Gruppenfoto auf dem Ostermarkt (Foto: privat)
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Dormagen. Seit nunmehr 50 Jahren gibt es die Malteser, damals noch als Malteser Hilfsdienst, in Dormagen. Der genaue Gründungstag wurde leider nicht aufgezeichnet. Das erste übermittelte Foto der Malteser ist jedoch auf das Jahr 1968 datiert und zeigt Dormagener Helfer bei einer Einsatzübung in Neuss. Klar ist, dass von dieser Zeit an, bis in die 1970er Jahre, regelmäßige Treffen der Malteser in der Gaststätte “Lindenhof” in Delrath stattfanden. Parallel zu diesen Treffen wurde 1971 das erste Büro der Malteser im alten Pfarrhaus in St. Michael bezogen. Seit 1969 bilden die Malteser in Dormagen Menschen in “Erster Hilfe” aus.

Schon 1971 nahmen die Sanitäter am Rettungsdienst der Stadt Dormagen teil. Hierüber wurde 1978 ein Vertrag mit dem Kreis Neuss geschlossen. Seitdem sind die Malteser im Dormagener Rettungsdienst etabliert. Inzwischen besetzen die Malteser jeden zweiten Samstag für 12 Stunden einen Rettungswagen der Stadt und sind hier für die Bürger im Einsatz. Von der Erfahrung der Notfallrettung profitieren die Patienten im Sanitätsdienst und im Katastophenschutz ebenfalls. Im Jahr 2017 waren die Sanitäter, neben dem Engagement im Rettungsdienst, bei über 60 Sanitätsdiensten im Einsatz – und das als rein ehrenamtliche Gliederung.

Nachdem im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Jahr 1974 die bestehenden Malteser in Delrath/Nievenheim und Dormagen zu den Maltesern der Stadt Dormagen fusionierten, wurde eine Scheune in der Zonser Altstadt als neuer Standort gefunden. Diese sollte ursprünglich nur als Provisorium dienen. Frei nach dem Motto “Nichts hält länger als ein Provisorium”, ist die ehemalige Scheune nun zur Malteser-Wache aus- und umgebaut worden und auch nach ca. 44 Jahren immer noch die Heimat der Dormagener Sanitäter. Seit dem Bestehen der Wache wurden die meisten Arbeiten in Eigenregie durchgeführt und die Unterkunft von Generationen mitgestaltet, sodass sie zu einer richtigen “Heimat” der Helfer geworden ist, die zum Wohlfühlen einlädt.

Heute besteht der Ortsverein Dormagen aus ca. 30 aktiven ehrenamtlichen Helfern zwischen 16 und 65 Jahren. Neben den regelmäßigen monatlichen Fortbildungen trifft man sich montags zwischen 19:00 Uhr und 22:00 Uhr in der Zonser Altstadt zum Materialcheck, aber auch zum Quatschen, Spielen und gemeinsamen Beisammensein.

Neben dem Dienst am Mitmenschen gerät auch der katholische Ursprung der Malteser nicht in den Hintergrund. Jedes Jahr nimmt man unter anderem an der Wallfahrt der Malteser nach Kevelaer teil oder bastelt Kerzen für die Teilnahme am “Altenberger Licht”. Ebenso reiste man gemeinsam mit anderen Gliederungen im Jahr 2011 zum Papstbesuch nach Freiburg oder betreute im Jahr 2015 die Pilger bei einer Romwallfahrt der Malteser.

Um die Aufgabenvielfalt der Dormagener Hilfsorganisation zu zeigen, präsentierten sich die Helfer im Jubiläumsjahr im Rahmen des Ostermarktes der Stadt Dormagen auf dem Rathausplatz. Dort wurde an zwei Tagen vieles für die Menschen in der Stadt geboten. So zeigten und erklärten die Sanitäter interessierten Bürgern ihre Fahrzeuge und boten kurze Auffrischungen in Erster Hilfe an. Extra für die kleinen Gäste wurde am Sonntag bei schönem Wetter eine Rettungswagenhüpfburg aufgebaut, die neben dem Glücksrad und dem Entenangeln für strahlende Kinderaugen sorgte. Sehr interessiert zeigte sich auch der Besuch aus Politik und Gesellschaft.

So konnte neben dem ersten und zweiten stv. Bürgermeister der Stadt Dormagen, Hans Sturm und Michael Dries auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßt werden. Auch der Kreisdirektor des Rhein-Kreis-Neuss, Dirk Brügge, informierte sich vor Ort über die Arbeit der Malteser. Hierneben konnte dem Diözesanleiter Albrecht Prinz von Croÿ die Mannschaft der Dormagener Malteser vorgestellt werden. Prinz Croÿ machte sich bei seinem Besuch ein umfangreiches Bild der Arbeit vor Ort in Dormagen.

“Alles in allem war das Wetter über beide Tage gesehen nicht perfekt, jedoch konnten die großartige Stimmung der Helfer und die Sonne am Sonntag dazu beitragen, dass das Wochenende zu einem vollen Erfolg für die Dormagener Malteser wurde”, so Pressesprecher Dominik Goldbach. Als kleines “Dankeschön” spendierte die Ortsgliederung ihren Fördermitgliedern jeweils eine kleine Überraschung. Diese freuten sich über die Anerkennung und bekamen in einem persönlichen Gespräch einen tieferen Einblick darüber, in welche Arbeit ihre Spenden fließen.

Das Jubiläumsjahr ist für die Malteser in Dormagen noch nicht vorbei. Im Sommer wird der “Blaulichtstammtisch” der Dormagener Hilfsorganisationen auf der Malteser-Wache in Zons stattfinden und im Herbst wird es abschließend ein Jubiläumsfest für die Helfer geben, womit sich das Jubeljahr schließlich dem Ende nähern wird. Bei der alljährlichen besinnlichen Weihnachtsfeier wird man sich an viele schöne Momente aus diesem Jahr zurückerinnern können.

Erster Krankenwagen der Malteser auf dem Hof der Zonser Wache (Foto: privat)
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