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Chefarzt Dr. Dirk Müller ist einer der betreuenden Ärzte bei der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen – und das seit mittlerweile zehn Jahren (Foto: Carsten Kobow)

Oberhausen/Duisburg/Mülheim. Als Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie sorgt Dr. Dirk Müller in der HELIOS St. Elisabeth Klinik Oberhausen dafür, dass Patienten vor einer OP friedlich einschlummern und nichts vom Eingriff mitbekommen. Alles andere als einschläfernd ist jedoch das Engagement in seiner Freizeit: Einmal im Jahr steht er bei der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen als Turnierarzt am Spielfeldrand.

In der Sportschule Wedau in Duisburg trafen auch in diesem Jahr die besten Mannschaften der Werkstätten für behinderte Menschen aus allen Bundesländern aufeinander. Innerhalb von drei Spieltagen kämpften auf dem Rasen die 16 Herren- und acht Damen-Teams um den Meistertitel. Es ging um Abseits, Freistöße, gekonntes Passspiel und Tore. Aber genau wie in der Bundesliga muss es jemanden geben, der sich um die Gesundheit der insgesamt 300 Spielerinnen und Spieler kümmert. Chefarzt Dr. Dirk Müller ist einer der betreuenden Ärzte beim Turnier und übernimmt diese Aufgabe – und das seit mittlerweile zehn Jahren.

„Bereits zu Unizeiten hat mich ein Kollege angesprochen, ob ich nicht Lust auf diese Sache habe. Ich habe nicht lange überlegt“, sagt der Mediziner. Mit wachsamen Blick, gelber Rettungsjacke und Notfallkoffer steht er seitdem an den Turniertagen an der Außenlinie, sobald sein beruflicher Dienstplan in der Anästhesie der HELIOS St. Elisabeth Klinik in Oberhausen es zulässt. „Alle Spieler sind hier mit voller Begeisterung und Herzblut bei der Sache. Da kann es bei der Torjagd schon mal zu Unfällen kommen“, sagt Dr. Dirk Müller. Bei harmloseren Blessuren kümmern sich in erster Linie die Physiotherapeuten um die Spieler und versorgen sie mit Tapes, Bandagen und kühlendem Eis. Kommt es allerdings zu schwerwiegenderen Verletzungen wie etwa Knochenbrüchen, ist Dr. Müller sofort zur Stelle um erste Hilfe zu leisten. Je nach Behinderung können bei den Sportlern außerdem  Krampfanfälle auftreten. Bei diesen und allen andern Einsätzen auf und abseits des Spielfeldes kommt dem freiwilligen Helfer seine langjährige Erfahrung in der Notfallmedizin zu Gute: Seit 20 Jahren ist er beim Rettungsdienst im Einsatz, 2005 wurde Dr. Dirk Müller Leitender Notarzt der Berufsfeuerwehr seiner Geburtsstadt Mülheim an der Ruhr.

An dem Turnier schätzt der Mediziner besonders die durchweg freundschaftliche Stimmung im Umgang der Teams untereinander.  „Fußball verbindet die Menschen, egal ob mit Behinderung oder ohne. Der Torjubel und die Traurigkeit bei verpassten Chancen sind gleich. Außerdem sind wir hier mittlerweile eine eingeschworene Truppe, man kennt sich“, sagt der 47-Jährige. Deshalb hofft  Dr. Dirk Müller in jedem Jahr, dass seine Hilfe bei den Turnieren so selten wie möglich gebraucht wird. Dann kann er die Zeit nutzen, um die Atmosphäre bei den Spielen zu genießen und sich mit den Siegern zu freuen: In diesem Jahr waren das die Recklinghäuser Werkstätten aus NRW.

 

InfoKlick: www.fussball-wfbm.de

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