(Foto: Dr. Andreas Grannaß)
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Duisburg. Das MVZ für Strahlentherapie und Nuklearmedizin neben der Helios St. Johannes Klinik bekommt einen neuen, hochmodernen Linearbeschleuniger. Bevor das millionenteure Gerät im Frühjahr aber unter anderem Krebs- und Arthrosepatienten in Alt-Hamborn schonend therapieren kann, muss es zunächst in sein neues Zuhause gewuchtet werden. Das geht nur mit enormem Fingerspitzengefühl, einem großen Kran und viel Geduld. Denn nicht nur das Abladen von einem 32-Tonnen-LKW ist schon ein Kraftakt, das massive, aus mehreren Teilen bestehende Gerät muss zudem auch noch innerhalb des Gebäudes in den von meterdicken Wänden umgebenen Bestrahlungsbunker bugsiert werden. Da sind viele Hände und Augenmaß gefragt, mehrere Stunden haben die Techniker und Handwerker für die Aktion angesetzt.

Doch der Aufwand lohnt sich, denn nach Ankunft und Einbau bietet das fast fünf Tonnen schwere Gerät ab dem Frühjahr 2018 Medizintechnik auf höchstem Niveau und vor allem neue Hoffnung für Patienten mit schwer erreichbaren Tumoren. Bis es soweit ist, sind die Spezialisten der Technik im Einsatz. Sie werden mehrere Wochen brauchen, um den neuen Mitbewohner anzuschließen, alle Kabel zu verlegen und die Software zu testen. Der Beschleuniger – in bescheidenem Grauweiß und rund 3 mal 2 Meter groß – löst das vorhandene Modell ab und ist dann eines der neuesten Geräte auf dem Markt. In seinem Inneren beherbergt es daher eine Menge modernster Bestrahlungsverfahren. Zum einen die sogenannte Rapid Arc-Methode, bei dem sich das Gerät trotz seiner Masse schnell um den Patienten dreht und nach einem detailliert errechneten Plan möglichst schonend bestrahlt. Dazu kommen spezielle, sehr aufwendige stereotaktische Bestrahlungen, etwa bei kleinen Tumoren und Metastasen. Hier werden die zu behandelnden Zielpunkte im Körper des Patienten mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern und spezieller Technik „beschossen“. Besonders ist auch das sogenannte Atemgating, das unter anderem bei der Behandlung von Brusttumoren zum Einsatz kommt. Dabei vermessen die Mediziner den natürlichen Atemrhythmus des Patienten und nutzen Atempausen für sekundenkurze Strahlendosen. So werden Herz und Lunge bestmöglich geschützt.

Darüber hinaus bekommt der Beschleuniger bald einen ebenfalls neuen Nachbarn: Im Frühjahr nimmt auch ein nagelneues Computertomografiegerät seinen Dienst in der Praxis auf.

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