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Xanten/Niederrhein. Zu einer bunten Menschenkette rief der Bezirk Niederrhein-Nord der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) am Sonntag nicht nur Pfadfinderinnen und Pfadfinder, sondern alle Menschen, die hinter Werten, wie Weltoffenheit und Vielfalt am Niederrhein stehen, nach Xanten auf. Die Aktion war eine Reaktion auf den Brandanschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Förderzentrum an der Johannes-Janssen-Straße.

Über 650 Menschen folgten dem Aufruf und kamen auf dem Marktplatz zusammen, wo sie vom Bezirksvorstand begrüßt wurden. „Der Niederrhein ist bunt“, so lautete das Motto der Veranstaltung, zu dem neben dem Bezirk Niederrhein-Nord auch weitere Pfadfindergruppen, die Flüchtlingshilfe Xanten, die Allgemeine Konzertorganisation Sonsbeck und die Jugendkulturwerkstatt eXit eingeladen hatten. „Es ist ein unglaubliches Bild, hier oben zu stehen und zu sehen, wie bunt der Niederrhein wirklich ist“, so Bezirksvorsitzender Christoph Fromont von der Marktplatzbühne.

„Auf jede neue Schreckensmeldung soll ein Vielfaches an guten Meldungen folgen, das haben wir in der vergangenen Woche erreicht. Darum haben wir diese Aktion ins Leben gerufen.“ Willkommenskultur am Niederrhein höre nicht mit bunten Flyern und „Refugees Welcome“-T-Shirts auf, sondern fange damit erst an. „Lasst uns Ängste abbauen und Begegnung schaffen“, lud Fromont ein. 

Gegen 15 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Vorneweg trugen einige Pfadfinder ein Banner mit der Aufschrift „Ich will Farbe“. Andere zeigten Plakate, auf denen stand „Der Niederrhein ist bunt“, „Nazis vertreiben, Flüchtlinge bleiben“ und „Solidarität mit allen Geflüchteten“. Der Weg führte die Teilnehmer in einem langen Zug zum ehemaligen Förderzentrum, wo in den nächsten Wochen Flüchtlinge untergebracht werden. Gesänge wie „Say it loud and say it clear – Refugees are welcome here!” begleiteten sie auf ihrem Weg durch die Xantener Innenstadt.

Als bunten Willkommensgruß befestigten die Demonstranten farbige Stofffetzen am Zaun. Mit dem Pfadfinderlied „Flinke Hände – flinke Füße“ umschloss eine mehrere hundert Meter lange Menschenkette das Förderzentrum. Abschließend lud Christoph Fromont alle zu einem interkulturellen Begegnungsfest am Samstag, 24. Oktober, in Geldern ein, das die Pfadfinder organisieren.

 

Stimmen:

„Zum Schluss durfte ich – als Mitglied des Kreistags Wesel – auch noch kurz sprechen. Ich habe mich bei den Menschen bedankt und habe sie gebeten, die Hilfsbereitschaft aufrecht zu erhalten, auch, wenn es mal schlechte Nachrichten geben sollte. Die Flüchtenden, die vielfach unter schwierigsten Verhältnissen gelitten haben, brauchen dieses freundliche Willkommen und die Hilfe. Abschließend habe ich noch erklärt, dass es eine solche Hilfsbereitschaft auch in anderen Städten des Kreises Wesel gibt, wie ich aus eigener Anschauung weiß.“  Manfred Schramm, Kreistagsmitglied Piraten Partei

„Also hat mich echt gefreut, dass so viele Leute da waren. Das zeigt, dass es am Niederrhein keinen Platz für Rassismus gibt. Und sehr gefreut hat es mich, dass sehr viele Junge Leute und Familien da waren. Ein klares Zeichen, dass unsere Region Bunt ist.“  Sidney Lewandowski, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Rat der Stadt Kamp-Lintfort

 

(Bild-)Eindrücke:

(Foto: Sidney Lewandowski)
(Foto: Sidney Lewandowski)

 

(Foto: Sidney Lewandowski)
(Foto: Sidney Lewandowski)

 

(Foto: Sidney Lewandowski)

 

(Foto: DPSG Bezirk Niederrhein-Nord)

 

(Foto: Sidney Lewandowski)
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