Das Archäologische Museum Krefeld zeigt die neue Ausstellung "Mit dem Selfie in die Römerzeit" vom 18. November bis 1. September 2019 (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Das Archäologische Museum Krefeld zeigt ab Sonntag, 18. November, die Sonderausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit. Eine Mitmach-Ausstellung“. In dem Museum an der Rheinbabenstraße kann man in 18 großformatige Bilder durch einen 3D-Effekt in römische Alltagsszenen eintauchen: Wein einschenken, ein Haus bauen, einen Tiger bändigen oder mit Legionären marschieren. „Es sind alles Lebensszenen aus der Römerzeit, auch aus den Provinzen“, sagt Museumsleiterin Dr. Jennifer Morscheiser. Doch allen Bildern ist etwas gemeinsam: Sie sind unvollständig. Das, was fehlt, ist der Besucher. Sie bringen sich auf ihre Art in die Szenerie ein und fotografieren sich dabei, ein Teil der Römer-Bildgeschichten zu werden. „Vor allem Kinder sind in dieser Ausstellung ausdrücklich erwünscht“, betont Morscheiser.

„Zu jedem Bild gibt es auch eine Vitrine mit einem Originalfund sowie einen erläuternden Textbeitrag“, schildert die Museumsleiterin. Die Funde finden sich zudem in den dazugehörigen Abbildungen wider. Außerdem können Besucher an einigen Stationen auch Funde anfassen – eine Ausnahme in einem Museum. Neben dem Spaß können Kinder und Erwachsene so spielerisch einiges über das Leben der Römer lernen. Die großformatigen Bilder (circa 2,50 Meter hoch und bis zu 4,50 Meter breit) stehen vor allem in der Sonderausstellungshalle, aber auch in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums, wo sie sich thematisch einfügen. „Die Hafenszene haben wir natürlich in unserer Schiffshalle“, so Morscheiser. In allen Bildern seien auch kleine Spielereien zu entdecken, wie eine verschreckte Ratte. „Zwei Bilder stehen auch im unteren Rittersaal der Burg“, berichtet Morscheiser, um die „Nur-Burg-Besucher“ auf die spaßige Ausstellung im Archäologischen Museum hinzuweisen.

Wer möchte, kann seine Aufnahmen bei Facebook oder Instagram unter #Roemerselfie posten oder an das Museum per E-Mail burglinn@krefeld.de senden. Mit Einverständnis des Absenders werden witzige und originelle Motive ausgedruckt und an einer Pinnwand in der Ausstellung gezeigt.

Die Ausstellung des Reiss-Engelhorn-Museums Mannheim war zuvor im hessischen Saalburg-Museum (Nachbau eines römischen Kastells) und im niedersächsischen Museum Kalkriese (Ort der Varus-Schlacht) zu sehen. In Krefeld wurde sie am Sonntag, 18. November, um 11.30 Uhr im oberen Rittersaal der Burg Linn eröffnet. Der Katalog zur Ausstellung kostet 9,90 Euro. In diesem können Besucher auch ihre selbstgemachten Aufnahmen einkleben. Wegen der Sonderausstellung wird der Eintrittspreis für das Museum um einen Euro erhöht.

Das Kastell Gelduba in Krefeld soll in den Jahren 2021/22 mit anderen römischen Fundstellen am Niedergermanischen Limes als Welterbe eingetragen werden. Der Niedergermanische Limes-Abschnitt bestand von 15 vor Christus bis etwa 450 nach Christus. In den Jahren 70/71 bauten die Römer bei Gelduba dann ihr erstes festes Kastell. An diesem Militärstandort hielten sie bis zum Ende des Römischen Reiches am Rhein im fünften Jahrhundert fest. Unter den in Nordrhein-Westfalen vorhandenen Römerstätten nimmt das Lager von Krefeld-Gellep wegen dieser Kontinuität eine Schlüsselposition ein. Die Funde aus dem Kastell und dem römisch-fränkischen Gräberfeld sind im Archäologischen Museum Krefeld ausgestellt. Weitere Informationen stehen unter www.museumburglinn.de.

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