Kamp-Lintfort/Moers/Duisburg. Ihre Momentaufnahmen waren schon in Ausstellungen in Australien, USA und Wales zu sehen, aber immer wieder zieht es die gebürtige Duisburgerin Petra Klein an den Niederrhein. Vorwiegend in ihrem Wohnort Moers und Umgebung, dem Kreis Wesel, erfasst, fotografiert, bearbeitet und präsentiert die bekennende Autodidaktin ihre Werke. Zwischen dem 8. Mai und 5. Juni kann man sich in der westlichen Orangerie des Terrassengartens am Kloster Kamp selbst ein Urteil zu ihren Arbeiten ‘Streets & Art’ machen; ist Petra Klein eine malende Fotografin oder fotografierende Malerin?
Seit ihrem 14. Lebensjahr interessiert sich die ehemalige Büromitarbeiterin im Qualitätsmanagement für die Fotografie, freiberufliche Fotokünstlerin darf sich Petra Klein seit 2013 nennen. Begonnen hat Klein mit monochromen Arbeiten in schwarz/weiß und Sepiatönen, die an die Fotografie in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts erinnern sollen: „Ich ziehe den Hut vor den alten Meistern, die in der Regel auf der Straße fotografierten und somit den Alltag und den Zeitgeist dokumentierten. Daher rührt der Begriff Streetfotografie.“ Danach näherte sich die Künstlerin mit farbreduzierten Bildern sowie farbeveränderten Werken à la Polaroid den Anfängen der Farbfotografie in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als die Fotografie nach und nach zum Massenmedium wurde. Mit den Möglichkeiten der künstlerischen und digitalen Bearbeitung von Fotos führt die Moerserin die malerische Bearbeitung bis hin zum Abstrakten. Petra Klein glaubt, „dass sich die Fotografie in den vergangenen Jahren durch die vielfältigen Möglichkeiten der kreativen Bearbeitung erheblich der Malerei genähert hat.“
Egal, ob private Schnappschüsse von Freunden oder Werke der großen Magnum Fotografen, Klein ist fasziniert den Augenblick in einem Foto festzuhalten: „Ich bin schon immer ein visueller Mensch gewesen, ich kann mir stundenlang Bilder ansehen und darin eintauchen.“ Ihr Blick auf Alltägliches hat sich verändert und intensiviert, seitdem sie leidenschaftlich und sehr viel fotografiert.
Über ihre Arbeiten beschreibt Petra Klein: „Am Anfang meiner Arbeit steht immer ein gutes Foto, d.h. das Erfassen einer Situation oder das Sehen eines Details in unserer Umgebung. Der emotionale Ausdruck meiner Bilder ist für mich das Wesentliche, deshalb erlaube ich mir, sie künstlerisch zu bearbeiten, bis sie das ausdrücken, was ich im Moment der Aufnahme empfunden habe.“ In ihren Ausstellungen erlebt Klein immer wieder, wie Menschen sich an ihren Werken erfreuen. Oft hört sie dann „Wie macht man das?“ oder „Ist das fotografiert oder gemalt?“ Diese Verwirrung des Betrachters gefällt Petra Klein, denn es zeige ihr, dass man sich mit den Werken auseinandersetzt.