrheinkollegs.

In vielen Fällen handelt es sich um Geflüchtete aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“, die aus diesem Grund schlechteren Zugang zu Integrationskursen haben.

„Ob diese jungen Männer ein Bleiberecht bekommen, ist eine juristische Frage“ sagt Jörg Fischer, Leiter der Wohlfahrts- und Sozialarbeit des DRK Oberhausen. „Sich um sie zu kümmern, während sie hier bei uns sind, ist unsere humanitäre Aufgabe und soziale Verantwortung. Durch die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum, insbesondere in Fragen von Schule und Bildung, können wir einen wesentlichen Unterstützungsbeitrag leisten.“

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