Durchschnittlich drei bis vier Einsätze verzeichnet die Wasserrettungsgruppe der Feuerwehr pro Winter, bei denen Menschen in einem vermeidlich zugefrorenen See eingebrochen sind. Die Körpertemperatur nimmt im eiskalten Wasser rapide ab und der Mensch unterkühlt binnen kürzester Zeit (Foto: privat)
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Duisburg. Die Wasserrettungsgruppe der Feuerwehr Duisburg übte am 28. Februar gemeinsam mit der ersten Wachabteilung der Feuer- und Rettungswache 1 im Innenhafen. Dort wurden drei Szenarien einer Rettung von im Eis eingebrochenen Personen unter realistischen Bedingungen geprobt.

Bei der ersten Übung befand sich eine Person auf dem zugefrorenen Becken des Innenhafens und schaffte es nicht mehr alleine an Land. Ein Feuerwehrmann mit einem speziellen Anzug, glitt auf einem Rettungsbrett zu der Person und konnte diese wieder in Sicherheit bringen.

In der zweiten Übung wurden unterschiedliche Techniken mit Wurfleinen ausprobiert, um eine Person schnell und sicher ans Ufer zu bringen. „Selbst wenn das Eis fünf Zentimeter dick ist, trägt es noch lange nicht“, erläuterte Bernd Impelmann, Ausbilder der Wasserrettungsgruppe, die Situation für seine Kollegen. „Wenn es möglich ist, bringen wir kein zusätzliches Gewicht auf das Eis, sondern versuchen die Person mit einer Leine an Land zu ziehen. Natürlich nur, wenn die Person noch in der Lage ist, sich festzuhalten“, ergänzt Michael Haupt, diensthabender Direktionsdienst und selbst erfahrener Feuerwehrtaucher, die Ausführungen.

Im Rahmen der dritten Übung wurde eine Person unter einer Eisfläche vermutet. Mittels einer Kettensäge verschafften sich die Feuerwehrmänner Zugang zum Wasser, sodass ein Rettungstaucher einsteigen und die Personensuche unter dem Eis durchführen konnte. Dazu legte der Taucher einen speziellen Trockentauchanzug an, um selbst nicht so schnell auszukühlen.

Immer wieder geraten Menschen in Lebensgefahr, weil sie sich auf zugefrorene Seen begeben und dann in das Eis einbrechen. Nicht nur kleine Seen sind aufgrund der Minustemperaturen derzeit zugefroren, auch auf größeren Wasserflächen, wie beispielsweise auf dem Innenhafen-Becken, hat sich eine dünne nicht tragfähige Eisschicht gebildet.

Durchschnittlich drei bis vier Einsätze verzeichnet die Wasserrettungsgruppe der Feuerwehr pro Winter, bei denen Menschen in einem vermeidlich zugefrorenen See eingebrochen sind. Die Körpertemperatur nimmt im eiskalten Wasser rapide ab und der Mensch unterkühlt binnen kürzester Zeit.

Die Wasserrettungsgruppe der Feuerwehr Duisburg ist auf der Feuer- und Rettungswache 1 in Duissern stationiert. Neben dem Stadtgebiet Duisburg werden die Feuerwehrtaucher aus Duisburg auch überörtlich tätig, wenn andere Leitstellen sie anfordern. Mit dem speziell auf die Bedürfnisse der Feuerwehrtaucher konzipierten Gerätewagen sind diese in der Lage, sich bereits während der Anfahrt zur Einsatzstelle umzuziehen und auszurüsten, sodass vor Ort keine kostbare Zeit verloren geht. Gerade bei Wasser- und Eisrettungen ist die Zeit der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Rettung.

 

„Wir warnen davor, auf die Eisflächen zu gehen! Das ist absolut lebensgefährlich. Wenn man sieht, dass jemand ins Eis eingebrochen ist oder auf einem zugefrorenen See in Not gerät, bitte sofort den Notruf absetzen aber niemals selbst auf das Eis gehen“, so der eindringliche Appell von Bernd Impelmann. Neben der Wasserrettungsgruppe wird immer auch die für den Notfallort zuständige Wache der Berufsfeuerwehr alarmiert. „Je genauer die Angabe der Einsatzörtlichkeit ist, desto schneller sind wir vor Ort und können helfen“, so Impelmann.

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