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Krefeld. „Wir sind als Anlaufstelle der Mieter bei diversen Fragestellungen zu Alltagsproblemen etabliert. Viele haben Vertrauen zu uns gefunden und wir können sie unterstützen. Außerdem ist die Vernetzung in das Quartier rund um den Nachbarschaftstreff gut gewachsen“ – Karin Meincke, die Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld, ist sehr zufrieden mit den Entwicklungen im Nachbarschaftstreff in dem Mietgebäude-Komplex der Deutschen Annington an der Dieselstraße 30. Am 1. Juli 2012 hatte die DRK-Schwesternschaft die Trägerschaft für das Projekt übernommen – als Partner der Deutschen Annington. Das Unternehmen stellt als Gebäude-Eigentümerin die Wohnung im 3. Stock mietfrei für den Treff zur Verfügung. Ansprechpartnerin für die Nachbarn ist vor Ort die Rotkreuz-Schwester Anita Boortz, unterstützt von Projektentwickler Alexander Henes von der Schwesternschaft.

Am 8. August wurde das mittlerweile dritte Sommerfest gefeiert – von 13 bis 17 Uhr und mit vielen Möglichkeiten: Die Kinder konnten sich bei Spiel- und Kreativangeboten der Spielaktion Mobifant austoben, es gab Kinderschminken, Glücksrad mit von der DA gestifteten Preisen, das Team von salvea kids war dabei und brachte Bewegung ins Spiel. Die Praxis für Säuglings- und Kindertherapie im salvea Gesundheitszentrum machte mit kreativen Ideen den großen und kleinen Kindern beim Aktionstag viel Freude. Dazu gab es einen Basar für Kinderkleidung und Spielzeug sowie Kaffee, Getränke und Kuchen.

Die Schwesternschaft hat die Struktur des Nachbarschaftstreffs als niedrigschwelliges Angebot angelegt, um die Mieter und die Nachbarn zu erreichen – die Projekte sind kostenlos oder nur mit Kostenbeteiligung.  Die Angebote mit dem Schwerpunkt „Hilfe zur Selbsthilfe“ wurden kontinuierlich ausgeweitet und von den Bewohnern immer besser angenommen. „Am Anfang gab es Berührungsängste“, erläutert Henes. „Aber unser Angebot hat viele Bewohner dann doch überzeugt.“ Neben den klassischen Leistungen der DRK-Schwesternschaft wie z. B. die  ambulante Pflege von Kindern und Erwachsenen, waren es vor allem die Hilfsangebote für den Alltag, die von der Bewohnern der Dieselstraße genutzt wurden, zum Beispiel Hilfe bei Behördengängen oder Ausbildungsplatzsuche. Inzwischen ist eigenes Engagement der Mieter hinzugekommen: Sie treffen sich zu regelmäßigen Frühstücksrunden oder zum Stricken, es gibt eine Kleiderbörse, eine offene Bücherei und Nachhilfe für die Kinder.

Aktuell gibt es im Nachbarschaftstreff

  • Frühstückstreff wöchentlich Donnerstag von 8 bis 13 Uhr
  • Nachmittagskaffee alle 2 bis 3 Wochen Dienstag
  • Spiele- / Stricktreff Freitag 16 bis 19 Uhr
  • Hausaufgabenbetreuung auf Wunsch
  • jährlich ein Sommer-/Herbstfest mit verschiedenen Partnern
  • Allgemeine soziale Beratung bei div. Fragestellungen durch Anita Boortz oder Alexander Henes, erreichbar über Handy oder zu Sprechzeiten Donnerstag und Freitag im Treff.

Außerdem wurden drei von der DA finanzierte Deutsch-Kurse für die Mieter durchgeführt.

„Sehr gut gewachsen sind die Verbindungen in das Quartier: Wir stehen in gutem Kontakt zu den Spielplatzpaten für den Spielplatz an der Kempener Allee oder auch zum Bürgerverein Kempener Feld“, schildert Henes. Regelmäßig ist die Schwesternschaft auf dem Spielplatz vor Ort, wenn die Spielaktion Mobifant da ist. Erst vor wenigen Wochen wurde die neue Nestschaukel auf dem Spielplatz eingeweiht: Sie wurde von den Organisatoren des Pfingstlaufes 2014 angeschafft, die Montage hat die DA finanziert.

Für DA-Regionalleiter Thomas Mentges ist die Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftstreff ein Erfolg: In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat sich in dem Gebäude der Deutschen Annington an der Krefelder Dieselstraße viel verändert, beschreibt er: „2012 galt das Quartier mit knapp 190 preisgebundenen Wohnungen als sozialer Brennpunkt mit einer großen Anzahl von Vandalismus-Fällen. Ein Viertel der Wohnungen stand leer. Jetzt, 2015, hat sich nicht nur das Erscheinungsbild des Gebäudes verbessert. Nur noch 8 Prozent leer stehende Wohnungen sind ein Beleg dafür, dass sich Grundlegendes verändert haben muss.“ Neben der Zusammenarbeit mit der DRK-Schwesternschaft lobt Mentges auch das Engagement des Objektbetreuers Ralf Hertgens, der seit 2013 für das Gebäude zuständig ist. „Er kümmert sich intensiv um die rund 190 Wohnungen und ihre Mieter. Mit seinem handwerklichen Geschick, seiner immobilienwirtschaftlichen Kow-How und seinem guten Zugang zu den Mietern ist er fünf Tage in der Woche acht Stunden lang vor Ort und löst allerhand Probleme.“ So sorge der Objektbetreuer dafür, dass kein Sperrmüll herumliegt und Vandalismusschäden schnell repariert werden, mutmaßliche Verursacher spricht er direkt an. Für persönliche Gespräche dient die wöchentliche Mietersprechstunde. Überhaupt sei die permanente Kommunikation mit den Mietern entscheidend, sagt Thomas Mentges: „Wenn es Themen gibt, werden sie sofort besprochen. Egal, ob wir ein Anliegen haben oder unsere Mieter. Das Verantwortungsbewusstsein bei den Mietern ist eindeutig gestiegen.“ Vandalismusfälle sind heute nur noch die Ausnahme.

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