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In Hüls sollen schon Ende Januar Flüchtlinge Unterkunft finden (Grafik: pixabay)

Krefeld. Wegen der ständig ansteigenden Flüchtlingszahlen und inzwischen mangelnder Möglichkeiten der sofortigen Unterbringung hat die Stadt Krefeld zwei winterfeste Traglufthallen angemietet, deren Aufbau jetzt beginnt. Auf dem Sportplatz Reepenweg in Hüls neben der Gesamtschule und auf der Festplatzwiese in Traar an der Moerser Landstraße / An der Elfrather Mühle sollen demnächst jeweils bis zu 150 Personen eine Unterkunft finden. In Hüls laufen die Arbeiten zur Aufstellung der Traglufthalle nun auf Hochtouren, in Traar wird es anschließend weitergehen. In Hüls wird die Halle vom 15. bis 17. Januar errichtet. Die Hallengröße beträgt an beiden Standorten 36 mal 36 Meter. Dazu kommen jeweils zehn Container: zwei Dusch-Container, zwei WC-Anlagen, drei Container für die Essensausgabe, zwei Einheiten für Wäsche/Trocknen und ein Container für die Unterkunftsbetreuung. Die Arbeiten an den Containern in Hüls sind für den 18. Januar vorgesehen. Wenn alles fertig ist können die Räumlichkeiten möbliert werden und – so hofft die Verwaltung – noch in der letzten Januarwoche bezogen werden.

In Traar erfolgen zunächst noch Vorbereitungen auf dem Areal, dort wird im Gegensatz zu Hüls eine Verankerung im Boden notwendig, die vom 19. bis 21. Januar angebracht wird. Die Aufstellung der Halle ist dann für den Zeitraum vom 29. bis 30. Januar geplant. Wichtige Kriterien für die Auswahl der beiden Standorte waren, dass einerseits Anschlüsse für Wasser, Strom und Abwasser vorhanden sind und zum anderen die Flächen kurzfristig zur Verfügung stehen konnten.

Die Stadt Krefeld beherbergt zurzeit (Stand 8. Januar) rund 3050 Flüchtlinge aus über 50 verschiedenen Ländern. Die Verwaltung bekommt nahezu täglich neue Zuweisungen der Bezirksregierung (aktuell 73 Personen für die laufende Woche) und rechnet nach wie vor nicht mit einer raschen Entspannung der Zuwanderungssituation. Unterbringungsmöglichkeiten für die rasch ansteigende Zahl der Personen sind nicht mehr vorhanden. Aktuell sind bereits weit über 500 Flüchtlinge in Krefelder Sporthallen und 1470 Flüchtlinge in anderen sogenannten Sammelunterkünften untergebracht, weitere über 1000 in Wohnungen. Damit sind die Kapazitäten restlos erschöpft.

In Abstimmung mit den Bürgervereinen in Traar und Hüls hatte die Verwaltung vorab vor Ort zu Bürgerversammlungen eingeladen, um über die Flüchtlingssituation in Krefeld zu informieren und Fragen zu den Standorten zu beantworten. Die Resonanz aus der Bevölkerung war an beiden Standorten überwiegend positiv. „Die Stadtverwaltung freut sich über die große Unterstützung bei der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge. Dieser Dank gilt nicht nur den Hilfsorganisationen, Vereinen und Verbänden, sondern genauso den vielen Initiativen und Hilfsangeboten aus der Krefelder Bürgerschaft, die sich hier engagieren“, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer.

Insgesamt setzt die Stadtverwaltung aber auch weiterhin auf ein dezentrales Unterbringungskonzept – möglichst viele Flüchtlinge sollen nicht in Sammelunterkünften, sondern dezentral in Wohnungen untergebracht werden.

Deshalb sucht die Stadt weiter Immobilienobjekte zur Anmietung für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Interessierte Vermieter können sich beim Fachbereich Zentrales Gebäudemanagement melden, unter Telefon 861870 oder per E-Mail an heino.brangs@krefeld.de.

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