Das Große Sommerkonzert des Musikvereins Menzelen 1959 e.V. (Foto: privat)
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Alpen. Vor 10 Jahren bestand der Musikverein Menzelen aus gerademal 8 Musikern. Am vergangenen Sonntag spielten mehr als 80 Musiker beim Großen Sommerkonzert auf und präsentierten die ganze Bandbreite der modernen Blasmusik. Von den Blockflötenensembles über die beiden Nachwuchsorchester bis hin zum Großen Blasorchester brillierte jede Musikformation für sich.

Die MusiKids Allstars eröffneten eindrucksvoll mit „Star Wars“ das Konzert und tauchen dank des Lichttechnikers in die unendlichen Weiten des Weltalls ein. „Fluch der Karibik“ sollte nicht nur das letzte Musikstück des Eröffnungsparts sein, sondern auch zum Bedauern der Zuhörer das letzte dieser Formation. 25 Kinder und Jugendlichen gehören diesem Nachwuchsorchester an und werden fortan das Blasorchester unterstützen. – Schade für die Spielfreunde und das Können dieser jungen Band – schön hingegen für den Fortbestand des Blasorchesters.

Die beiden Blockflötenensembles Piccolos unter Leitung von Margret Siemens zeigten routiniert ihre bereits gesammelte Bühnenerfahrung und spielten vor ausverkauften Haus Volksweisen aus aller Welt. Nicht mal ein Jahr spielte die jüngste Formation zusammen und konnte bereits zweistimmige Musikstücke präsentieren. Die Großen Piccolos – mit fast zweijähriger Spielpraxis – gaben bekannte Schlagermelodien zum Besten und wurde von einer Cachon begleitet. Das Ende des ersten Teils läuteten die MusiKids aus 2016 ein und standen ihren Vorgängern in nichts nach. Mit dem Queen-Medley „Power Rock“ und der Originalkomposition „Let‘s Rock“ fetzten die jungen Bläser wie selbstverständlich ins Horn. Das Publikum danke es mit anhaltendem Applaus.

Der zweite Teil stand im Zeichen des Blasorchesters unter Leitung von Malte Kolodzy. Mit einer bisher nicht gehörten Musikvielfalt nahmen die Menzelener ihre Zuhörer auf eine atemberaubende Reise mit. Von dem Trompeten-Torero in „Spaniens Gitarren“ ging es weiter zur Hymne der Blasmusik, der „Böhmische Traum“ war Blasmusik pur. Die Polka lebt von ihrem Facettenreichtum, dem Wechsel von Klarinette, Tenorhorn und Flügelhorn – und diesen Traum bescherten die Musiker auch dem Publikum. Der Choral „Von Gutem Mächten“, mit seiner wunderschön intonierten Melodie, bereitet das geistliche Segment des Konzertes vor. Judy Bailey, die christliche Popsängerin aus Alpen, versprühte nicht nur beim Publikum Lebensfreude sondern auch die Musiker konnten sich ihrer Empathie nicht entziehen. Mit dem Hit „Make Some Noise“ verwandelte sich die Dorfkapelle erstmals in eine Big Band. Aufgrund der enormen Portion Spielfreunde ernteten die Musiker und Judy Bailey frenetischen Applaus.

Die Stimmung hielten die Musiker mit einem Medley von Udo Jürgen und Sweet Caroline bevor sie abermals ganz groß auftrumpften. Glenn Miller war urplötzlich gegenwärtig. Mit „In the Mood“ stand wieder eine Big Band auf der Bühne. Die acht Alt- und Tenor-Saxophone jazzten was das Zeug hielt und die Posaunen mit den übrigen Bläsern machten den Big Band-Sound perfekt. Vom Spannungsbogen her erwarteten alle Gäste das Ende des Konzertes, aber die Musiker zauberten noch ein Highlight aus dem Hut.

Helga Pahl eröffnete mit ihrem Dudelsack und zu dem Rhythmus der kleinen Trommel „Highland Cathedral“. Erst ganz behutsam schritten die Musiker über die schottischen Hügel bis sich alle Musiker zum epochalen Feuerwerk der Blasmusik zum Ende des Konzertes versammelten. Die mehr als 40 Musiker füllten den Konzertsaal mit einer normen Klangfülle und Vielfalt, mit der das Gänsehautfeeling bei den Besuchern perfekt war. Zur Zugabe füllte sich die Bühne mit allen Akteuren des Nachmittags. Die Piccolos spielten abermals auf und zu „Final Countdown“ spielten alle Bläser generationsübergreifend gemeinsam. Mit Standing Ovations verabschiedete der Moderator Edgar Giesen die einzelnen Musikformationen.

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