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Duisburg. Nicht nur auf dem Podium sind die kanadische Geigerin Catherine Manoukian und der schwedische Dirigent Stefan Solyom ein eingespieltes, geschmeidiges Team – auch im Leben gehören die beiden fest zueinander. Die Duisburger Philharmoniker haben sie daher gleich im Doppelpack gebucht: für das zweite Philharmonische Konzert am Mittwoch 30. September und Donnerstag 1. Oktober um 20 Uhr im Theater am Marientor.

Alles begann übrigens auf Facebook: Da hatte der Weimarer Generalmusikdirektor Stefan Solyom die Geigerin Catherine Manoukian auf eine Empfehlung hin kontaktiert, um sie für ein Prokofjew-Projekt zu gewinnen. Die selbstbewusste junge Musikerin wollte gerne kommen – plädierte aber statt Prokofjew nachdrücklich für das Violinkonzert von Edward Elgar. So ging es eine Weile hin und her. Am Ende einigten sie sich auf – Elgar. Und wenige Monate nach dem gemeinsamen (nebenbei sehr erfolgreichen) Konzert läuteten die Hochzeitsglocken.

Für den privaten wie künstlerischen Gleichklang gab es zweifellos günstige Rahmenbedingungen. Beide Künstler stammen aus Musikerfamilien mit weit verzweigten  Wurzeln: Die reichen bei dem Schweden Stefan Solyom bis nach Ungarn, bei der Kanadierin Catherine Manoukian bis nach Armenien und Japan. Während sich ihre internationale Karriere zügig entwickelte, fand die vielseitig interessierte Geigerin noch Zeit, an der Universität von Toronto ihren Abschluss in Philosophie und Geschichte zu machen. Ihr Ehemann hatte seinen Durchbruch 2005, als er kurzfristig ein Dirigat beim BBC Scottish Symphony Orchestra übernahm. Das ernannte den jungen Kapellmeister daraufhin zum ständigen Gastdirigenten. 2009 ging Stefan Solyom als Chef nach Weimar; seit 2014 leitet er außerdem das Helsingborg Symphony Orchestra.

Elgars Violinkonzert, das für die beiden gewissermaßen zum klingenden Trauzeugen wurde, steht auch in Duisburg auf dem Programm – statt des ursprünglich vorgesehenen Violinkonzerts von William Walton. Der große Fritz Kreisler brachte das balladenhafte, in spätromantischer Farbenpracht schwelgende Stück 1910 in London unter Leitung des Komponisten zur Uraufführung. Der Erfolg ist dem eindrucksvollen Stück seither treu geblieben. Viel zu wenig bekannt dagegen ist hierzulande noch immer der schwedische Romantiker Franz Berwald, dessen kühne und explosive „Symphonie singulière“ (1845) in ihrer Zeit völlig einzigartig dasteht. In die Welt der Stadien und Sportarenen hat sich Berwalds 1978 geborener Landsmann Benjamin Staern begeben: Sein furioses Orchesterstück „Jubilate“ fängt kollektive Ausrufe der Freude und Begeisterung ein – aber auch die geballten Aggressionen entfesselter Hooligan-Gruppen.

Die Karten kosten zwischen 9 und 36 €, ermäßigt 5 und 18,50 €.

 

 

2. Philharmonisches Konzert

Mi 30. September / Do 01. Oktober 2015, 20.00 Uhr

Theater am Marientor

 

Duisburger Philharmoniker

Stefan Solyom Dirigent

Catherine Manoukian Violine

 

Benjamin Staern „Jubilate“, Prélude für Orchester

Franz Berwald Sinfonie Nr. 3 C-Dur „Symphonie Singulière“

Edward Elgar Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61

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