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Duisburg. Nach drei Wochen endete letzten Freitag der Einsatz zweier rumänischer Polizisten in Duisburg. Bereits zum dritten Mal waren im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit uniformierte Beamte aus Rumänien von der Duisburger Polizei angefordert worden. Frau Dr. Bartels verabschiedete Marius Nebunescu und Antal Petö, die seit dem 8. September gemeinsam mit Duisburger Polizisten in Hochfeld und Marxloh unterwegs waren. Zur Verabschiedung waren der Generalkonsul des rumänischen Konsulats, Herr Mihai Botorog und die Attachée für Innere Angelegenheiten, Frau Ava Diaconu aus Bonn angereist.

“Sie haben viele Ideen, Hinweise und Fachinformationen einbringen können, die den täglichen Umgang mit den Menschen aus Rumänien künftig erleichtern”, bedankte sich die Polizeipräsidentin bei den rumänischen Kollegen. Bartels machte deutlich, dass sich die internationale Zusammenarbeit bereits für die Duisburger Polizei ausgezahlt hat. Schon bei den letzten Einsätzen rumänischer Polizisten, halfen die gewonnenen Hintergrundinformationen bei der Bekämpfung der von Osteuropäern begangenen Straftaten.

In den zurückliegenden drei Wochen hatten Nebunescu und Petö bei gemeinsamen Polizeikontrollen Präsenz gezeigt. Sie unterstützten zudem die Kripo bei Ermittlungen oder Haftsachen. Bereits am ersten Tag ihrer Tätigkeit in Duisburg war den Beamten ein Handtaschenräuber ins Netz gegangen. Ein Zeuge des Überfalls im Kantpark, hatte die Polizisten angesprochen. Der Täter konnte festgehalten und den Kräften der Wache Präsidium übergeben werden.

Das zuständige Kommissariat für Vermisste konnte mit Hilfe der rumänischen Kollegen einen schwierigen Fall lösen. Intensive Ermittlungen und umfangreiche Gespräche in Rumänien führten zum Aufenthaltsort der vermissten Person. Nebunescu und Petö unterstützten die Ermittler des Einbruchskommissariats bei ihren Vernehmungen. So konnte u. a. ein rumänischer Tatverdächtiger schnell belegen, dass er eben nicht am Einbruch beteiligt war.

Positive Erfahrungen machte die Kripo insbesondere in den von Rumänen bewohnten Häusern. Befragungen gestalten sich üblicherweise aufgrund sprachlicher Barrieren als schwierig. Daher war die Ansprache in der Landessprache äußerst hilfreich, die Menschen gesprächs- und vor allem auskunftsbereiter. Beim Landeskriminalamt konnten die Beamten Ideen zum landesweiten Konzept “Mobile Täter im Visier” einbringen. Hier geht die Polizei gegen mobile Einbrecher vor, die bandenmäßig unterwegs und gut organisiert sind.

Viele rumänische Bürgerinnen und Bürger, mit denen die Duisburger Polizei zu tun hat, können nicht lesen und schreiben. So entstand die Idee, einfache Fragen, z.B. zur Personalienfeststellung, in rumänischer Sprache aufzuzeichnen. Die Audiodateien stehen dann demnächst den Duisburger Polizisten als Verständigungshilfe zur Verfügung.

Frau Dr. Bartels selbst konnte sich davon überzeugen, dass die polizeiliche Ansprache in Rumänisch schnell zum Erfolg führte. In Marxloh begleitete sie die auswärtigen Polizisten und den Bezirksdienstbeamten, Polizeihauptkommissar Andreas de Fries, bei Ermittlungen. “Wir haben einen Haftbefehl abwenden können, weil die Familie plötzlich bereit war, die Ersatzstrafe zu bezahlen”, so die Präsidentin. So schnell und vor allem so erfolgreich hatte De Fries seine Vorgänge sonst nicht erledigen können.

Gerade das Auftreten in Uniform erregte nicht nur in Marxloh eine große Aufmerksamkeit. Viele Landsleute waren überrascht und es gab viele interessante Gespräche mit den beiden freundlichen Polizeiinspektoren.

Für den Einsatz ausländischer Polizeibeamte in deutschen Kreispolizeibehörden, ist allein das Land, vertreten durch die jeweilige Polizeibehörde zuständig. Geschlossen werden die Kooperationsverträge zwischen dem Generalinspekteur, der rumänischen Polizei und der Duisburger Polizeipräsidentin. Der zeitlich befristete Kooperationsvertrag bildet die rechtliche Grundlage für den Einsatz der ausländischen Kollegen und basiert auf dem “Prümer Vertrag” – ein zwischenstaatliches Abkommen unter EU-Mitgliedsländern, das seit 2005 den polizeilichen Informationsaustausch und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Verhinderung und Verfolgung von Straftaten in Europa ermöglicht.

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