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Duisburg. Die Eltern der drei neuen “Bewohner” im AWO-Haus in Duissern mümmeln im AWOcura-Seniorenzentrum Im Schlenk ihren Salat. Altenpflegerin Nina Stankus hatte sie im März im Müll gefunden. Mit dem Hund war die examinierte Altenpflegerin im Frühjahr in Wanheimerort unterwegs, als sie die drei ausgesetzten Zwergkaninchen fand. Genauer gesagt, der Hund stöberte sie in einem Pappkarton an einem Altkleidercontainer auf. Wer die drei Jungen ausgesetzt hatte, das ließ sich nicht herausfinden. Nina Stankus aber gab ihnen ein neues Zuhause und päppelte sie auf: “Ich konnte sie ja nicht einfach ihrem Schicksal überlassen”, erinnert sich die Altenpflegerin. Sie ließ die drei Waisen tierärztlich untersuchen und versorgen.

Dann gab die Pflegekraft aus dem Wohnbereich 2 des AWO-Hauses in Wanheimerort ihnen eine neue Heimat in der Demenzetage. Einen Käfig bekam das Trio mit zwölf Pfoten und Auslauf auf der Dachterrasse. Die Bewohnerinnen und Bewohner freundeten sich schnell mit den neuen Nachbarn an. Kurz, die Findlinge fühlten sich “pudelwohl” und sie taten das, wofür Kaninchen sprichwörtlich bekannt sind: Sie vermehrten sich. Nina Stankus: “Wir dachten, wir hätten die beiden Weibchen zusammen in einem Käfig. Aber da haben wir uns geirrt.”

Die drei Kinder der Kuscheltiere konnten nun nicht auch noch Platz Im Schlenk finden. “Sechs Kaninchen, das ist dann doch ein bisschen viel, zumal sie ja auch Pflege bedürfen”, berichtet Nina Stankus. Also sprach sie mit Gabriele During aus dem AWOcura-Seniorenzentrum Ernst Ermert in Duissern. “Ich bin Tierfreundin und habe die drei Jungen gern bei mir zu Hause aufgenommen”, sagt Gabriele During. Ab und an zeigte sie ihnen ihren “Arbeitsplatz”, das AWO-Haus auf der Wintgensstraße. Schnell waren sie gern gesehene Gäste bei den Bewoherinnen und Bewohnern. Menschen, die an Demenz leiden, ermöglicht der Umgang mit Tieren eine emotionale Brücke in die Wirklichkeit. Sie leben auf und freuen sich an dieser streichelzarten Begegnung.

Nun also erhalten sie eine feste Bleibe auf der Demenzetage des AWOcura-Seniorenzentrums Ernst Ermert. Nach dem Umzug folgt die Taufe. Die Seniorinnen und Senioren wollen sich Namen für die drei “Neuen” überlegen. Fest steht nur: Diese Namen sollen mit A, W und O anfangen. Ob es nun Ottilie oder Otto wird, lässt sich noch nicht sagen. Selbst der Tierarzt musste bei der Bestimmung des Geschlechts der Jungtiere passen. Was man aber weiß: Sie werden es gut haben im AWO-Haus auf der Wintgensstraße in Duissern.

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