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Im Kreis Wesel lebten im vergangenen Jahr 213.819 Katholiken

Kreis Wesel. Im Kreis Wesel lebten im vergangenen Jahr 213.819 Katholiken. Das geht aus der Statistik des Bistums Münster für das Jahr 2015 hervor, die die Bischöfliche Pressestelle am Freitag veröffentlicht hat. 1.297 Menschen haben 2015 ihren Austritt aus der Kirche erklärt, 593 weniger als im Jahr zuvor – das ist mit 31,38 Prozent ein deutlicher Rückgang, der noch über dem Bistumstrend (9794 Austritte; 17 Prozent weniger als 2014) liegt. Bistumsweit ist Wesel das Kreisdekanat mit der niedrigsten Quote an Austritten. 63 Gläubige sind wieder in die Kirche aufgenommen worden, fünf mehr als im Jahr 2014, hinzu kamen 29 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen.

Leicht rückläufig ist die Zahl der Taufen – 1.340 Mal wurde das Sakrament gespendet, 24 Mal weniger als im Jahr 2014 (1,76 Prozent), zur Erstkommunion sind im Kreis Wesel 1.468 Kinder gegangen, das ist ein Minus von 141 (8,76 Prozent). Deutlich gestiegen ist hingegen die Zahl der Firmungen (2015: 1.168; 2014: 936), die der Trauungen ist mit 335 etwas gesunken (2014: 361). Es gab 2214 Bestattungen, das sind 96 weniger als 2014.

Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärte zu den Zahlen: „9.794 Menschen, die in unserem Bistum im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten sind: das ist eine schmerzhaft hohe Zahl. Das sollten wir nicht einfach so hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen. Immerhin sind es aber gut 2.000 weniger als im Jahr zuvor. Vielleicht, so hoffe ich, haben wir im Blick auf die Kirchenaustritte den Tiefpunkt überschritten.“

Die Veröffentlichung der Zahlen wolle er noch für eine andere Botschaft nutzen. Bischof Genn: „Ich will einfach einmal allen Katholikinnen und Katholiken in unserm Bistum ,Danke’ sagen. ,Danke’, dass Sie Kirche sind, ,Danke’, dass Sie dazugehören, obwohl diese Kirche nicht alle Ihre Erwartungen erfüllen kann. Und ,Danke’ vor allem auch den Tausenden Menschen, die sich in unserem Bistum ehrenamtlich und hauptberuflich in der Kirche engagieren: Sie alle geben mit Ihrem Tun glaubwürdige Zeugnisse der frohen und das Leben bereichernden Botschaft Jesu Christi. Mit Ihnen allen wollen wir im Bistum Münster eine einladende, mitten im Leben und unter den Menschen stehende Kirche sein, die nicht für sich selbst da ist, sondern für andere, gerade für die Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft. Treten wir – wie viele von Ihnen das schon auf großartige Weise tun – in Beziehung zu den Menschen. Ermöglichen wir, was immer möglich ist. Dann spüren vielleicht doch viele Menschen, wie bereichernd es sein kann, sein Leben mit Jesus Christus und in einer Gemeinschaft von Menschen, die an ihn glauben, zu gestalten. Sicher stehen wir dabei als Kirche im Bistum Münster in massiven Veränderungsprozessen. Veränderungen, das wissen wir alle, sorgen oft zunächst einmal für Verunsicherung. Als Christinnen und Christen sollten wir uns aber nicht von den Sorgen beherrschen lassen, haben wir doch die Zusage Gottes, dass er mitten unter uns ist und uns auf unserem Weg begleitet. Aus dieser Zuversicht, aus diesem Glauben heraus, wollen wir uns alle gemeinsam mit Zuversicht und Gottvertrauen den Herausforderungen stellen.”

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