Ralf H. Nennhaus (2.v.l. Geschäftsführer des St. Josef Krankenhauses) begrüßt die namhaften Referenten und Chefärzte anlässlich des Symposiums (Foto: privat)
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Moers. Tumorerkrankungen stellen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache dar. Fast 500.000 Neuerkrankungen gibt es jährlich. Welche Herausforderungen gibt es in der modernen Tumortherapie? Die Kliniken für Gynäkologie, Urologie, Gastroenterologie und Allgemeinchirurgie im St. Josef Krankenhaus hatten zu einem medizinischen Symposium für niedergelassene Kollegen, ambulante Pflegedienste und Selbsthilfegruppen in den Kammermusiksaal der Moerser Musikschule eingeladen. „Die Behandlung von Krebspatienten erfordert einen ganzheitlichen Ansatz und ein hohes Maß an Empathie“, so Dr. med. Christoph Vogt, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Josef Krankenhaus, „ in unserem Haus nimmt die Behandlung von Tumorpatienten schon lange einen zentralen Stellenwert ein.“

Wie wichtig die enge Zusammenarbeit der Fachkliniken untereinander sowie mit den niedergelassenen Kollegen ist, um eine bestmögliche Behandlung der Patienten zu erreichen, zeigte unter anderem das große Interesse an dieser Veranstaltung. Zu Beginn des umfangreichen Nachmittags- und Abendprogramms begrüßte Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus die Gäste. Heinz-Gerd Hackstein, stellvertetender Bürgermeister der Stadt Moers, überbrachte Grußworte aus dem Rathaus und betonte die Bedeutung dieses Symposiums für die Menschen in der Stadt. Eingestimmt wurden die Teilnehmer mit klassischer Musik an Klavier und Querflöte. Talentierte Schüler der Moerser Musikschule begeisterten die Teilnehmer der Veranstaltung mit Stücken von u.a. Rachmaninov und Popp.

„Wir haben die Veranstaltung in drei Themenblöcke aufgeteilt“, so die Organisatoren aus dem St. Josef Krankenhaus. Zum Thema Uroonkologie referierte Prof. Dr. med. Peter Albers vom Uniklinikum Düsseldorf. Dr. med. Michael Reimann, Chefarzt der urologischen Klinik am St. Josef, zeigte die individualisierte Tumortherapie bei urologischen Patienten auf. Die Kaffeepause nach dem ersten Block wurde zum Netzwerken genutzt, bevor zum Themenblock Gastrointestinale Onkologie übergeleitet wurde. „Personalisierte Tumortherapie in der Viszeralmedizin – Realität oder Fiktion“, so lautete der Vortrag von Prof. Dr. med. Stefan Kasper des Westdeutschen Tumorzentrums an der Uni Essen. Über individualisierte Therapie am Beispiel des Leberkarzinoms referierte Chefarzt Dr. med. Christoph Vogt.

Trotz vieler Möglichkeiten der modernen Tumortherapie können leider nicht alle Patienten geheilt werden. „Die meisten Bewohner in unserem Hospiz sind Krebspatienten“, so Beate Bergmann, Leiterin des Hospizes Haus Sonnenschein in Rheinberg, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Für Menschen, die ihre letzten Tage oder Monate erleben, ist eine individuelle und persönliche Betreuung von extrem großer Bedeutung. „Dazu gehören nicht nur medizinische und pflegerische Betreuung“, berichtet Beate Bergmann, „sondern auch seelsorgerische Betreuung, die sich auch manchmal in einem wohltuenden Sahnebad oder dem Massieren der Füße ausdrücken kann.“

Die Gäste wurden in der nachfolgenden Pause mit einem Flying Buffet des Küchenteams des Krankenhauses verwöhnt. Dritter und letzter Block des Symposiums war die gynäkologische Onkologie für interessierte Gynäkologen beim Vortrag von Prof. Dr. med. Kimmig (Universitätsklinik Essen). Nach dem Schlussvortrag von Dr. med. Jens Pagels, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, der die Bedeutung der operativen Interdisziplinarität bei der Behandlung seiner Patientinnen und betonte, begeisterte Sophie Sebald, ebenfalls Musikschülerin der Musikschule Moers, mit Popgesang und Klavier die Teilnehmer des Symposiums. Neben einem Stück von Ed Sheeran hatte sie auch ein selbst komponiertes Lied im Gepäck. Mit Ende der Veranstaltung waren sich die Organisatoren einig, auch im kommenden Jahr ein medizinisches Symposium zu veranstalten.

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