Die Künstlergruppe und rechts eine Installation von Ursula Vehar (Fotos: privat)
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Mülheim. Künstlergruppe AnDer zeigt die Ausstellung “AnDerLuft“ in der Luftschiffhalle auf dem Flugplatz Essen/Mülheim

Nach einer sensationellen Eröffnung der Ausstellung „AnDerLuft“ am 19. Januar mit 600-700 Besuchern lässt das Interesse an der Ausstellung der Künstlergruppe nicht nach. Auch am vergangenen Wochenende konnten wieder knapp 300 Besucher gezählt werden. Das Interesse an dieser Kunstaktion in dieser Luftschiffhalle hat inzwischen weite Kreise gezogen, so dass man von einer mehr als überregionalen Bedeutung sprechen kann. Die beeindruckende Ausstellung zeigt in den 11 großformatigen Installationen und Videoprojektionen, die rings um das Luftschiff arrangiert sind bzw. direkt auf das Luftschiff projiziert werden. Damit wird eine facettenreiche Form gegeben, sich künstlerisch mit dem Thema “Fliegen“ zu befassen.

Der Bildhauer Jochen Leyendecker zeigt in seinem experimentellen Video Lichtspuren, die er mit Kindheitserinnerungen verbindet. Die Malerin Natalija Usakova lädt den Betrachter ein, ihre überdimensionale Malerei “aus der Luft“ zu betrachten, so dass man ein hohes Podest besteigen muss.

Heiner Schmitz ist als Fotograf und Objektkünstler mit zwei Arbeiten in der Ausstellung vertreten. Seine acht Meter hohe “Ehrensäule“ zeigt aktive Pilotinnen, alle über 70 Jahre, die auf wichtige Preise oder Rekorde verweisen können. Die zweite Arbeit von Heiner Schmitz ist eine Videocollage, in der visuell und musikalisch “der Traum vom Fliegen“ unmittelbar auf das Luftschiff projiziert wird und erlebt werden kann.

Der Künstler Uwe Dieter Bleil hat große Porträts verstorbener Flug-Pionierinnen mit Kohle auf feiner Seide gezeichnet und zu einer Installation aufgebaut. Seine zweite Arbeit mit sechs Meter breiten Libellenfügeln lässt den Betrachter in Bewegung und Farbigkeit den Reiz dieser Tiere erleben, die sich zusätzlich in der Reflexion auf dem Körper des Luftschiffs zeigen.

Die Malerin Ursula Vera hat an der Rückwand der riesigen Halle zwei 10 Meter lange “Fahnen“ installiert. Auf denen bezieht sie sich malerisch und textlich auf Aufzeichnungen von Leonardo Da Vinci, wo er sich mit dem Thema “Fliegen“ auseinandergesetzt hat.

Eine als besonders sensibel erlebtes Objekt ist die Arbeit von dem Maler und Installationskünstler Helmut Koch. Sein acht Meter langes Objekt “Luftschiff“ aus vielen hundert weißen Fäden formt den Körper eines Luftschiffs nach. Die zweite Arbeit von Helmut Koch ist ein riesiges Mobile mit dem Titel “Lufthoheit“, das an Aktualität mit ständigen Nachrichten zu militärischen Aufrüstungen nicht zu überbieten ist.

Die Malerin Vanessa Hötger befasst sich mit ihrer Installation mit Kriegserinnerungen ihres Schwiegervaters. Sie zeigt einen großen metallenen Flieger, gefaltet wie ein Papierflugzeug aus der Kindheit. Auf dem Boden liegt ein Stapel Papiere mit den Erinnerungen.

Joachim Poths, photographische Skulpturen und Objekte, greift mit seiner mythologischen Installation in der Form von 17 Stelen mit Kupferplatten auf denen Federn kleben, Begriffe wie Schwere und Leichtigkeit, die auch beim Fliegen eine Bedeutung haben und an Ikarus erinnern.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

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