Anzeige

Krefeld. Krefelds größter Knotenpunkt für den öffentlichen Personennahverkehr, die Haltestelle UdU, ist wieder in Betrieb. Ab Mittwochmorgen, 23. Dezember, fuhren die ersten Bahnen nach rund anderthalb Jahren Bauzeit am Ostwall wieder über die ursprüngliche Route. Auch der Individualverkehr konnte ab 10 Uhr wieder passieren. Genau zu diesem Moment nahmen Oberbürgermeister Frank Meyer, der Vorsitzende der Stadtwerke Krefeld, Carsten Liedtke, und der Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), José Luis Castrillo, die Haltestelle offiziell in Betrieb. Dazu spielte eine Bigband, die die Pendler am neuen Bahnsteig begrüßte. Weihnachtssterne aus Marzipan und Schokolade versüßten den Moment, dem hunderte Schaulustige beiwohnten.

Mit der Inbetriebnahme geht ein jahrelanger Prozess zu Ende. Schon 2005 erfolgte ein genereller Beschluss zur Umsetzung der Maßnahme, 2007 wurde die Vorplanung genehmigt. Ab 2008 wurden die Varianten des Daches (Textil oder Stahl-Glas) diskutiert, Anfang 2010 erfolgte schließlich die Entscheidung für die nun gebaute Stahl-Glas-Konstruktion. Wenige Monate später wurden auch die ersten Baumaßnahmen sichtbar, in dem man die Unterführungen aufgab und ebenerdige Fußgängerüberquerungen einrichtete. Die Bauarbeiten am eigentlichen Haltestellen-Bereich begannen nach einem aufwändigen Ausschreibungs-Prozess am 10. März 2014. Zuletzt hatte es einige Probleme im Bauablauf gegeben, die zur Verschiebung der eigentlich angedachten Eröffnung im Sommer führten. „Daher geht mein Dank auch an die Anwohner und die Innenstadtakteure, die viel Verständnis aufbringen mussten, wenn es nicht so funktioniert hat, wie es eigentlich geplant war“, so Oberbürgermeister Frank Meyer. Er freute sich aber darüber, dass mit der Haltestelle nun das neue Eingangstor zu Innenstadt fast fertig ist. Einige Restarbeiten erfolgen in den kommenden Wochen: Zwei Glasscheiben müssen noch ersetzt werden, es fehlen noch einige Möbelstücke und Windschutzwände, zudem müssen noch einige Justierungen an der Elektronikvorgenommen werden. Meyer: „Es geht voran. Die Haltestelle UdU war nur eines von insgesamt 28 großen Bauprojekten in der Innenstadt, die entweder schon fertig sind oder noch realisiert werden. Krefeld befindet sich spürbar im Aufbruch.“

Auch für die Stadtwerke Krefeld ist die Rückkehr an den Ostwall ein Meilenstein. „Ich möchte an die vielen Einschränkungen erinnern, die unsere Kunden, aber auch unsere Mitarbeiter während der Bauzeit hatten. Wir haben viel Kraft investiert, zum Beispiel in den provisorischen Betriebshof an der Gladbacher Straße. Aber es hat sich gelohnt, wir finden hier nun ein städtebauliches Highlight vor“, so Carsten Liedtke über das Herzstück in Krefelds ÖPNV-Netz mit täglich 40 000 Fahrgästen, die dort ein-, aus- oder umsteigen. Auch VRR-Chef José Luis Castrillo strahlte. Er hatte es sich trotz Urlaub nicht nehmen lassen, die größte öffentliche Baumaßnahme innerhalb von Krefeld seit Jahrzehnten mit zu eröffnen. Der VRR übernimmt von den Kosten, rund 20,47 Millionen Euro (brutto), allein 9,2 Millionen Euro (brutto). Mit der Inbetriebnahme der Haltestelle kann auch der Individualverkehr wieder über den Ostwall fahren. Dieser darf den Bereich allerdings, um den Charakter des „shared space“ zu unterstützen, nur noch mit zehn Stundenkilometern passieren. Die Rheinbahn kehrt nach ihrem Fahrplanwechsel am 7. Januar zurück an den Ostwall.

 

 

Oberbürgermeister Frank Meyer (Mitte), der Vorsitzende der Stadtwerke Krefeld, Carsten Liedtke (rechts), und der Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), José Luis Castrillo, nahmen die Haltestelle offiziell  wieder in Betrieb. Viele Fahrgäste und Schaulustige betrachteten die neue Haltestelle. (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)

 

Bei Dunkelheit erstrahlt das Dach der Ostwall-Haltestelle in verschiedenen Farben (Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)

Beitrag drucken
Anzeigen