Von links: Prof. Goerge Deerberg, stellv. Institutsleiter, Prof. Eckhard Weidner, Institutsleiter, Andreas Weber, Leitung Bereich Organisation, Dr. Manfred Renner, Leiter Bereich Produkte, Ministerin Pfeiffer-Poensgen und Minister Pinkwart (Foto: © Foto Fraunhofer UMSICHT/Ilka Drnovsek)
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Oberhausen. Am Mittwoch waren Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, zu Gast bei Fraunhofer UMSICHT. Präsentiert wurden die Forschungs- und Entwicklungsfelder, mit denen das Institut die Prinzipien der Circular Economy weiterentwickeln will. Der Austausch darüber, wie die wissenschaftliche Roadmap des Instituts mit den politisch-strategischen Planungen der Landesregierung zu verbinden sei, stand im Fokus des Termins.

Nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen, ist das Ziel von Fraunhofer UMSICHT. Als Wegbereiter der nachhaltigen Energie- und Rohstoffwirtschaft etabliert, ergänzte die Führungsspitze des Instituts 2017 die wissenschaftliche Roadmap um die Weiterentwicklung der Prinzipien der Circular Economy. Dabei geht es darum, die bisher weitgehend lineare Wirtschaftsweise durch zirkuläres Wirtschaften zu ersetzen. In der Circular Economy sind die neuen »Rohstoffe« nachhaltig bereitgestellter Kohlenstoff, erneuerbare, aber meist fluktuierende Energie und im Kreislauf geführte Produkte und Werkstoffe. Hier setzt Fraunhofer UMSICHT mit seinen strategischen Projekten an. Denn »klimaneutrale Versorgung mit Energie und kohlenstoffhaltigen Rohstoffen ist möglich, wenn sich ein grundlegender Wandel des Energie- und Rohstoffsystems vollzieht, der den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedarf berücksichtigt«, so Prof. Weidner, Leiter von Fraunhofer UMSICHT.

Zwei NRW-Ministerien begleiten Fraunhofer UMSICHT

Die beiden seit Herbst 2017 amtierenden NRW-Minister, Isabel Pfeiffer-Poensgen und Andreas Pinkwart, werden künftig gemeinsam die Geschicke von Fraunhofer UMSICHT begleiten. Deshalb hatte die Institutsleitung sie zum Wissenstransfer eingeladen, um über ausgewählte Projekte zu informieren und über Innovationsprozesse zu diskutieren, die relevante Impulse für die Wirtschaft und das Land NRW setzen.

Innovationsprozesse mit Strahlkraft für das Land NRW

Thematisiert wurden unter anderem Innovationsprozesse für die Kunststoffwirtschaft, die eine Ausrichtung der gesamten Wertschöpfungskette gemäß der Prinzipien der Circular Economy bewirken können. Ein weiterer Fokus lag auf strategischen Verbundprojekten wie dem BMBF geförderten Projekt Carbon2Chem® und dem Fraunhofer-Leistungszentrum DYNAFLEX®.

Kohlendioxid aus der Stahlindustrie

Im Juli 2016 startete das Verbundprojekt »Carbon2Chem®«, ein vom BMBF gefördertes Großforschungsvorhaben, an dem 17 Partner arbeiten. Ziel ist, bei der Stahlerzeugung anfallende Prozessgase (Hüttengase) zur Herstellung chemischer Produkte zu verwenden, um sie als Treibstoffe oder Grundstoffe für die chemische Industrie nutzbar zu machen. Das Projekt steht exemplarisch für Ansätze, die die Wettbewerbsfähigkeit von energieintensiven Industrien durch Kopplung des Energie- und Industriesektors (»Sektorenkopplung«) erhalten. Koordiniert wird es von der thyssenkrupp AG (Essen), Fraunhofer UMSICHT (Oberhausen) und dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (Mülheim an der Ruhr).

Fraunhofer-Leistungszentrum »DYNAFLEX«

Zum 1. April 2017 nahm das Leistungszentrum DYNAFLEX® seine Arbeit auf. Ziel ist es, die Metropolregion Rhein-Ruhr zur führenden Plattform für Prozessdynamik und Adaptivität in der Energie- und Rohstoffwende auszubauen. Dazu beschäftigen sich die Partner mit der Frage, wie anpassungsfähig Produktionssysteme sein müssen oder können, wenn sie künftig in einem sehr volatilen Umfeld, z. B. mit stark schwankenden Strompreisen, betrieben werden. Fraunhofer UMSICHT leitet das Leistungszentrum, wissenschaftliche Partner sind die Ruhr-Universität Bochum RUB, die Technische Universität Dortmund TUDO und die Universität Duisburg-Essen UDE.

Resonanz Ministerin Pfeiffer-Poensgen

»Als besonders positiv habe ich bei den vorgestellten Forschungsvorhaben des Fraunhofer UMSICHT wahrgenommen, dass die Lehre auf der Basis einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft zwischen wissenschaftlichen und industriellen Akteuren der Energie- und Rohstoffwende ausgebaut werden soll. Solch eine Vernetzung von Großforschungsprojekten mit der akademischen Bildung ist zukunftsweisend«, so Ministerin Pfeiffer-Poensgen.

Resonanz Minister Pinkwart

»Wir müssen enger zusammenarbeiten, um die Probleme des anderen besser zu verstehen und Prozesse branchenübergreifend zu vereinfachen. Fraunhofer UMSICHT setzt das in seinen Großprojekten beispielhaft um. Besonders verfolgen werde ich die crossindustriellen und technologieübergreifenden Ansätze, mit denen die Chemieindustrie, die Energie- und die Stahlbranche vernetzt werden«, so Minister Pinkwart.

Zum Abschluss des Abendtermins machten Exponate die besprochenen Themen greifbar. Eine Gelegenheit, die beide Landesvertreter gerne annahmen.

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