v.l. Inge Kammerichs, Ulrich Scholten, Sylvia Waage, Dr. Jörg Schmitz (Foto: © PR-Fotografie Köhring)
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Mülheim. Aus dem Stadtbild ist sie einfach nicht mehr wegzudenken: die 1992 eröffnete Mülheimer Landesgartenschau, kurz „MüGa“. Jung und Alt genießen zu jeder Jahreszeit die wunderbare Oase inmitten der Stadt. Da wird gespielt, gepicknickt, geradelt oder einfach die Natur oder Kultur genossen. Den Planern der MüGa war die Nachhaltigkeit des Projekts enorm wichtig. Horst van Emmerich, damaliger Geschäftsführer der MüGa GmbH, wollte keine einfache „Blümchenschau“, sondern Wohnattraktivität und Lebensqualität langfristig steigern. Mit Erfolg – auch noch ein Vierteljahrhundert später!

Freibadatmosphäre pur herrscht im MüGa-Park: Kinder tollen auf dem Matschspielplatz herum, Sonnenhungrige lassen sich auf der grünen Wiese nieder, Spaziergänger und Spaziergängerinnen sowie Radelnde genießen die Wege zwischen Bäumen und Sträuchern und das Vogelgezwitscher. Doch in den 1980er Jahren waren heftige Diskussionen vorangegangen. Der damalige Planungsausschussvorsitzende Gerd Müller, der bereits 1978 die Idee forciert hatte, gehörte wie die spätere Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern zu den überzeugten Verfechtern des Projektes, dessen nachhaltiges Potenzial heute Vorbildcharakter hat.

Die MüGa entstand zum großen Teil aus einer Industrielandschaft – auf einer 7 Kilometer langen, die Stadtteile verbindenden Strecke zwischen Schloß Styrum und Kloster Saarn. In nur drei Jahren Bauzeit auf einer Fläche von 66 ha erbaut und am 11. April 1992 eröffnet, schlossen die Mülheimer und Mülheimerinnen die MüGa dann doch schnell ins Herz. Denn den Planern war es gelungen, das gesamte MüGa-Gelände harmonisch ins Stadtbild zu integrieren. Insgesamt wurden rund 140.000 Kubikmeter schadstoffbelastete Erde abgetragen und in 14.500 LKW-Ladungen entsorgt. 46.000 Kubikmeter Rasen wurden ausgesät, unzählige Bäume und Sträucher sowie über 1.000 Bäume gepflanzt und 2.840 m² Spielflächen angelegt. Die Gesamtkosten betrugen 105 Mio. DM. Ein Großteil des Geldes floss aus Landesförderungsmitteln (60 Mio. DM), der städtische Anteil betrug 35 Mio. DM und 10 Mio. DM kamen durch Spendengelder zusammen.

Neben Parkflächen locken mehrere Spielplätze, Spielgeräte, Radwege, Wasserachsen, 14 Brücken, aber auch Kultur und Begegnung. In zwei ehemaligen Wassertürmen befinden sich heute Museen: Das Aquarius Wassermuseum der RWW RheinischWestfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH direkt neben Schloß Styrum beherbergt ein interaktives Museum rund um das nasse Element. Und der alte Eisenbahn-Wasserturm neben dem Ringlokschuppen ist das Zuhause der größten Camera Obscura der Welt, die zur Landesgartenschau speziell entwickelt wurde und gestochen scharfe Live-Bilder der Umgebung zeigt. Seit 2006 befindet sich im Turm außerdem das Museum zur Vorgeschichte des Films, das von der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) betrieben wird. Beide Museen haben sich längst als überregional renommierte Ausflugsziele und innovative Wissens- statt Wasserspeicher etabliert. Der Ringlokschuppen, ein ehemaliges Depot für Loks und zur MüGa Ausstellungsfläche für Pflanzen, präsentiert heute zeitgenössische Kultur mit Strahlkraft ebenfalls weit über die Stadt hinaus. Inzwischen führt auch der RuhrtalRadweg durch die MüGa: Die Weichen für den Freizeitwert und die Bedeutung Mülheims als Destination für den Tourismus wurden 1992 hier gestellt.

Das Jubiläum wird mit interessanten Angeboten für MüGaFans gebührend gefeiert: Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST), Nachfolgerin der einstigen MüGa GmbH, hat mit den Gästeführern drei je zweistündige Stadtrundgänge konzipiert. Die Themen: „Luises Schlossgarten“ (30.4., 15 Uhr), „Vom Schrottplatz zum Rosengarten“ (25.6., 11 Uhr) und „Obscurae auf der Garteninsel“ (17.9., 11 Uhr); Tickets jeweils über die Touristinfo oder online zu 11,00 €. Für Gruppen bis 25 Personen werden die Themenführungen jederzeit nach Absprache angeboten (95,00 € pro Gruppe).

Vom 26.3. bis 28.5. lässt die Fotoausstellung „1992-2017 – 25 Jahre MüGa. Eine fotografische Rückschau“ in der Camera Obscura das Vierteljahrhundert Revue passieren. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 26.3, um 11 Uhr. Vormerken sollte man sich unbedingt Karfreitag, den 14. April: Von 11 bis 17 Uhr werden – zusätzlich zu den Ausstellungsbildern – historische Videofilme des MüGa-Geländes gezeigt. In 14 Filmen, die in der Zeit von 1986 bis 1990 entstanden sind, dokumentierte Wolfgang vom Berg unter anderem den Bau der „Blauen Brücke“, Wasserturm und Ringlokschuppen vor der MüGa sowie den Abbruch der Eisenbahnbrücke am Schloss und des Broicher Bahnhofs.

Druckfrisch erschienen ist eine neue 56-seitige Broschüre „Happy Birthday. Unsere MüGa wird 25!“ mit Informationen, Bildern und MüGa-Plan. Erhältlich ist sie für 2,50 € Schutzgebühr in der Touristinfo im MedienHaus und in der Camera Obscura. Exklusives Extra in der Camera Obscura: Dort gibt es beim Kauf der ersten 50 Jubiläumsbroschüren jeweils eine historische Postkarte und einen originalen Camera Obscura-Flyer von 1992 dazu. Zwei neue Jubiläums-Postkarten zeigen, wie schön die MüGa noch heute ist. Diese sind ebenfalls in der Touristinfo und Camera Obscura für 0,50 € pro Stück zu erwerben.

Und zum Jubiläum hat die MST GmbH außerdem die Beschilderung an zehn Standorten mit neuen Schildern optimiert.

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