v.l.: Frank Kotte, Ingrid Stallmann, Dr. Peter Theißen, Thomas Termath (Leiter Geschäftsbereich Bildung, Kultur, Freizeit, Sport), Christa Jahnke-Horstmann betrachten und fotografieren die alten Kleidungsstücke (Foto: privat)
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Dinslaken. Viele Menschen wissen nicht, was sich bei ihnen im Laufe der Zeit so alles im heimischen Keller angesammelt hat. Über viele Jahre hinweg. Manchmal Jahrzehnte. Irgendwann nutzen sie dann ein freies Wochenende und erkunden ihre „Sammlung“. Für das Dinslakener Museum Voswinckelshof reicht ein Wochenende nicht. Natürlich nicht. Rund 12.000 gesammelte Gegenstände warten auf ihre Verzeichnung und Erforschung. Viele davon aber nicht in einem Keller, sondern oben im neuen Museumsdepot in der Sterkrader Straße in Dinslaken-Barmingholten.

Seit zwei Monaten sind hier zwei Mitarbeiter beschäftigt und fleißig im Einsatz: Ingrid Stallmann (62) sowie Frank Kotte (50). Beide fotografieren und inventarisieren Tag für Tag mit größter Sorgfalt unzählige Gegenstände, die in den letzten rund 80 Jahren in den Museumsbestand gekommen sind: steinzeitliche Knochen, die in Dynamitkisten aufbewahrt werden. Alte Kleider, die getrocknet und zwei Mal eingefroren werden, um Mottenbefall zu verhindern. Puppenstuben, Fahrräder, Uhren aus vergangenen Zeiten. „Das ist definitiv kein alter Plunder. Jeder auch noch so kleine Gegenstand hat eine große Geschichte“, sagt Museumsleiter Dr. Peter Theißen. Er ist stolz auf seine Schätzchen im neuen Museumsdepot in Barmingholten. Sie lagern hier auf 240 Quadratmetern. Diese 240 Quadratmeter sind eine wichtige Ergänzung zum Depot in der Fliehburg, wo vor allem die großen und sperrigen Teile gelagert werden.

In ungefähr zwei Jahren wird Theißen mit Hilfe seiner beiden unverzichtbaren Mitarbeiter ein Grobverzeichnis über die unzähligen Stücke erstellt haben. Eine große Aufgabe. Aber eine Aufgabe, die Spaß macht. „Es ist eine abwechslungsreiche Arbeit“, findet Frank Kotte, der eigentlich gelernter Maschinenbaumeister ist. Und seine Kollegin, die studierte Archäologin und Kunstwissenschaftlerin Ingrid Stallmann, ergänzt: „Die Aufgabe ist faszinierend.“

Die Inventarisierung des Museumsbestandes ist schon seit langem ein Wunsch der Dinslakener Politik, erklärt die Erste Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann: „Die Politik hat das neue Museumsdepot zusammen mit den beiden neuen Arbeitsplätzen voll unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind.“

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