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Mülheim. „Ein fröhliches Evangelium“ will Pfarrer Christoph Pfeiffer predigen. Er hat als „Pfarrer mit besonderem Auftrag“ seinen Dienst im Kirchenkreis An der Ruhr angetreten und verstärkt ab sofort die Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn und die Krankenhausseelsorge. In Broich-Saarn vertritt er die Vakanz, die die durch den Abschied des Pfarrerehepaares Jantzen nach Edinburgh entsteht. Im Evangelischen Krankenhaus folgt er Pfarrerin Heike Rödder nach, deren Dienstzeit „mit besonderem Auftrag“ nun dort endet.

 

Eine Gelegenheit zum Kennenlernen bietet zum Beispiel der Einführungsgottesdienst für Pfarrer Pfeiffer am Sonntag, 19. Juli, 11.15 Uhr. Die Ev. Kirchengemeinde Broich-Saarn lädt dazu herzlich ein in die Kirche an der Wilhelminenstraße.

Die Leidenschaft fürs Predigen hat Pfarrer Pfeiffer aus dem reformierten Predigerseminar in Wuppertal mitgebracht. „Dort habe ich bei Peter Bukowski gelernt und dann gemerkt: Du kannst das ja und es macht sogar Spaß.“ Ein frohes Evangelium will der Pfarrer seiner Gemeinde im Krankenhaus und in Broich-Saarn vermitteln. „Mir ist es wichtig, die Freude, die dort drin steckt, auch rüberzubringen“, erklärt Christoph Pfeiffer. Was nicht heißt, dass in seinen Gottesdiensten ,eitel Sonnenschein‘ zur Pflicht wird. „Wenn etwas traurig ist, dann weine ich ,mit den Weinenden‘ wie Paulus es gesagt hat.“

Aus Wuppertal wird der gebürtige Barmer in Kürze nach Mülheim ziehen. Zuletzt war er in einer Gemeinde in Wuppertal-Elberfeld tätig und zuvor von 1994 bis 2012 in Dormagen, wo allerdings ein Teil der Pfarrstelle aufgrund finanziellen Drucks eingespart worden war, so dass er dort auch lange nebenbei am katholischen Gymnasium Knechtsteden unterrichtet hat.

Studiert hat Pfarrer Pfeiffer in Wuppertal, Göttingen und Marburg, parallel zum Theologiestudium hat er sich den Sozialwissenschaften gewidmet und sich mit christlicher Wirtschaftsethik befasst. Das Thema soziale Gerechtigkeit hat Christoph Pfeiffer dann auch im Vikariat in Wuppertal und im Hilfsdienst in Duisburg begleitet. „Dort war ich zunächst in einem Brennpunktviertel tätig und habe auch Butterbrote für Obdachlose geschmiert.“

Überhaupt, das Ruhrgebiet. Für den gebürtigen Wuppertaler war das zunächst ein unvorstellbarer Arbeitsplatz, geschweige denn ein Ort zum Leben. „,Da kannst du die Wäsche ja nicht nach draußen hängen‘ – so habe ich damals gedacht“, erinnert er sich und lacht heute über seine Vorurteile von einst. Die haben sich längst in -saubere- Ruhrgebietsluft aufgelöst. „Ich mag die Menschen hier, sie sind oft direkt, aber sehr herzlich.“

Direkt und leidenschaftlich geht es auch zu, wenn Pfarrer Pfeiffer seine tierischen Mitbewohner mit in die Kirche bringt. Er besitzt einen ganzen „Zoo“ an Handpuppen. Neben Esel, Bär und Huhn ist vor allem der „Kirchenrabe“ Stargast in vielen Kindergottesdiensten gewesen. „Wenn ich den in der Hand habe, lassen mich die Kinder oft nicht mehr aus der Kirche raus.“ Neben Puppen zum Rollenspiel fasziniert ihn alles aus Holz. Er kommt aus einer Familie mit einem Holzspielwaren- und Möbelhandel. „Holz fasziniert mich, das liegt bei uns in der Familie.“ Der Langstreckenlauf gehört gleichermaßen zu den Dingen, die dem Theologen Freude machen, ebenso wie die Zeit für Lektüre. Für ruhigere Stunden stehen Fachbücher ebenso wie Romanklassiker in seinem Bücherregal.

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