Erstmals haben 66 Krefelder Flüchtlinge einen BASIS-Kurs über die Normen und Werte der deutschen Gesellschaft absolviert und erhalten im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus ihre Zertifikate (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. In insgesamt 120 Unterrichtsstunden haben sich Flüchtlinge im sogenannten BASiS-Kurs intensiv mit Werten und Normen der deutschen Gesellschaft auseinander gesetzt. Die ersten 66 Absolventen erhielten dafür am Donnerstag im Historischen Ratssaal aus der Hand von Stadtdirektorin Beate Zielke ein Zertifikat. Die Abkürzung BASiS steht für Bildung, Anleitung und Stärkung interkultureller Kompetenzen. Das Kursangebot hat die Arbeiterwohlfahrt Niederrhein gemeinsam mit dem ehemaligen städtischen Flüchtlingskoordinator Hansgeorg Rehbein entwickelt. Dessen Nachfolgerin Doris Schlimnat will das Konzept fortsetzen, weitere Kurse sind in Planung.

Das Angebot richtet sich an Geflüchtete, die sich gezielt auf ein Leben in Deutschland vorbereiten möchten. In Diskussionen, Übungen und Rollenspielen setzen sie sich deshalb mit hiesigen Regeln, Normen und Werten auseinander. Unter anderem geht es um das Grundgesetz, Wahlen, Demokratie, Menschenwürde, individuelle Freiheiten und die Gleichheit vor dem Gesetz. Aber auch Familie, Erziehung, Partnerschaft und Sexualität stehen auf dem Lehrplan. Der Unterricht erfolgt grundsätzlich in der Muttersprache – nur so erscheint ein Austausch über komplexe politische und gesellschaftliche Themen sinnvoll möglich. Die Dozenten, die in Arabisch und Persisch unterrichten, sind in Deutschland verwurzelt und kennen sich mit der hiesigen Kultur gut aus. Für die Teilnehmer sind die Kurse kostenlos. Fast die Hälfte der 66 Absolventen sind Frauen. Das Alter der Kursteilnehmer liegt zwischen 22 und 64 Jahren.

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