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Mit Michael Kwapik (r.) freut sich Tim Kersten von der Arbeitsagentur Dinslaken über den erfolgreichen Abschluss der Umschulung und die fast nahtlose Einstellung (Foto: BA)

Dinslaken/Kreis Wesel. Nach zwei Jahren Theorie und Praxis hält Michael Kwapik nicht nur sein Abschlusszeugnis als Anlagenmechaniker in den Händen, sondern auch einen Arbeitsvertrag. Die guten Erfahrungen, die er mit einer Umschulung über die Arbeitsagentur Dinslaken gemacht, gibt er an Arbeitslose weiter.

Lernen lohnt sich – auch wenn man lange aus der Schule raus ist und zum Erlernen eines Ausbildungsberufs auch Durststrecken gehören. Davon ist Michael Kwapik überzeugt. Daher hat er sich 2014 in einer Phase der Arbeitslosigkeit entschlossen, eine zweijährige Umschulung zum Anlagenmechaniker Schweißtechnik zu absolvieren. Für den 43-Jährigen hat es sich gelohnt. Neben dem Abschluss als Lehrgangsbester konnte er bei einem Dinslakener Unternehmen einen Arbeitsvertrag unterschreiben. Dort fängt er am 1. März an.

Während der Arbeitsvermittler mit dem Vorschlag einer längeren Qualifizierung, die zu einem Berufsabschluss führt, bei Michael Kwapik offene Türen einrannte, muss mitunter mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden. Tim Kersten, stellvertretender Teamleiter Arbeitsvermittlung der Geschäftsstelle Dinslaken, kennt die Hemmnisse: „Häufig besteht die Sorge, einen Lernprozess und die Prüfungen nicht ohne weiteres zu bewältigen. Auch finanzielle Aspekte verleiten häufig dazu, lieber einen Helferjob anzunehmen, als zwei Jahre auf dem Niveau des Arbeitslosengeldes eine Ausbildung zu absolvieren.“

Er und seine Kollegen sind dennoch überzeugt, dass es sinnvoll ist, auch im fortgeschrittenen Alter noch in einen Berufsabschluss zu investieren. „Über 80 Prozent der bei uns gemeldeten Stellen richten sich an Fachkräfte, diese Entwicklung verstärkt sich immer mehr. Außerdem ist das Risiko arbeitslos zu werden mit einer abgeschlossenen Ausbildung deutlich geringer. Und nicht zuletzt zahlt es sich meist auch finanziell aus“, so Kersten. Er weist darauf hin, dass die Arbeitsagentur zur Unterstützung beim Lernen sogenannte umschulungsbegleitende Hilfen finanzieren kann.

Um Menschen von dem Nutzen einer Weiterbildung zu überzeugen, setzen die Arbeitsmarktexperten nicht nur auf diese Argumente, sondern auch auf Erfolgsbeispiele. So besuchte Kwapik heute eine Informationsveranstaltung der Arbeitsagentur und schilderte vor rund 20 eingeladenen Arbeitslosen seine Erfahrungen mit der zweijährigen Umschulung.

Die Agentur für Arbeit setzt einen Fokus auf die Förderung von Qualifizierungen. Dafür stehen in diesem Jahr im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel rund 12 Mio. Euro zur Verfügung. Eine zweijährige Umschulung, wie sie Michael Kwapik hinter sich hat, kann man bei einem Bildungsträger oder auch im Rahmen einer betrieblichen Einzelumschulung absolvieren. Dafür sucht die Arbeitsagentur Dinslaken immer Arbeitgeber, die offen für die Ausbildung eines Umschülers sind.

Interessierte Betriebe können sich unter Tel. 0800 45555 20 oder per E-Mail an Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de melden.

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