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Duisburg/Niederrhein. Ob Beschäftigte in Duisburg auch tatsächlich mindestens 8,50 Euro pro Stunde verdienen, das soll stärker kontrolliert werden: Die IG Bauen-Agrar-Umwelt fordert „intensivere Kontrollen zur Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns“ in Duisburg. „Je höher das Risiko ist, entdeckt zu werden, desto größer ist die Bereitschaft der Arbeitgeber, den Mindestlohn auch zu zahlen“, sagt Friedhelm Bierkant.

Für den Bezirkschef der IG BAU Duisburg-Niederrhein ist entscheidend, wer und wo kontrolliert wird: „Bei den Kontrollen ist es notwendig, gezielt dahin zu gehen, wo Chefs schon früher häufig nur Niedriglöhne bezahlt haben: bei den Floristinnen zum Beispiel. Und auch dahin, wo Kontrollen schwerer zu machen sind: etwa in der Landwirtschaft. Denn die schwarzen Schafe unter den Arbeitgebern findet man in den ‚dunklen und versteckten Lohn-Ecken‘.“ Genau hier müsse der Zoll verstärkt aktiv werden.

Für den IG BAU-Bezirkschef leistet die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls „eine enorm wichtige Arbeit“. Die Zahl der Kontrollen sei allerdings „ernüchternd“: So hat der Zoll nach Angaben der Gewerkschaft im ersten Halbjahr lediglich 4.568 Arbeitgeber in ganz Nordrhein-Westfalen geprüft, ob diese den seit Jahresbeginn geltenden gesetzlichen Mindestlohn einhalten. Damit sei landesweit nur gut ein Prozent aller rund 424.000 Betriebe in NRW kontrolliert worden. „Hier ist noch reichlich Luft nach oben – und das gilt garantiert auch für Duisburg“, so Bierkant. Für mehr Kontrollen müsse der Zoll allerdings auch ausreichend Personal bekommen. Die IG BAU Duisburg-Niederrhein beruft sich bei der Zahl der Zoll-Kontrollen auf eine Antwort, die die Bundesregierung dem Bundestagsabgeordneten Manfred Zöllmer (SPD) gegeben hat.

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