Cendrine (14) (vorne) besucht die 9. Klasse der Marienschule und interessiert sich für den Beruf der Feuerwehrfrau. Sie durfte beim Girls Day "üben" (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld/Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn/Wesel/Duisburg/Berlin. Mit dem Großvater im Müllwagen auf Tour – Girls’ Day bei der ENNI

Moers. Ein ungewöhnliches Duo hat gestern die Abfallbehälter im Streichelzoo und auf den Moerser Friedhöfen geleert. Erich Dannhorn, bei der ENNI Stadt & Service (ENNI) im Bereich Entsorgung aktiv, hatte bei seiner täglichen Tour Enkeltochter Anna-Luna Büschken dabei. Möglich machte dies der so genannte Girls’ Day, an dem sich die ENNI schon seit vielen Jahren beteiligt. Der Aktionstag soll jungen Frauen Einblicke in klassische Männerdomänen gewähren. Und diese Gelegenheit ließ sich Anna-Luna nicht nehmen. Die 13-Jährige sah ihrem Opa nicht nur über die Schulter, sondern packte bei der Arbeit auch mit an. So hatte sie sichtlich Spaß daran, die vollen Biotonnen per Knopfdruck in den Abfallwagen zu kippen. „Mein Opa erzählt viel von der Arbeit. Jetzt konnte ich endlich mal gucken, ob das alles stimmt“, sagte sie und stellte anerkennend fest: „Manchmal sind die Tonnen ganz schön schwer. Das ist wirklich harte Arbeit.“

Dass auf dem Kreislaufwirtschaftshof wenige Frauen arbeiten, konnte Anna-Luna schon beim morgendlichen Rundgang sehen. Jede Menge Männer bei der Arbeit waren da zu sehen. Auch der Bereich Entsorgung ist eine klassische Männerdomäne. Dennoch beschäftigt die ENNI auch hier eine Kollegin, die tagtäglich Sperrgut und Abfall abfährt. „Auch in der Straßenreinigung und im Kanalbereich beschäftigen wir Frauen“, erklärt ENNI-Vorstand Lutz Hormes und betont: „Wir freuen uns immer, wenn sich Frauen für unser Metier interessieren. Deshalb bieten wir ihnen gerne Praktika oder Schnuppertage an. Vielleicht können wir Mädchen dabei die Scheu vor unseren technischen Berufen nehmen und für einen unserer Ausbildungsberufe begeistern.“ Anna-Luna hatte mit ihrem Opa zumindest sehr viel Spaß und würde den Einsatz weiterempfehlen. Sie selbst möchte später aber lieber zur Kripo als zur Müllabfuhr.

Girls Day bei der ENNI: v.l. Erich Dannhorn und Enkelin Anna-Luna Büschken (Foto: heicer)

 

Interesse an der Stadtverwaltung als Arbeitgeberin

Krefeld. Auch die Stadtverwaltung als große Arbeitgeberin in Krefeld hat sich am Aktionstag „Girls Day 2017“ beteiligt: Insgesamt 30 Mädchen aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 verschiedener Schulen und Schulformen konnten bei der Stadtverwaltung in spezielle Berufsfelder hinein schnuppern. Bei der Feuerwehr wie auch bei der Fabrik Heeder und in den Fachbereichen Sport und Bäder, Vermessungs- und Katasterwesen, Tiefbau und Grünflächen sowie Verwaltungssteuerung und -service hatten sie Gelegenheit, zum Beispiel den Vermessungstechnikern, Gärtnern oder technischen Mitarbeitern über die Schulter schauen. Stadtdirektorin Beate Zielke begrüßte neun Schülerinnen in der Krefelder Hauptfeuerwache, die dort einen Einblick in die Arbeit der Berufsfeuerwehr erhielten.

Neun Schülerinnen schauten beim Girls Day den Feuerwehrleuten über die Schulter. Stadtdirektorin Zielke begrüßte sie in der Hauptfeuerwache (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)

 

KRZN gibt Schülerinnen Einblick in die Welt der Daten

Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn/Moers. Frauen sind in der IT-Branche weiterhin in der Minderheit. Laut einer Schätzung des Branchenverbands Bitkom von 2015 sind in Deutschland 15 Prozent der Stellen von Frauen besetzt. Das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) will das mit seinem Engagement beim Girls‘ Day 2017 ändern. „In der IT-Branche geht es darum, für Aufgaben und Probleme Lösungen zu finden. Wie vielseitig und spannend das ist, wollen wir den Mädchen heute zeigen“, erläuterte Frauke Kukoschke, Gleichstellungsbeauftragte des KRZN.

In diesem Jahr erhielten die Schülerinnen in zwei Workshops Einblick in die Programmiersprache Java und in den Aufbau von Computersystemen. So bestand eine Aufgabe für die Mädchen darin, einen Rechner zusammenzubauen. „Viele Mädchen begegnen den Themen IT und Informatik immer noch mit großem Respekt“, sagte Frauke Kukoschke. „Wir wollen ihnen heute zeigen, dass dies meistens auf Vorurteilen beruht. Denn die Branche ist viel facettenreicher als oft gedacht“, so die Gleichstellungsbeauftragte weiter. Ergänzend zu den Workshops wurde den Teilnehmerinnen das breite Dienstleistungsspektrum des KRZN vorgestellt.

Gehörte zum Girls’ Day 2017 im Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein dazu: Die Schülerinnen bauten einen Rechner zusammen. Im Hintergrund Frauke Kukoschke, Gleichstellungsbeauftragte des KRZN (Foto: Alois Müller)

Die 15 Schülerinnen kamen in diesem Jahr von Gymnasien aus Moers, Rees, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort, um in die IT-Welt hinein zu schnuppern. Sie waren zwischen 13 und 14 Jahren alt (Klassenstufe 7 und 8).

Ziel des bundesweit stattfindenden Girls Day ist es, Mädchen mit Ausbildungsberufen und Studiengängen vertraut zu machen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Da zu gehören unter anderem Bereiche wie IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik.

Schulklassen, die das Rechenzentrum auch einmal besuchen möchten, können sich an die Gleichstellungsbeauftragte Frauke Kukoschke unter der Telefonnummer 02842-9070552 wenden.

 

Chantal Marie Thiel (Sophie-Scholl-Berufskolleg) und Mahmut Özdemir (Foto: privat)

Girls‘ Day 2017: Mehr Frauen in die Politik

Duisburg/Berlin. Wie sieht der Arbeitstag von Abgeordneten aus und was hat Politik mit mir zu tun? Alle Fragen rund um die Politik im Deutschen Bundestag konnten Chantal Marie Thiel vom Sophie-Scholl-Berufskolleg und Samira Heuser von der Lise-Meitner-Gesamtschule am gestrigen Girls’ Day der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin loswerden.

Die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir hatten die beiden Schülerinnen aus Duisburg eingeladen, einen Einblick in die Bundespolitik zu bekommen und sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen zu lassen. Insgesamt 90 Schülerinnen aus der ganzen Bundesrepublik waren dabei.

„Der Girls’ Day leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit von Mädchen und Frauen in der Ausbildung und im Erwerbsleben. Auch in der Politik brauchen wir mehr Frauen“, erklären Bärbel Bas und Mahmut Özdemir.

Die Teilnehmerinnen besichtigten das Reichstagsgebäude und besuchen eine Plenardebatte. Im Rahmen eines Planspiels lernen sie ganz praktisch den Weg der Gesetzgebung kennen. Darüber hinaus stand ein Besuch in den Büros der Bundestagsabgeordneten an und eine Diskussionsrunde, bei der Abgeordnete den Teilnehmerinnen mögliche Wege in die Politik aufzeigten.

„Das Thema Gleichberechtigung und Chancengleichheit ist Kern der sozialdemokratischen Identität. Deshalb ist es uns ein ganz besonderes Anliegen, diese tolle Initiative zu unterstützen und den Schülerinnen diesen – hoffentlich spannenden und motivierenden – Schnuppertag zu ermöglichen. Insgesamt unterstützt die SPD-Bundestagsfraktion den Girls’ Day schon zum 13. Mal“, so Bas und Özdemir.

Samira Heuser (Lise-Meitner-Gesamtschule) und Bärbel Bas (Foto: privat)

 

Girls’ Day und Boys’ Day bei der Kreispolizeibehörde

Wesel. Am Donnerstag, 27.04.17, nahmen 14 Schülerinnen und 9 Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren, wie schon in den letzten Jahren, am diesjährigen Aktionstag teil. Sie hatten heute die Möglichkeit, sich über den Polizeiberuf ausgiebig zu informieren und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die Einstellungsberaterinnen POK’in Braun und POK’in Müntjes nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen 09.00 Uhr in Empfang.

Nach der Begrüßung und einer Kurzvorstellung des Berufes “Polizeibeamter” besichtigten die Besucher zunächst die Leitstelle und die Räumlichkeiten des Wachdienstes. Hier werden die eingehenden Anrufe und alle Einsätze der Polizei bearbeitet und koordiniert. Zu den Räumlichkeiten des Wachdienstes gehört auch das Polizeigewahrsam, das die Besucher interessiert und aufmerksam begutachteten. Im Anschluß erfolgte die Vorstellung von zivilen Fahrzeugen zur Geschwindigkeitsmessung. Danach erfolgte eine Begehung der Räumlichkeiten des Erkennungsdienstes und der Schießanlage. Die Vorstellung des Diensthundes Eddi, der das Aufspüren von Drogen und das Stellen eines Ganoven demonstrierte, gehörte sicherlich zu dem Höhepunkt des Tages.

Ein Vortrag über Drogen und Alkoholproblematiken durch Beamte der Kriminalpolizei rundeten den Tag ab.

Die Mädchen und Jungen waren von dem kurzweiligen Ablauf des Tages begeistert und stellten unzählige Fragen zum Beruf und einer möglichen Bewerbung bei der Polizei.

Die Teilnehmer des Girls’ Day – Boys’ Day 2017 bei der Kreispolizei (Foto: Polizei)
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