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Oberärztin Dr. Almut Rabe (li.) und das Team der Geburtshilfe um Chefarzt Dr. Tönnies (Mitte) fühlen sich an ihrem neugestalteten Arbeitslatz sichtlich wohl. Zur Erstbesichtigung brachten die Mitarbeiterinnen der Frauenklinik den eigenen Krabbelnachwachwuchs mit in den neuen Kreißsaal. (Foto: KBM/Engel-Albustin)

Moers/Sprockhövel. Im Kreißsaal des Krankenhauses Bethanien, der größten Geburtsklinik der Region, hat Chefarzt Dr. Peter Tönnies derzeit nicht viel zu melden. Gudula Be-Pechhold hat dort das Kommando mit Pinsel und Farbe übernommen. Die Diplom-Innenarchitektin aus Sprockhövel ist vom Krankenhaus mit der kompletten Renovierung der Geburtshilfe beauftragt worden. Ein Umbau bei laufendem Betrieb – das geht nur mit guter Planung.

Während in den vergangenen Wochen in zwei Kreißsälen Babys auf die Welt kamen, wurde im dritten an der Verschönerung gearbeitet. Staub und Lärm waren dabei streng verboten. “Als Innenarchitektin entwickle ich das Konzept, mache die Entwürfe, stimme die Farben und Materialien ab, wähle die Motive und Themen aus, entwerfe die Möbel, suche loses Mobiliar aus und koordiniere die Umsetzung”, beschreibt Be-Pechhold ihre Aufgabe. Im Februar hatten die Planungen für das Projekt begonnen. Dieser Tage nun werden die letzten Arbeiten abgeschlossen sein. Am 21. Oktober, beim diesjährigen Tag der Offenen Tür in der Frauenklinik, kann das Ergebnis von den Moerserinnen und Moersern besichtigt werden.

Die Umbauarbeiten betreffen den gesamten Kreißsaal und die Wochenstation. Die besondere Herausforderung beim Kreißsaal war die vorhandene Bausubstanz. Der Kreißsaal befindet sich im ältesten, über hundert Jahre alten Gebäudeteil des Krankenhauses. Und das hat ziemlich dicke Mauern. “Wer sich dem Krankenhaus nähert, schaut unter dem berühmten Bethanien-Giebel direkt auf den Kreißsaal im zweiten Stock”, so Chefarzt Dr. Tönnies über die Schwierigkeiten bei der Renovierung. „Wände rausreißen und Räume vergrößern oder verkleinern war da nicht so einfach möglich. Wir mussten uns einiges einfallen lassen, um für mehr Platz zu sorgen, ohne dass wir die zur Verfügung stehende Fläche wesentlich vergrößern konnten”, so der Chefarzt. Komplett saniert wurden auch die Basics, also die Haustechnik und der WC-Bereich. Neu hinzugekommen ist ein separater Raum für die Erstversorgung von Frühgeborenen, ausgestattet mit der modernsten Technik. „Ein eigner Wellness-und Wohlfühlbereich fürs Baby sozusagen” sagt Dr. Tönnies.

Wohl fühlen sollen sich natürlich auch Mutter und Vater. Innenarchitektin Gudula Be-Pechhold hat für die werdenden Eltern ein Familienzimmer als gemütlichen Aufenthaltsbereich eingerichtet. Eine bequeme Sofalandschaft lädt zum Verweilen, Entspannen oder zum Fernsehen ein. An den Wänden fröhlich-bunte Farben, dazu ein passendes Lichtkonzept. Überhaupt hat Be-Pechhold viel mit Licht gearbeitet. Der Flur des Kreißsaals wirkte vor dem Umbau dunkel und eng, jetzt erscheint er hell und breit. Dabei wurde hier nicht eine einzige Wand versetzt. „Die Länge des Flurs haben wir durch Zonenbildung aufgelöst”, erläutert die Innenarchitektin. Wandpanele aus akazienfarbigem Holz bilden den Hintergrund für neu eingerichtete Sitzbereiche und eine ausgeklügelte Lichtgestaltung sorgt für eine behagliche Atmosphäre. „Helligkeit durch LED-Panels im Mittelbereich, Akzentleuchten für die Ausleuchtung der Wandflächen”, erklärt die Innenarchitektin. Dazu viel, viel hellgrüne Farbe und große Wandfotos. Grün steht für Harmonie – so heißt auch einer der drei Kreißsäle in Bethanien.

Im Gegensatz zum farbenfrohen Flur ist die Farbgestaltung in den Kreißsälen ruhiger und wärmer. Auf die Einbauschränke, hinter denen sich die im Kreißsaal benötigte Technik verbirgt, hat die Innenarchitektin “Möbel-Tattoos” angebracht, das sind Klebefolien im floralen Design. Hohe, halbrunde Vorhänge umschließen jetzt das Kreißbett und vermitteln eine geschützte Atmosphäre. „Das Licht kann je nach Wunsch und Stimmung entsprechend differenziert eingesetzt werden”, sagt Innenarchitektin Be-Pechhold. “Hintergrundbeleuchtete Bilder mit dem Themenmotiv des jeweiligen Raums über den Kreißbetten und den Badewannen sind Blickfang und geben dem Raum eine besondere Atmosphäre.” Die Räume heißen “Zukunft” und “Dynamik”, zu sehen sind Pusteblumen, Kirschblüten, Baumkronen, Himmel und Wolken.

Nach dem wochenlangen Umbau ist das Team der Geburtshilfe nun gespannt, wie die Räumlichkeiten von den werdenden Eltern angenommen werden. „Alle werdenden Eltern, die zu uns kommen, sollen sich hier noch wohler fühlen”, sagt die Leitende Hebamme Petra Onasch-Szerman.

 

INFO

Die neuen Kreißsäle des Krankenhauses Bethanien können besichtigt werden beim Tag der Offenen Tür am Mi, 21. Oktober von 14-17 Uhr. Eintritt frei.

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